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Wie erkenne ich Mangelerscheinungen bei Pflanzen?

Nährstoffe spielen eine erhebliche Rolle beim Wachstum von Pflanzen. Sind sie nicht oder in zu geringer Menge vorhanden, treten schnell Mangelerscheinungen bei den Pflanzen auf. Zudem können Wurzeln Nährstoffelemente nur dann aufnehmen, wenn sie im Wasser gelöst sind, das sich im Boden oder im Substrat befindet. Unterschiedliche Faktoren, wie beispielsweise der Säuregehalt der Pflanzen, können dafür sorgen, dass Nährstoffelemente sich nicht vollständig im Wasser lösen und daher von den Pflanzen nicht aufgenommen werden können. 
Mangelerscheinungen bei Pflanzen
Han van der Kooij
Produktspezialist Düngemitteln | 5. November 2023 | Lesedauer: 5 min. 
In diesem Artikel
Kalium spielt diverse wichtige Rollen bei internen Prozessen der Pflanzen. Es ist relevant für die Steuerung des Feuchtigkeitshaushalts einer Pflanze, denn es sorgt für das Öffnen und Schließen der Poren auf den Blättern. Darüber hinaus gibt es den Pflanzenzellen mehr Stabilität und Struktur. Ein Kaliummangel muss daher stets schnell erkannt und behoben werden. 

Ein Kaliummangel wirkt sich auf den Feuchtigkeitshaushalt einer Pflanze, beispielsweise auf die Verdampfung, aus.
Dadurch wird die Plfanze trotz ausreichender Wasserzufuhr schlaff. Außerdem kann der Rand der Blätter vergilben und absterben. Davon sind zuerst die älteren Blätter betroffen. Die Stängel werden bei dieser Mangelerscheinung dünner und die Blütenknospen sowie Früchte werden kleiner.

Überschuss

Ein zu hoher Gehalt an Kalium tritt häufig zusammen mit einem Mangel an Calcium und Magnesium auf, da die Aufnahme dieser Stoffe durch einen Kalium Überschuss behindert werden.
Kaliummangel
Calcium ist besonders für den Wachstumsprozess der Pflanze relevant. Es verstärkt die Zellwände und Zellmembranen, wodurch die Stabilität der Pflanze verbessert wird. Calcium ist ein Nährstoffelement mit niedriger Beweglichkeit. Daher sollte an den Wurzeln jederzeit genügend zur Verfügung stehen, damit die Pflanze ausreichend davon aufnehmen kann.

Ein Calciummangel bei Pflanzen zeigt sich in den am wenigsten verdampfenden Teilen der Pflanze. Auftretene Mangelerscheinungen zeigen sich durch Störungen in der Entwicklung, beispielsweise durch kleine Blüten. Bei jungen Blättern, Blüten und Früchten entstehen glasige Flecken und die Blattränder können absterben.
Calciummangel

Überschuss

Ein zu hoher Calciumgehalt hat einen verzögernden Effekt auf das Wachstum der Pflanze. Es führt dazu, dass andere Nährstoffelemente – beispielsweise Eisen und Magnesium – in geringeren Mengen aufgenommen werden können.
Magnesium ist das wichtigste Element für die Bildung von Blattgrün und ist damit unverzichtbar für Pflanzen. Es ist auch ein Baustein von Enzymen und Zellwänden und sorgt für die Stabilität der Pflanzen.

Ein Magnesiummangel sorgt für eine reduzierte und verzögerte Bildung von Blattgrün und für einen schnelleren Abbau des Chlorophylls in den älteren Blättern, sodass die Blätter zwischen den Adern vergilben. 
Wenn der Mangel anhält färben sich anschließend auch die jüngeren Blätter gelb.

Häufig entsteht ein Mangel an Magnesium durch einen Überschuss an Kalium und/oder Calcium.
Magnesiummangel
Stickstoff spielt eine wichtige Rolle für den Stoffwechsel von Pflanzen und bei der Bildung von Proteinen und Blattgrün. Es stimutliert die vegetative Entwicklung einer Pflanze.

Ein Stickstoffmangel lässt das gesamte Blatt vergilben. Dieses Symptom lässt sich zuerst bei älteren Blättern beobachten. Anschließend wird das oberirdische Wachstum der Pflanze durch einen Stickstoffmangel gehemmt. Andererseits wachsen die Wurzeln hierdurch verhältnismäßig stark.
Stickstoffmangel

Überschuss

Ein zu hoher Gehalt an Stickstoff hat meist keinen negativen Einfluss, es kann jedoch gegebenenfalls die Widerstandsfähigkeit der Pflanze reduzieren.
Phosphor ist wichtig für den Energietransport in die Zellen einer Pflanze. Es bildet einen Baustein für die Zellwände, die DNA und viele Arten von Proteinen und Enzymen innerhalb der Pflanze. Folglich ist diese Element für die Bildung von Wurzeln, Knospen, Blüten und Samen relevant. Außerdem stimuliert Phosphor das Wurzelwachstum.

Ein Phosphormangel bei Pflanzen ist an der dunkleren Farbe (violett) der Blätter zu erkennen. Weitere Mangelerscheinungen sind eine verminderte Wurzelbildung und Wurzelentwicklung.
Phosphormangel

Überschuss

Ein Überschuss an Phosphor tritt häufig in Kombination mit einem Mangel an Zink, Kupfer und/oder Magnesium auf, da die Aufnahme dieser Elemente durch einen Phosphorüberschuss verhindert wird.
Schwefel und Stickstoff gewährleisten gemeinsam die Bildung von Proteinen in einer Pflanze. Diese Proteine sind wichtig für die Bildung von Blattgrün, welches wiederum für die Photosynthese notwendig ist. Zusätzlich fördert es das Wurzelwachstum und die Härte der Pflanze. Auch in den Duftstoffen von Pflanzen kommt Schwefel als Bauteil vor.

Ein Schwefelmangel sorgt für geringeres und langsameres Wachstum der Pflanze.
Eine totale Vergilbung der Blätter ist zu beobachten – zunächst bei den jüngeren, später auch bei den älteren Blättern.
Schwefelmangel

Überschuss

Ein zu hoher Gehalt an Schwefel verlangsamt das Wachstum einer Pflanze, da es den Salzgehalt des nährstoffreichen Wassers erhöht. Das kann auch zu einer dunkleren Farbe der Pflanzen führen.
Eisen sorgt dafür, dass eine Pflanze Blattgrün bilden kann, wodurch die Photosynthese gewährleistet wird. Es hat auch einen großen Einfluss auf den Energiehaushalt und die Entwicklung von Vegetationspunkten in den Wurzeln von Pflanzen.

Ein Eisenmangel bei Pflanzen führt zu einem Abbau von Blattgrün in den jüngsten Blättern an der Spitze der Pflanze. 
Dadurch werden die Blätter der Pflanze stetig heller: Zunächst hellgrün, später auch gelb oder weiß. Die Blattadern bleiben weiterhin grün. Eisenmangel tritt häufig in Kombination mit einem Überschuss an Mangan auf, da diese Elemente sich gegenseitig abstoßen.
Eisenmangel

Überschuss

Ein zu hoher Gehalt an Eisen führt zu einem Mangel an Mangan in der Pflanze.
Molybdän wird für das Bilden von diversen Enzymen benötigt, welche wiederum für die Bildung von Proteinen benötigt werden. Außerdem ist Molybdän ein Baustein für bestimmte Pflanzenhormone.

Ein Molybdänmangel bei Pflanzen ist besonders in den jüngsten Blättern der Pflanze sichtbar. Diese bleiben klein, vergilben zwischen den Blattadern und können sich kräuseln. 
Auch bei älteren Blättern können Mangelerscheinungen auftreten: ältere Blätter können sich durch Molybdänmangel gelb verfärben. Molybdänmangel kommt nicht häufig vor.
Molybdänmangel

