Wie benutzt man eine Rückenspritze im Gartenbau?

Im Gartenbau wird häufig eine Rückenspritze zum Sprühen kleinerer Flächen und schwer zugänglicher Stellen eingesetzt. Der Einsatz der richtigen Menge an Wasser und Präparat ist wichtig für ein optimales Ergebnis. In diesem Artikel erklärt unser Spezialist, wie man ein Rückensprühgerät einsetzt und wie man die richtige Menge an Sprühflüssigkeit berechnet. 
Frank Schoenmakers
Produktspezialist Mechanisierung | 6. September 2021 | Lesedauer: 4 min. 
Rückenspritze Gartenbau
In diesem Artikel
Die meisten Rückenspritzen sind mit einem Druckbehälter ausgestattet. Dadurch wird ein konstanter Druck gewährleistet, so dass die Flüssigkeit gleichmäßig versprüht wird. Einige Rückenspritzen sind mit einem Manometer am Ventil ausgestattet, mit dem Sie den Spritzdruck ablesen können. Ein konstanter Druck ist wichtig für ein gleichmäßiges Sprühbild. 
Sie können eine Düse auf die Lanze eines Rückensprühgerätes montieren. Es gibt verschiedene Arten von Düsen, die jeweils für unterschiedliche Anwendungen geeignet sind. Es ist wichtig, die richtige Düse auszuwählen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Es gibt zwei Verfahren zur Berechnung der richtigen Spritzbrühemenge:
  1. Dosieren Sie gemäß den Anweisungen auf dem Etikett.
  2. Dosierung entsprechend einer Lösungskonzentration.
Dies ist besonders geeignet für das Sprühen auf dem Boden oder in einer Niedrigpflanze. 

Beispiel: Sie wollen einen Teil des Bestandes besprühen. Das sind 150 x 3 Meter. Die Fläche beträgt 450 m². Auf dem Etikett des Produkts stehen 5 Liter Mittel pro Hektar mit 200 Liter Wasser.

Dann benötigen Sie für diese Fläche: 
  • Wasser: (450 : 10.000) x 200 = 9 L
  • Mittel: (450 : 10.000) x 5 = 0,225 L = 225 ml
Die Abgabe der Düse ist die Menge an Spritzbrühe, die diese bei einem bestimmten Druck pro Minute abgibt. Diese finden Sie in einer Spritzdüsen-Tabelle. 

Die Sprühbreite ist die Anzahl der Zentimeter, die das Produkt zu 100% auf der zu besprühenden Oberfläche berührt. Direkt unter der Düse landet mehr Spritzbrühe als an den Seiten. Deshalb müssen Sie sich überlappen, so dass überall die gleiche Menge an Spritzbrühe dosiert wird. Die gesamte Breite der Düse wird als Arbeitsbreite bezeichnet.

Um die Sprühbreite einer Düse zu sehen, ist es am besten, auf ein gehärtetes Stück zu sprühen, zum Beispiel auf den Betonweg. 
Achtung: Halten Sie die Düse immer etwa 50 Zentimeter über dem Boden. Das ist nicht nur angenehm in der Handhabung, sondern sorgt auch für das beste Ergebnis.

Die von Ihnen verwendete Sprühkappe hat eine Sprühbreite von 1 m und eine Arbeitsbreite von 50 cm. Die ersten und letzten 50 cm benötigen eine halbe Dosis. Sie gehen insgesamt 3 mal (nämlich auf 50 cm, 100 cm und 150 cm). Insgesamt sind es 300 m in 6 Minuten. Ihre Gehgeschwindigkeit ist dann wie folgt:
  • 300 : 6 = 50 m/Minute
  • 50 x 60 Minuten = 3 km/Stunde
Über eine 100 Meter lange Strecke laufen Sie 100:50 m/min = 2 Minuten.

Es ist wichtig, dass Sie ständig mit der gleichen Geschwindigkeit laufen und nicht stillstehen. Dadurch wird eine gleichmäßige Verteilung der Spritzbrühe gewährleistet und eine Überdosierung verhindert. 
Die Dosierung nach einer Lösungskonzentration wird in der Regel auf ein hohes Pflanzenmaterial angewendet. Sie müssen die erforderliche Menge an Spritzbrühe nach Augenmaß bestimmen und dann wie auf dem Etikett angegeben dosieren. 

Beispiel: Sie wollen einen Teil des Erntegutes besprühen. Das sind 150 x 3 Meter. Die Fläche beträgt dann 450 m². Das Etikett des Pestizids enthält 5 Liter Pestizid pro Hektar mit 200 Liter Wasser. Für dieses Stück benötigen Sie (450 : 10.000) x 200 = 9 L Wasser.

