Ein Fungizid ist ein (chemisches) Pflanzenschutzmittel, das Pilzkrankheiten bekämpft, indem es den Pilz, der die Krankheit verursacht, hemmt oder abtötet. Manchmal ist es schwierig zu bestimmen, welche Pilzart in einer Kultur vorkommt. Wenden Sie sich daher immer an einen Pflanzenschutzspezialisten, damit dieser Sie bei der Verwendung der richtigen Fungizide beraten kann.

Pilze sind weltweit die Hauptursache für Ernteverluste. Die pilzlichen Schaderreger befallen zahlreiche Nutz- und Zierpflanzen und stellen viele Gartenbaubetriebe vor eine Herausforderung. Die Bestimmung des Pilzes und damit die Wahl des richtigen Fungizides ist oft nicht einfach.

Im Regelfall ist es sinnvoller vorzubeugen als zu heilen. Zudem spielen viele Faktoren wie die richtigen Pflanzabstände, die Bewässerungsmethode, das Gewächshausklima, die Luftzirkulation und die Gewächshaushygiene eine entscheidende Rolle.

• Wasserliebende Pilze (Oömyceten oder Pseudopilze wie Pythium, Phythophthora oder Falscher Mehltau). Diese Pilze brauchen Feuchtigkeit, um Pflanzen zu infizieren oder zu bewegen. 
• Nekrotrophe Pilze, die abgestorbene Pflanzenzellen bevorzugen, wie z. B. Botrytis. Eine gute Hygiene, wie das Entfernen abgestorbener Pflanzenteile, gehört hier zu den geeigneten Maßnahmen. 
• Biotrophe Pilze hingegen benötigen wiederum lebende Zellen, um sie zu infizieren und sich zu vermehren. Beispiele sind die Mehltauart Sphaerotheca pannosa auf Rosen und der Japanische Rost (Puccinia horiana) auf Chrysanthemen.  Diese Pilze haben oft ein begrenztes Wirtspflanzen-Spektrum. Sie brauchen nicht immer Feuchtigkeit, um zu keimen. Tatsächlich gedeiht der Mehltau besser unter trockenen Bedingungen.

Damit der Pilz eine Pflanze befallen kann, müssen nicht nur die richtigen Bedingungen gegeben sein, sondern die Pflanze muss auch anfällig für ihn sein. Die Erhöhung der Anfälligkeit der Pflanzen kann auch (teilweise) zur Bekämpfung von Infektionen beitragen.

Bei der Verwendung von Fungiziden ist Folgendes zu beachten:

• Viele Pilze entwickeln sich gut in feuchtem Klima. Sorgen Sie daher für eine gute Luftzirkulation und stellen Sie sicher, dass die Blätter der Pflanzen nicht zu lange und zu oft nass sind. Die Zugabe eines Abstreifers zu einem Spritzmittel kann die Pflanze schneller trocknen lassen. Auch die Zugabe von Wasser, so genannter Trockenregen, nach dem Gießen über die Kultur, beschleunigt die Trocknung der Kultur.
• Pilze können sich auch durch die Bearbeitung der Ernte mit Messern und Scheren verbreiten. Achten Sie deshalb darauf, dass diese regelmäßig gereinigt werden.
• Obwohl sie die Entwicklung neuer Symptome verzögern oder stoppen können, sind die meisten Fungizide nur zur Vorbeugung von Krankheiten gedacht. Vorbeugende oder leicht kurative Anwendungen erzielen oft die besten Ergebnisse.

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