Überschuss

zu hoher Gehalt an Molybdän sorgt für einen Kupfermangel, da diese Stoffe sich nicht vertragen. Es führt zu Vergilbung der Pflanze.
Kupfer ist wichtig für die Synthese von Proteinen. Proteine sind wichtig für die Bildung von Blattgrün, welches wiederum für die Photosynthes benötigt wird. Außerdem stärkt Kupfer die Zellwände, was die Widerstandsfähigkeit der Pflanze verbessert. Kupfer wird auch für die Bildung von Vitaminen und für die Verholzung von Teilen der Pflanze benötigt.
Ein Kupfermangel bei Pflanzen kann zum Abbau von Blattgrün führen, wodurch das Blattgrün zwischen den Adern gelb oder grau wird. Die Pflanze hängt dann schlaff. Ein Kupfermangel verhindert auch die Blüte einer Pflanze: Knospen, Bildungsgewebe und Triebe sterben ab.
Kupfermangel

Überschuss

Ein zu hoher Kupfergehalt kommt nicht häufig vor und tritt meist in Kombination mit einem Mangel an Eisen auf, da ein Überschuss an Kupfer die Aufnahme von Eisen verhindert.
Zink wird für die Entwicklung des Blattgrün, die Streckung der Stängel, die Adern und die Widerstandsfähigkeit der Pflanze benötigt. Darüber hinaus benötigen viele Enzymsysteme der Pflanze Zink, um die Funktion dieser Systeme aufrechtzuerhalten.

Ein Zinkmangel bei Pflanzen ist besonders an den jungen Blättern an der Spitze zu erkennen. Auf diesen Blättern entstehen chlorotische Flecken. 
Weitere Mangelerscheinungen, die bei einer unzureichenden Versorgung mit Zink auftreten sind vermindertes Wachstum und Zwergwuchs der Pflanzen.
Zinkmangel

Überschuss

Ein Überschuss an Zink führt häufig zu einem Eisenmangel. Infolgedessen verfärben sich die Blätter der Pflanze gelb, besonders am der Spitze der Pflanze.
Durch Mangan wird gewährleistet, dass die Zellteilung , die Photosynthese und der Stoffwechsel der Pflanze gut funktionieren. Darüber hinaus ist Mangan ein Baustein von Enzymen und Lignin. Das ist ein Stoff, der die Zellwände verstärkt, sodass die Pflanze an Stabilität gewinnt.

Ein Manganmangel bei Pflanzen führt zu geringerem Wurzelwachstum, Wachstumshemmung der Blätter und später auch zum Absterben von Blättern. 
Darüber hinaus führt Manganmangel zum Abbau von Blattgrün der Blätter und damit zum Vergilben. Manganmangel tritt knapp unter dem Kopf der Pflanze auf. Häufig tritt Manganmangel in Kombination mit einem Überschuss an Eisen auf, da diese Elemente sich gegenseitig abstoßen.
Manganmangel

Überschuss

Ein Überschuss an Mangan führt zu einem Mangel an Eisen. Außerdem sorgt er für dunkle Flecken auf älteren Blättern der Pflanze.
Bor spielt eine wichtige Rolle in diversen Stoffwechselprozessen. Darüber hinaus ist es ein Baustein von Zellwänden und Enzymen, die die Zellteilung steuern. Weiterhin wird Bor benötigt, um die Entwicklung von Vegetationspunkten der Pflanze zu stimulieren.

Durch einen Bormangel werden Pflanzen zerbrechlich, da Bormangel den Aufbau von Zellwänden stört. 
Der Aufnahmemechanismus der Pflanze wird hierdurch angegriffen und der Vegetationspunkt wächst nicht vollständig aus. Darüber hinaus kommt es zur Missbildung von Blättern und Früchten.
Bormangel

Überschuss

Ein Überschuss an Mangan führt zu einem Mangel an Eisen. Außerdem sorgt er für dunkle Flecken auf älteren Blättern der Pflanze.

Mängel an Hauptnährstoffen oder Spurenelementen

Zu den Hauptnährstoffen von Pflanzen gehören
  • Stickstoff (N)
  • Phosphor (P)
  • Kalium (K)
  • Magnesium (Mg)
  • Schwefel (S)
  • Kalzium (Ca)
Zudem benötigen sie in geringeren Mengen sogenannte Spurenelemente. Obwohl diese in kleineren Mengen benötigt werden, sind sie ebenso essenziell für den Stoffwechsel und ein gesundes Wachstum.

Zu den Spurenelementen gehören:
Eisen (Fe)
  • Kupfer (Cu)
  • Bor (B)
  • Zink (Zn)
  • Molybdän (Mo)
  • Silizium (Si)
  • Mangan (Mn)
Sowohl Hauptnährstoffe als auch Spurennährstoffe sollte den Pflanzen also ausreichend zur Verfügung stehen, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Chelate zur Vermeidung von Mangelerscheinungen bei Pflanzen

Um die Löslichkeit von Nährstoffelementen zu verbessern und auf diese Weise der Entstehung von Mangelerscheinungen so gut wie möglich zuvorzukommen, können Sie sich dazu entscheiden, diese Nährstoffelemente in Chelat-Form zu verabreichen. Das sind organische Elemente, die die Nährstoffelemente wie eine Kralle fixieren, wodurch die Nährstoffe gelöst bleiben und daher für die Pflanze verfügbar sind. Unsere Spezialisten für Düngemittel können Sie hierzu beraten.

Mangelerscheinungen bei Pflanzen frühzeitig erkennen

Die typischen Anzeichen für eine Mangelerscheinung bei Pflanzen können sich je nach fehlendem Nährstoff unterscheiden. In den jeweiligen Artikel finden Sie hierzu genaue Informationen. Oft sind erste Anzeichen so genannte Chlorosen. Bei diesem Symptom treten gelbe Verfärbungen auf den Blättern auf. Wenn diese Verfärbungen in einem späteren Stadium braun werden und schließlich absterben spricht man von Nekrosen.
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Wie beugt man einem Kalziummangel bei Pflanzen vor?
Kalzium ist essentiell für den Wachstumsprozess der Pflanze. Es ist sehr wichtig für die Zellteilung und sorgt für eine stabile Pflanze, da es die Steifigkeit von Zellwänden und Zellmembranen fördert.
Wie beugt man einem Eisenmangel bei Pflanzen vor?
Eisen ist ein essentieller Mikronährstoff für jede Pflanze. Beispielsweise ist es bei der Bildung von Chloroplast-Granulat notwendig, das eine sehr wichtige Funktion im Prozess der Photosynthese hat.

Wie erkenne ich Mangelerscheinungen bei Pflanzen?

Nährstoffe spielen eine erhebliche Rolle beim Wachstum von Pflanzen. Sind sie nicht oder in zu geringer Menge vorhanden, treten schnell Mangelerscheinungen bei den Pflanzen auf. Zudem können Wurzeln Nährstoffelemente nur dann aufnehmen, wenn sie im Wasser gelöst sind, das sich im Boden oder im Substrat befindet. Unterschiedliche Faktoren, wie beispielsweise der Säuregehalt der Pflanzen, können dafür sorgen, dass Nährstoffelemente sich nicht vollständig im Wasser lösen und daher von den Pflanzen nicht aufgenommen werden können. 
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Han van der Kooij
Produktspezialist Düngemitteln | 5. November 2023 | Lesedauer: 5 min. 
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Mangelerscheinungen bei Pflanzen
In diesem Artikel
Kalium spielt diverse wichtige Rollen bei internen Prozessen der Pflanzen. Es ist relevant für die Steuerung des Feuchtigkeitshaushalts einer Pflanze, denn es sorgt für das Öffnen und Schließen der Poren auf den Blättern. Darüber hinaus gibt es den Pflanzenzellen mehr Stabilität und Struktur. Ein Kaliummangel muss daher stets schnell erkannt und behoben werden. Ein Kaliummangel wirkt sich auf den Feuchtigkeitshaushalt einer Pflanze, beispielsweise auf die Verdampfung, aus.
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Dadurch wird die Plfanze trotz ausreichender Wasserzufuhr schlaff. Außerdem kann der Rand der Blätter vergilben und absterben. Davon sind zuerst die älteren Blätter betroffen. Die Stängel werden bei dieser Mangelerscheinung dünner und die Blütenknospen sowie Früchte werden kleiner.

