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Vor allem zu Beginn der Anbauperiode sollte regelmäßig kontrolliert werden, ob sich ein Befall mit Weißen Fliegen entwickelt. Weiße Fliegen sind nur 1 bis 3 mm groß und zeichnen sich durch ihre einheitlichen weißen Flügel und 7 Antennen aus. Die Insekten halten sich hauptsächlich auf den Blattunterseiten jüngerer Blätter auf. Hier legen sie auch ihre Eier ab, die anfangs weiß sind und sich nach rund zwei Tagen dunkel verfärben. Die ebenfalls dort auffindbaren Larven sind hellgrün und verursachen genauso wie die erwachsenen Weißen Fliegen Saugschäden. Die Schädlinge scheiden klebrigen Hongitau aus, der einen idealen Nährboden für Rußtau darstellt. Rußtaupilze verleihen den Blättern einen schwärzlichen Belag. Durch eine gute Überwachung mit Klebefallen und visuelle Kontrollen und kann rechtzeitig interveniert und ein Befall behandelt werden. 

Um eine bestmögliche Bekämpfungsstrategie zu entwickeln, sollte zunächst die genaue Art der Weißen Fliege identifiziert werden. 

Die Gewächshaus-Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum) ist im Gewächshausgartenbau die am häufigsten vorkommende Mottenschildlaus. Sie befällt häufig Paprika, Gurken, Tomaten und Zierpflanzen. Sie wird auch Gewächshausmottenschildlaus genannt.

Die Tabak-Weiße Fliege (Bemisia tabaci) ist kleiner, schlanker und etwas gelblicher als die Gewächshaus-Weiße Fliege. Sie wird auch Tabakmottenschildlaus genannt und ist vor allem in Südeuropa weit verbreitet, kommt aber auch in deutschen Gewächshäusern vor.

Die Kohl-Weiße Fliege (Aleyrodes proletella) tritt primär in verschiedenen Kohlsorten wie Wirsing, Grünkohl und Rosenkohl auf. Erkennbar ist sie an kleinen grauen Flecken auf den breiten Flügeln und roten Augen. Sie wird auch Kohlmottenschildlaus genannt.

Um Weiße Fliegen zu bekämpfen können Nützlinge sowie biologische oder chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Einige Produkte können auch miteinander kombiniert werden. Hierzu beraten Sie unsere Pflanzenschutzspezialisten gerne.

Um Weiße Fliegen zu bekämpfen können verschiedenen Nützlinge eingesetzt werden.

Schlupfwespen gegen Weiße Fliegen:

• Eretmocerus eremicus: Diese Schlupfwespe parasitiert die Larven der Weißen Fliege, wobei sie ein Ei unter die Larve legt. Sobald das Ei schlüpft, kriecht die parasitäre Wespe in den Wirt. Die Larve stirbt nach etwa zwei Wochen. Der Nützling wird gerne gegen die Tabak-Weiße Fliege eingesetzt, parasitiert aber auch die Gewächshaus-Weiße Fliege.
• Encarsia formosa: Diese Schlupfwespe parasitiert die Larven der Gewächshaus-Weißen Fliege der Tabak-Weißen Fliege und lässt sie absterben. Nach einigen Wochen entsteht aus der (jetzt schwarz verfärbten) Puppe eine neue Schlupfwespe. Achtung: Encarsia formosa bekämpft nicht die Kohl-Weiße Fliege.
• Encarsia tricolor: Die Schlupfwespe bekämt die Kohl-Weiße Fliege und tritt bei einem Befall oft von alleine auf.

Raubmilben zur Bekämpfung der Weißen Fliege:

• Amblyseius swirskii: Diese Raubmilbe kann sich auf pflanzlichen Lebensmitteln wie Pollen und Pflanzensäften entwickeln und etabliert sich daher leicht in der Kultur. Sie hat ein breites Wirkungsspektrum. Achtung: Nicht auf Tomaten anwenden.
• Transeius montdorensis: Dies ist eine Raubmilbe, die auch von Pollen lebt und sich daher in vielen Kulturen ansiedeln kann. Nicht mit A. swirskii mischen.

Mit Raubwanzen Weiße Fliegen bekämpfen:

• Macrolophus pygmaeus: Die Raubwanze jagt, mit einer deutlichen Vorliebe für Weiße Fliege, verschiedene Plageinsekten. Pro Tag kann die Raubwanze 40-50 Eier der Weißen Fliege leersaugen. Die Beuteart beeinflusst die Fortpflanzung der Raubwanze. So kann ein Weibchen zwischen 100 und 250 Eier ablegen.

Raubkäfer, um die Weiße Fliege zu bekämpfen:

• Delphastus catalinae: Wirkt gegen die Gewächshaus-Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum) und die Tabak-Weiße Fliege (Bemisia tabaci).
  

Ein biologisches Mittel um Weiße Fliegen zu bekämpfen ist Naturalis auf Basis keimfähiger Sporen des Pilzes Beauveria bassiana (Stamm ATCC 74040) gegen alle Stadien. Besonders wirksam ist das Mittel gegen die Larven, da sie noch nicht fliegen können und daher nicht mobil sind.

Weitere biologische Mittel sind Neudosan Neu, Eradicoat Max, Flipper und NeemAzal.

Eine Übersicht weitere Mittel, einschließlich chemischer Mittel, zur Bekämpfung finden Sie im untenstehenden Produktkarussel. Für eine vollständige Übersicht nach Kultur werfen Sie einen Blick in unsere Spritzempfehlungskarten.

Haben Sie Fragen zur Bekämpfung von Weißen Fliegen oder wünschen Sie eine persönliche Beratung? Füllen Sie das Kontaktformular aus und einer unserer Mitarbeitenden setzt sich schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung.