Stickstoffdünger

Oft wird im Gartenbau von Stickstoffdünger gesprochen, den die Pflanzen zusammen mit anderen Haupt- und Spurenelementen benötigen. Aber was genau bewirkt Stickstoffdünger in Pflanzen? Warum ist Stickstoffdünger für Pflanzen so wichtig? In welcher Form können Sie Stickstoff an Pflanzen verabreichen? 
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Han van der Kooij
Produktspezialist Pflanzenpflege | 08. August 2023 | Lesedauer: 3 min. 
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Stickstoffdünger
In diesem Artikel
Stickstoff (N) ist ein chemisches Element, das in der Atmosphäre vorkommt. Das Elementensymbol N leitet sich von der lateinischen Bezeichnung "nitrogenium" für Stickstoff ab. Die Luft besteht mit einem Anteil von 78% hauptsächlich aus diesem Element, der menschliche Körper macht jedoch nichts mit dem Stickstoff, den er einatmet. Pflanzen benötigen diesen hingegen für die Photosynthese. Deshalb wird den Pflanzen im Gewächshausgartenbau Stickstoffdünger zugesetzt.
Stickstoffdünger
Stickstoffdünger ist für Pflanzen in der Wachstumsphase (vegetative Phase) vital. Ein Stickstoffdünger fördert die Zelldehnung der Pflanze und die für das Wachstum wichtige Entwicklung der Blätter. Daher wird oft entschieden, der Pflanze während der Wachstumsphase durch Befruchtung eine höhere Dosis von Stickstoffdünger zu verabreichen.

Stickstoffdünger ist für Pflanzen äußerst wichtig, denn Stickstoff ist ein wichtiges Element für die Photosynthese. Er wird von der Pflanze zur Herstellung von Chlorophyll verwendet, welches dafür sorgt, dass die Photosynthese stattfinden kann. Die Photosynthese ist ein essentieller Prozess, bei dem Kohlendioxid in Sauerstoff und Glukose umgewandelt wird.
Stickstoffdünger muss, wie alle anderen Elemente auch, in Dosen verabreicht werden. Bei einem Stickstoffüberschuss wird die Pflanze anfälliger für Krankheiten und die Stängel und Blätter können schlaff und dunkelgrün werden. Ein Stickstoffüberschuss führt auch zu einem zu schnellen Blattwachstum und einem höheren Risiko einer späteren Reifung des Produkts, da die Pflanze länger grün und produktiv bleibt. 
Symptome eines Stickstoffüberschusses im Überblick:
  • die Pflanzen werden krankheitsanfälliger
  • dunkelgrüne Blätter und Stängel
  • schlaffe Blätter
  • erhöhte Gefahr von Frostschäden

  • zu schnelles Wachstum
  • verspätete Reife und dadurch verspätete Blüte
  • weiches Blattgewebe

Sehen Sie gelbe Blätter oder eine hellgrüne Verfärbung der älteren Blätter? Ist das Wachstum der Pflanze gehemmt? Wachsen die Wurzeln plötzlich viel schneller als sonst? Dann ist es wahrscheinlich, dass die Pflanze an Stickstoffmangel leidet. Grundsätzlich kann jede Pflanze von Stickstoffmangel betroffen sein. Dies lässt sich an der Wachstumshemmung, dem Verlust von Blättern und lila-roten Stängeln erkennen.
Symptome eines Stickstoffmangels im Überblick:
  • blasse gelbe oder hellgrüne Verfärbung der älteren Blätter
  • verfrühter Abfall der Blätter
  • gehemmtes Wachstum
  • verstärktes Wurzelwachstum
  • verfrühtes Blühen
  • lila-rote Stänge

Ein Stickstoffmangel kann mehrere Ursachen haben. Ein Überschuss an Kalium, Zink oder Mangan im Boden oder Substrat kann zu einem Stickstoffmangel führen. Ein Überschuss an Chlorid kann dies ebenfalls verursachen. Die Fehlfunktion des Wurzelsystems durch Schäden, Krankheiten oder niedrige Temperaturen sind ebenfalls Faktoren, die bei einem sichtbaren Stickstoffmangel berücksichtigt werden müssen.

Eine Mangelerscheinung bei Pflanzen kann durch die gezielte Zugabe von Stickstoffdünger in die Kultur behoben werden. Im Folgenden werden verschiedene Stickstoffquellen erläutert:
Stickstoffdünger können natürlichen Ursprungs sein oder industriell hergestellt werden.