Überschuss

Ein zu hoher Gehalt an Kalium tritt häufig zusammen mit einem Mangel an Calcium und Magnesium auf, da die Aufnahme dieser Stoffe durch einen Kalium Überschuss behindert werden.
Calcium ist besonders für den Wachstumsprozess der Pflanze relevant. Es verstärkt die Zellwände und Zellmembranen, wodurch die Stabilität der Pflanze verbessert wird. Calcium ist ein Nährstoffelement mit niedriger Beweglichkeit. Daher sollte an den Wurzeln jederzeit genügend zur Verfügung stehen, damit die Pflanze ausreichend davon aufnehmen kann.
Calciummangel

Ein Calciummangel bei Pflanzen zeigt sich in den am wenigsten verdampfenden Teilen der Pflanze. Auftretene Mangelerscheinungen zeigen sich durch Störungen in der Entwicklung, beispielsweise durch kleine Blüten. Bei jungen Blättern, Blüten und Früchten entstehen glasige Flecken und die Blattränder können absterben.

Überschuss

Ein zu hoher Calciumgehalt hat einen verzögernden Effekt auf das Wachstum der Pflanze. Es führt dazu, dass andere Nährstoffelemente – beispielsweise Eisen und Magnesium – in geringeren Mengen aufgenommen werden können.
Magnesium ist das wichtigste Element für die Bildung von Blattgrün und ist damit unverzichtbar für Pflanzen. Es ist auch ein Baustein von Enzymen und Zellwänden und sorgt für die Stabilität der Pflanzen.

Ein Magnesiummangel sorgt für eine reduzierte und verzögerte Bildung von Blattgrün und für einen schnelleren Abbau des Chlorophylls in den älteren Blättern, sodass die Blätter zwischen den Adern vergilben. 
Magnesiummangel
Wenn der Mangel anhält färben sich anschließend auch die jüngeren Blätter gelb.

Häufig entsteht ein Mangel an Magnesium durch einen Überschuss an Kalium und/oder Calcium.
Stickstoff spielt eine wichtige Rolle für den Stoffwechsel von Pflanzen und bei der Bildung von Proteinen und Blattgrün. Es stimutliert die vegetative Entwicklung einer Pflanze.

Ein Stickstoffmangel lässt das gesamte Blatt vergilben. Dieses Symptom lässt sich zuerst bei älteren Blättern beobachten. Anschließend wird das oberirdische Wachstum der Pflanze durch einen Stickstoffmangel gehemmt. Andererseits wachsen die Wurzeln hierdurch verhältnismäßig stark.
Stickstoffmangel

Überschuss

Ein zu hoher Gehalt an Stickstoff hat meist keinen negativen Einfluss, es kann jedoch gegebenenfalls die Widerstandsfähigkeit der Pflanze reduzieren.
Phosphor ist wichtig für den Energietransport in die Zellen einer Pflanze. Es bildet einen Baustein für die Zellwände, die DNA und viele Arten von Proteinen und Enzymen innerhalb der Pflanze. Folglich ist diese Element für die Bildung von Wurzeln, Knospen, Blüten und Samen relevant. Außerdem stimuliert Phosphor das Wurzelwachstum.

Ein Phosphormangel bei Pflanzen ist an der dunkleren Farbe (violett) der Blätter zu erkennen. Weitere Mangelerscheinungen sind eine verminderte Wurzelbildung und Wurzelentwicklung.
Phosphormangel

Überschuss

Ein Überschuss an Phosphor tritt häufig in Kombination mit einem Mangel an Zink, Kupfer und/oder Magnesium auf, da die Aufnahme dieser Elemente durch einen Phosphorüberschuss verhindert wird.
Schwefel und Stickstoff gewährleisten gemeinsam die Bildung von Proteinen in einer Pflanze. Diese Proteine sind wichtig für die Bildung von Blattgrün, welches wiederum für die Photosynthese notwendig ist. Zusätzlich fördert es das Wurzelwachstum und die Härte der Pflanze. Auch in den Duftstoffen von Pflanzen kommt Schwefel als Bauteil vor.

Ein Schwefelmangel sorgt für geringeres und langsameres Wachstum der Pflanze.
Schwefelmangel
Eine totale Vergilbung der Blätter ist zu beobachten – zunächst bei den jüngeren, später auch bei den älteren Blättern.

