Grüne Pfirsichblattläuse erkennen

Die aus Asien stammende Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) tritt inzwischen im deutschen Gartenanbau bei vielen Wirtspflanzen auf. Das Auftreten der Grünen Pfirsichblattlaus kann zu großen Problemen führen, da sie potentieller Träger von mehr als 100 verschiedenen Pflanzenviren ist.
Caroline Polzin
Produktspezialistin Pflanzenschutz | 16. August 2022 | Lesedauer: 3 min. 
Übersicht Pfirsichblattläuse 
Grüne Pfirsichblattlaus
Name:    
Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae subsp. persicae)
Ordnung: Hemiptera
Wirtspflanzenu.a. Gurke, Paprika, Aubergine, Tomate, Schnittblumen
Merkmale:         große Farbenvielfalt, geflügelte und ungeflügelte Adulte
Ausbringung: ab 18°C, Luftfeuchtigkeit über 50 %, optimal 70 %
In diesem Artikel
Die Grüne Pfirsichblattlaus ist eine mittelgroße Blattlaus, die zwischen 1,2 mm und 2,5 mm groß wird. Sie befindet sich in Kolonien besonders an den oberen, jüngeren Blättern und an den Blüten. Die Laus kommt sowohl geflügelt, als auch ungeflügelt vor, hat eine ovale Form, und die Farbe variiert von einer Graunote bis dunkelgrün. Die ungeflügelten Individuen sind leuchtend grün, hellgrün, graugrün oder rosafarben. Die geflügelten Individuen haben einen dunklen Kopf und Oberkörper und einen grüngelblichen Unterleib, der durch einen sichtbaren dunklen Fleck gekennzeichnet ist. Die Siphone haben ein dunkles Ende und eine normale Länge. Der Schweif der Grünen Pfirsichblattlaus ist klein. Auf dem Vorderkopf sind deutliche Knubbel zu sehen. Auch verlaufen einige Querstreifen über den Körper. 

 Die Grüne Pfirsichblattlaus bewegt sich gerne in Kolonien fort. Wenn diese Kolonien zu groß werden, werden Nachkömmlinge mit Flügeln geboren, sodass die Ausweitung auf weitere Bereiche erleichtert ist.
Die Grüne Pfirsichblattlaus kann sich geschlechtlich und ungeschlechtlich fortpflanzen. Während ihres Lebens bringt ein Weibchen zwischen und 50 und 60 Nachkommen zur Welt. Bei der ungeschlechtlichen Fortpflanzung beginnen die Nymphen sofort nach ihrer Geburt, sich von Pflanzensäften zu ernähren. Während der Entwicklungsphase, die etwa zehn bis zwölf Tage dauert, durchläuft die Grüne Pfirsichblattlaus vier Wachstumsstadien, wobei nach jedem Übergang eine weiße Schuppenhaut an der Pflanze zurückbleibt. Wenn sich die Laus geschlechtlich fortpflanzt, indem sie Eier legt, können die Eier überwintern, um sich im folgenden Frühjahr zu öffnen.  
Beim Anfressen der Blätter leitet die Grüne Pfirsichblattlaus gleichzeitig Toxine in die Pflanze ein. Diese verursachen eine allergische Reaktion an der Pflanze, wodurch die Pflanze hängende Blätter bekommt, die langsam verfärben. In schweren Fällen können auch ganze Blätter absterben.

Auch kann die Laus zahlreiche Arten von Viren übertragen. Abhängig vom Virus und der Pflanze kann dies unter anderem zu ernsthaften Blattkräuselungen, Verformungen, Blattverkleinerungen und Nekrose führen. 

Außerdem scheidet die Grüne Pfirsichblattlaus Honigtau auf der Pflanze aus. Honigtau enthält viel Zucker, der eine gute Nährquelle für Schimmel bildet, wozu Rußtau gehört. Rußtau verunreinigt die Pflanze und verhindert dadurch den Photosyntheseprozess. Da die Pflanze nicht in der Lage ist, diesen Prozess auszuführen, wird die Pflanze in ihrem Wachstum und ihrer Fruchtbildung eingeschränkt.
Die Grüne Pfirsichblattlaus kann auf biologische und chemische Weise bekämpft werden.

Da die natürlichen Feinde der Grünen Pfirsichblattlaus eher lebensraumspezifisch als wirtspezifisch sind, hängt die Wahl des natürlichen Feindes von der betroffenen Kultur ab.

Natürliche Feinde der Grünen Pfirsichblattlaus sind:Effektive chemische Pflanzenschutzmittel sind breit wirkende Insektizide wie Sivanto Prime, Teppeki, Movento OD 150, Movento SC 100 und Mospilan SG. Eine weitere Alternative ist das Produkt Flipper, das sowohl im Gemüse-, also auch im Zierpflanzenanbau eingesetzt werden kann. Für eine Übersicht von allen zugelassenen Produkten für Ihre Kultur können Sie unsere Spritzempfehlungen einsehen.

Um Schäden durch die Grüne Pfirsichblattlaus an der Pflanze zu verringern, wird außerdem empfohlen, zusätzliche Hygienemaßnahmen zu treffen. Auch können Sie erwägen, Insektengitter an den Außenfenstern anzubringen.
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Aphidius colemani: Ein Nützling gegen Blattläuse
Die Schlupfwespe Aphidius colemani ist bekannt als einer der effektivsten Nützlinge gegen Blattläuse. Die Schlupfwespe parasitiert hauptsächlich kleine Blattlausarten.

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Caroline Polzin
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Grüne Pfirsichblattlaus

Name:    
Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae subsp. persicae)
Ordnung: Hemiptera
Wirtspflanzenu.a. Gurke, Paprika, Aubergine, Tomate, Schnittblumen
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Auch kann die Laus zahlreiche Arten von Viren übertragen. Abhängig vom Virus und der Pflanze kann dies unter anderem zu ernsthaften Blattkräuselungen, Verformungen, Blattverkleinerungen und Nekrose führen. 

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