Wie bereits erwähnt, kann Stickstoff aus verschiedenen Quellen in die Pflanze gelangen. Stickstoffdünger wird verabreicht, um ein gutes und konstantes Wachstum zu erreichen und die Photosynthese zu unterstützen. Es gibt drei verschiedene Stickstoffdüngerarten, die jeweils ihre eigene Wirkung haben:
  • Harnstoff
    Wurde der Pflanze Harnstoff zugesetzt, muss das Bodenleben für eine Umwandlung sorgen. Harnstoff wird in Stickstoff umgewandelt, der dann der Kultur zur Verfügung steht. Ohne Bodenleben wird die Verwendung von Harnstoff nicht empfohlen, da die Umwandlung für die Freisetzung des Stickstoffs entscheidend ist.
    Anmerkung: Harnstoff hat kein EC.
  • Ammonium
    Ebenso wie Harnstoff ist Ammonium eine indirekte Stickstoffquelle. Auch hier ist zunächst eine Konvertierung erforderlich. Ein Ammoniumnitrat-Produkt kann verwendet werden, um den Stickstoffbedarf der Pflanze zu decken.
  • Nitrat
    Im Gegensatz zu Harnstoff und Ammonium ist diese Stickstoffquelle eine direkte Quelle. Das bedeutet, dass der Stickstoff der Pflanze ab dem Zeitpunkt der Zugabe zur Verfügung steht. Kalisalpeter ist ein Produkt, mit dem der Pflanze Nitrat zugeführt werden kann. Kalisalpeter ist leicht löslich, spült dadurch jedoch schneller aus.
Pflanzen nehmen Stickstoff hauptsächlich als Nitrat auf. Durch den Abbau der organischen Substanzen durch Mikroorganismen im Boden werden alle Stickstoffverbindungen mineralisiert, sprich zu Nitrat umgewandelt.
Die oben genannten Stickstoffdünger sind sehr unterschiedlich. So kann beispielsweise ein Gärtner mit der Verwendung von Harnstoff sehr zufrieden sein, während ein anderer Gärtner lieber eine direkte Quelle wie Nitrat verwendet.

Bauen Sie auf Substrat an? Dann empfiehlt es sich, einen Stickstoffdünger in Nitratform zu verabreichen, da dies die einzige Quelle ist, die keine Umwandlung benötigt, um sie der Pflanze zur Verfügung zu stellen.

Bauen Sie auf Erde an? Dann können Sie sowohl Nitrat als auch Harnstoff und Ammonium verwenden. Die Umwandlung erfolgt dann durch das Bodenleben. Aber Vorsicht: Wenn Sie eine ammoniumempfindliche Kultur haben, wählen Sie Harnstoff als Stickstoffdünger.
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Stickstoffdünger
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Stickstoff (N) ist ein chemisches Element, das in der Atmosphäre vorkommt. Das Elementensymbol N leitet sich von der lateinischen Bezeichnung "nitrogenium" für Stickstoff ab. Die Luft besteht mit einem Anteil von 78% hauptsächlich aus diesem Element, der menschliche Körper macht jedoch nichts mit dem Stickstoff, den er einatmet. Pflanzen benötigen diesen hingegen für die Photosynthese. Deshalb wird den Pflanzen im Gewächshausgartenbau Stickstoffdünger zugesetzt.
Stickstoffdünger
Stickstoffdünger ist für Pflanzen in der Wachstumsphase (vegetative Phase) vital. Ein Stickstoffdünger fördert die Zelldehnung der Pflanze und die für das Wachstum wichtige Entwicklung der Blätter. Daher wird oft entschieden, der Pflanze während der Wachstumsphase durch Befruchtung eine höhere Dosis von Stickstoffdünger zu verabreichen.

Stickstoffdünger ist für Pflanzen äußerst wichtig, denn Stickstoff ist ein wichtiges Element für die Photosynthese. Er wird von der Pflanze zur Herstellung von Chlorophyll verwendet, welches dafür sorgt, dass die Photosynthese stattfinden kann. Die Photosynthese ist ein essentieller Prozess, bei dem Kohlendioxid in Sauerstoff und Glukose umgewandelt wird.
Stickstoffdünger muss, wie alle anderen Elemente auch, in Dosen verabreicht werden. Bei einem Stickstoffüberschuss wird die Pflanze anfälliger für Krankheiten und die Stängel und Blätter können schlaff und dunkelgrün werden. Ein Stickstoffüberschuss führt auch zu einem zu schnellen Blattwachstum und einem höheren Risiko einer späteren Reifung des Produkts, da die Pflanze länger grün und produktiv bleibt. 
Symptome eines Stickstoffüberschusses im Überblick:
  • die Pflanzen werden krankheitsanfälliger
  • dunkelgrüne Blätter und Stängel
  • schlaffe Blätter
  • erhöhte Gefahr von Frostschäden

  • zu schnelles Wachstum
  • verspätete Reife und dadurch verspätete Blüte
  • weiches Blattgewebe

Sehen Sie gelbe Blätter oder eine hellgrüne Verfärbung der älteren Blätter? Ist das Wachstum der Pflanze gehemmt? Wachsen die Wurzeln plötzlich viel schneller als sonst? Dann ist es wahrscheinlich, dass die Pflanze an Stickstoffmangel leidet. Grundsätzlich kann jede Pflanze von Stickstoffmangel betroffen sein. Dies lässt sich an der Wachstumshemmung, dem Verlust von Blättern und lila-roten Stängeln erkennen.
Symptome eines Stickstoffmangels im Überblick:
  • blasse gelbe oder hellgrüne Verfärbung der älteren Blätter
  • verfrühter Abfall der Blätter
  • gehemmtes Wachstum
  • verstärktes Wurzelwachstum
  • verfrühtes Blühen
  • lila-rote Stänge

Ein Stickstoffmangel kann mehrere Ursachen haben. Ein Überschuss an Kalium, Zink oder Mangan im Boden oder Substrat kann zu einem Stickstoffmangel führen. Ein Überschuss an Chlorid kann dies ebenfalls verursachen. Die Fehlfunktion des Wurzelsystems durch Schäden, Krankheiten oder niedrige Temperaturen sind ebenfalls Faktoren, die bei einem sichtbaren Stickstoffmangel berücksichtigt werden müssen.

Eine Mangelerscheinung bei Pflanzen kann durch die gezielte Zugabe von Stickstoffdünger in die Kultur behoben werden. Im Folgenden werden verschiedene Stickstoffquellen erläutert:
Stickstoffdünger können natürlichen Ursprungs sein oder industriell hergestellt werden.

Wie bereits erwähnt, kann Stickstoff aus verschiedenen Quellen in die Pflanze gelangen. Stickstoffdünger wird verabreicht, um ein gutes und konstantes Wachstum zu erreichen und die Photosynthese zu unterstützen. Es gibt drei verschiedene Stickstoffdüngerarten, die jeweils ihre eigene Wirkung haben:
  • Harnstoff
    Wurde der Pflanze Harnstoff zugesetzt, muss das Bodenleben für eine Umwandlung sorgen. Harnstoff wird in Stickstoff umgewandelt, der dann der Kultur zur Verfügung steht. Ohne Bodenleben wird die Verwendung von Harnstoff nicht empfohlen, da die Umwandlung für die Freisetzung des Stickstoffs entscheidend ist.
    Anmerkung: Harnstoff hat kein EC.
  • Ammonium
    Ebenso wie Harnstoff ist Ammonium eine indirekte Stickstoffquelle. Auch hier ist zunächst eine Konvertierung erforderlich. Ein Ammoniumnitrat-Produkt kann verwendet werden, um den Stickstoffbedarf der Pflanze zu decken.
  • Nitrat
    Im Gegensatz zu Harnstoff und Ammonium ist diese Stickstoffquelle eine direkte Quelle. Das bedeutet, dass der Stickstoff der Pflanze ab dem Zeitpunkt der Zugabe zur Verfügung steht. Kalisalpeter ist ein Produkt, mit dem der Pflanze Nitrat zugeführt werden kann. Kalisalpeter ist leicht löslich, spült dadurch jedoch schneller aus.
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Bauen Sie auf Substrat an? Dann empfiehlt es sich, einen Stickstoffdünger in Nitratform zu verabreichen, da dies die einzige Quelle ist, die keine Umwandlung benötigt, um sie der Pflanze zur Verfügung zu stellen.

Bauen Sie auf Erde an? Dann können Sie sowohl Nitrat als auch Harnstoff und Ammonium verwenden. Die Umwandlung erfolgt dann durch das Bodenleben. Aber Vorsicht: Wenn Sie eine ammoniumempfindliche Kultur haben, wählen Sie Harnstoff als Stickstoffdünger.
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