Überschuss

Ein zu hoher Gehalt an Schwefel verlangsamt das Wachstum einer Pflanze, da es den Salzgehalt des nährstoffreichen Wassers erhöht. Das kann auch zu einer dunkleren Farbe der Pflanzen führen.
Eisen sorgt dafür, dass eine Pflanze Blattgrün bilden kann, wodurch die Photosynthese gewährleistet wird. Es hat auch einen großen Einfluss auf den Energiehaushalt und die Entwicklung von Vegetationspunkten in den Wurzeln von Pflanzen.

Ein Eisenmangel bei Pflanzen führt zu einem Abbau von Blattgrün in den jüngsten Blättern an der Spitze der Pflanze. 
Eisenmangel
Dadurch werden die Blätter der Pflanze stetig heller: Zunächst hellgrün, später auch gelb oder weiß. Die Blattadern bleiben weiterhin grün. Eisenmangel tritt häufig in Kombination mit einem Überschuss an Mangan auf, da diese Elemente sich gegenseitig abstoßen.

Überschuss

Ein zu hoher Gehalt an Eisen führt zu einem Mangel an Mangan in der Pflanze.
Molybdän wird für das Bilden von diversen Enzymen benötigt, welche wiederum für die Bildung von Proteinen benötigt werden. Außerdem ist Molybdän ein Baustein für bestimmte Pflanzenhormone.

Ein Molybdänmangel bei Pflanzen ist besonders in den jüngsten Blättern der Pflanze sichtbar. Diese bleiben klein, vergilben zwischen den Blattadern und können sich kräuseln. 
Molybdänmangel
Auch bei älteren Blättern können Mangelerscheinungen auftreten: ältere Blätter können sich durch Molybdänmangel gelb verfärben. Molybdänmangel kommt nicht häufig vor.

Überschuss

zu hoher Gehalt an Molybdän sorgt für einen Kupfermangel, da diese Stoffe sich nicht vertragen. Es führt zu Vergilbung der Pflanze.
Kupfer ist wichtig für die Synthese von Proteinen. Proteine sind wichtig für die Bildung von Blattgrün, welches wiederum für die Photosynthes benötigt wird. Außerdem stärkt Kupfer die Zellwände, was die Widerstandsfähigkeit der Pflanze verbessert. Kupfer wird auch für die Bildung von Vitaminen und für die Verholzung von Teilen der Pflanze benötigt.
Kupfermangel
Ein Kupfermangel bei Pflanzen kann zum Abbau von Blattgrün führen, wodurch das Blattgrün zwischen den Adern gelb oder grau wird. Die Pflanze hängt dann schlaff. Ein Kupfermangel verhindert auch die Blüte einer Pflanze: Knospen, Bildungsgewebe und Triebe sterben ab.

Überschuss

Ein zu hoher Kupfergehalt kommt nicht häufig vor und tritt meist in Kombination mit einem Mangel an Eisen auf, da ein Überschuss an Kupfer die Aufnahme von Eisen verhindert.
Zink wird für die Entwicklung des Blattgrün, die Streckung der Stängel, die Adern und die Widerstandsfähigkeit der Pflanze benötigt. Darüber hinaus benötigen viele Enzymsysteme der Pflanze Zink, um die Funktion dieser Systeme aufrechtzuerhalten.

Ein Zinkmangel bei Pflanzen ist besonders an den jungen Blättern an der Spitze zu erkennen. Auf diesen Blättern entstehen chlorotische Flecken. 
Zinkmangel
Weitere Mangelerscheinungen, die bei einer unzureichenden Versorgung mit Zink auftreten sind vermindertes Wachstum und Zwergwuchs der Pflanzen.

Überschuss

Ein Überschuss an Zink führt häufig zu einem Eisenmangel. Infolgedessen verfärben sich die Blätter der Pflanze gelb, besonders am der Spitze der Pflanze.
Durch Mangan wird gewährleistet, dass die Zellteilung , die Photosynthese und der Stoffwechsel der Pflanze gut funktionieren. Darüber hinaus ist Mangan ein Baustein von Enzymen und Lignin. Das ist ein Stoff, der die Zellwände verstärkt, sodass die Pflanze an Stabilität gewinnt.

Ein Manganmangel bei Pflanzen führt zu geringerem Wurzelwachstum, Wachstumshemmung der Blätter und später auch zum Absterben von Blättern. 
Manganmangel
Darüber hinaus führt Manganmangel zum Abbau von Blattgrün der Blätter und damit zum Vergilben. Manganmangel tritt knapp unter dem Kopf der Pflanze auf. Häufig tritt Manganmangel in Kombination mit einem Überschuss an Eisen auf, da diese Elemente sich gegenseitig abstoßen.

Überschuss

Ein Überschuss an Mangan führt zu einem Mangel an Eisen. Außerdem sorgt er für dunkle Flecken auf älteren Blättern der Pflanze.
Bor spielt eine wichtige Rolle in diversen Stoffwechselprozessen. Darüber hinaus ist es ein Baustein von Zellwänden und Enzymen, die die Zellteilung steuern. Weiterhin wird Bor benötigt, um die Entwicklung von Vegetationspunkten der Pflanze zu stimulieren.

Durch einen Bormangel werden Pflanzen zerbrechlich, da Bormangel den Aufbau von Zellwänden stört. 
Bormangel
Der Aufnahmemechanismus der Pflanze wird hierdurch angegriffen und der Vegetationspunkt wächst nicht vollständig aus. Darüber hinaus kommt es zur Missbildung von Blättern und Früchten.

Überschuss

Ein Überschuss an Mangan führt zu einem Mangel an Eisen. Außerdem sorgt er für dunkle Flecken auf älteren Blättern der Pflanze.

Mängel an Hauptnährstoffen oder Spurenelementen

Zu den Hauptnährstoffen von Pflanzen gehören
  • Stickstoff (N)
  • Phosphor (P)
  • Kalium (K)
  • Magnesium (Mg)
  • Schwefel (S)
  • Kalzium (Ca)
Zudem benötigen sie in geringeren Mengen sogenannte Spurenelemente. Obwohl diese in kleineren Mengen benötigt werden, sind sie ebenso essenziell für den Stoffwechsel und ein gesundes Wachstum.

Zu den Spurenelementen gehören:
Eisen (Fe)
  • Kupfer (Cu)
  • Bor (B)
  • Zink (Zn)
  • Molybdän (Mo)
  • Silizium (Si)
  • Mangan (Mn)
Sowohl Hauptnährstoffe als auch Spurennährstoffe sollte den Pflanzen also ausreichend zur Verfügung stehen, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Chelate zur Vermeidung von Mangelerscheinungen bei Pflanzen

Um die Löslichkeit von Nährstoffelementen zu verbessern und auf diese Weise der Entstehung von Mangelerscheinungen so gut wie möglich zuvorzukommen, können Sie sich dazu entscheiden, diese Nährstoffelemente in Chelat-Form zu verabreichen. Das sind organische Elemente, die die Nährstoffelemente wie eine Kralle fixieren, wodurch die Nährstoffe gelöst bleiben und daher für die Pflanze verfügbar sind. Unsere Spezialisten für Düngemittel können Sie hierzu beraten.

Mangelerscheinungen bei Pflanzen frühzeitig erkennen

Die typischen Anzeichen für eine Mangelerscheinung bei Pflanzen können sich je nach fehlendem Nährstoff unterscheiden. In den jeweiligen Artikel finden Sie hierzu genaue Informationen. Oft sind erste Anzeichen so genannte Chlorosen. Bei diesem Symptom treten gelbe Verfärbungen auf den Blättern auf. Wenn diese Verfärbungen in einem späteren Stadium braun werden und schließlich absterben spricht man von Nekrosen.
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Han van der Kooij
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Wie beugt man einem Kalziummangel bei Pflanzen vor?
Kalzium ist essentiell für den Wachstumsprozess der Pflanze. Es ist sehr wichtig für die Zellteilung und sorgt für eine stabile Pflanze, da es die Steifigkeit von Zellwänden und Zellmembranen fördert.
Wie beugt man einem Eisenmangel bei Pflanzen vor?
Eisen ist ein essentieller Mikronährstoff für jede Pflanze. Beispielsweise ist es bei der Bildung von Chloroplast-Granulat notwendig, das eine sehr wichtige Funktion im Prozess der Photosynthese hat.