Mit einer Lösungskonzentration von 2% berechnen Sie die Wassermenge wie folgt: 0,02 x 9 L = 0,18 L = 180 ml.
Eine höhere Dosierung der Spritzbrühe bedeutet nicht, dass das Mittel besser wirkt; in einigen Fällen wirkt es kontraproduktiv, insbesondere bei der Verwendung von systemischen Mitteln gegen Unkräuter. Bei Überdosierung verbrennt der oberirdische Teil des Unkrauts und stirbt schnell ab. Dadurch kann das Produkt nicht rechtzeitig aufgenommen werden und die Wurzeln werden nicht erreicht. Die Wurzeln überleben dann und wachsen wieder nach.
Um den Kontakt mit der Spritzflüssigkeit zu vermeiden, können Sie die folgenden Sicherheitsmaßnahmen ergreifen:
  • Tragen Sie beim Sprühen immer eine persönliche Schutzausrüstung. Achtung: Auch bei der Herstellung der Spritzbrühe den richtigen Schutz tragen!
  • Gehen Sie rückwärts statt vorwärts. Auf diese Weise müssen Sie nicht durch den Sprühstrahl gehen und kommen nicht mit dem Pflanzenschutzmittel in Berührung.
  • Verwenden Sie eine (längere) Lanze anstelle einer Spritzpistole.
Die Verwendung verursacht Verschleiß an den Düsen. Dies wirkt sich auf das Sprühbild aus. Überprüfen Sie daher die Düsen regelmäßig auf Verschleiß und reinigen Sie sie, um Verschleiß so weit wie möglich zu vermeiden.
Es ist wichtig, dass Sie nach dem Sprühen immer das Rückensprühgerät reinigen. Dies geschieht wie folgt:
  1. Füllen Sie den Tank mit etwas Wasser und schütteln Sie ihn vorsichtig. Gegebenenfalls etwas Haushaltsammonium- oder Chlorbleichlauge zugeben (Hinweis: Nie beide Mittel hinzufügen, da dies zur Gasbildung führt).
  2. Sprühen Sie den Rest über das Pflanzenmaterial. 
  3. Säubern Sie die Außenseite der Rückenspritze mit Wasser und Bürste. Achten Sie darauf, dass Sie dieses Wasser auffangen, da es nicht abgeleitet werden sollte, da es Pflanzenschutzmittel enthält.
Kontaktieren Sie uns.
Wünschen Sie eine persönliche Beratung? Füllen Sie das Kontaktformular aus und einer unserer Mitarbeitenden setzt sich schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung.
Weitere Wissensdatenbankartikel
Wie wählt man die richtige Spritzpistole aus?
Unterschiedliche Tätigkeiten erfordern unterschiedliche Spritzpistolen. Es gibt Spritzpistolen für den Pflanzenschutz, für die Schaumdesinfektion, für die Zerstäubung und Spritzpistolen, die in Kombination mit einem Hochdruckreiniger eingesetzt werden.
Worauf sollten Sie beim Kauf eines Spritzwagens achten?
Beim Kauf eines Spritzwagens müssen Sie eine Reihe von Faktoren berücksichtigen, damit Sie letztendlich den richtigen Spritzwagen für Ihre Situation auswählen und mit den richtigen Hilfsmitteln ausstatten können.

Worin besteht der Unterschied zwischen Vernebelung und LVM?
Bei der Durchführung einer Raumbehandlung gibt es zwei Möglichkeiten: Fogging und LVM. Zwischen diesen beiden Anwendungen gibt es jedoch Unterschiede.

Wie benutzt man eine Rückenspritze im Gartenbau?

Im Gartenbau wird häufig eine Rückenspritze zum Sprühen kleinerer Flächen und schwer zugänglicher Stellen eingesetzt. Der Einsatz der richtigen Menge an Wasser und Präparat ist wichtig für ein optimales Ergebnis. In diesem Artikel erklärt unser Spezialist, wie man ein Rückensprühgerät einsetzt und wie man die richtige Menge an Sprühflüssigkeit berechnet. 
Wissensdatenbank durchsuchen
Finden Sie in unserer Wissensdatenbank eine Antwort auf Ihre Frage. Mehr als 500 von unseren Spezialisten geschriebene Artikel.
Frank Schoenmakers
Frank Schoenmakers
Produktspezialist Mechanisierung | 6. September 2021 | Lesedauer: 4 min. 
Artikel teilen
Rückenspritze Gartenbau
In diesem Artikel
Die meisten Rückenspritzen sind mit einem Druckbehälter ausgestattet. Dadurch wird ein konstanter Druck gewährleistet, so dass die Flüssigkeit gleichmäßig versprüht wird. Einige Rückenspritzen sind mit einem Manometer am Ventil ausgestattet, mit dem Sie den Spritzdruck ablesen können. Ein konstanter Druck ist wichtig für ein gleichmäßiges Sprühbild. 
Sie können eine Düse auf die Lanze eines Rückensprühgerätes montieren. Es gibt verschiedene Arten von Düsen, die jeweils für unterschiedliche Anwendungen geeignet sind. Es ist wichtig, die richtige Düse auszuwählen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Es gibt zwei Verfahren zur Berechnung der richtigen Spritzbrühemenge:
  1. Dosieren Sie gemäß den Anweisungen auf dem Etikett.
  2. Dosierung entsprechend einer Lösungskonzentration.
Dies ist besonders geeignet für das Sprühen auf dem Boden oder in einer Niedrigpflanze. 

Beispiel: Sie wollen einen Teil des Bestandes besprühen. Das sind 150 x 3 Meter. Die Fläche beträgt 450 m². Auf dem Etikett des Produkts stehen 5 Liter Mittel pro Hektar mit 200 Liter Wasser.

Dann benötigen Sie für diese Fläche: 
  • Wasser: (450 : 10.000) x 200 = 9 L
  • Mittel: (450 : 10.000) x 5 = 0,225 L = 225 ml
Die Abgabe der Düse ist die Menge an Spritzbrühe, die diese bei einem bestimmten Druck pro Minute abgibt. Diese finden Sie in einer Spritzdüsen-Tabelle. 

Die Sprühbreite ist die Anzahl der Zentimeter, die das Produkt zu 100% auf der zu besprühenden Oberfläche berührt. Direkt unter der Düse landet mehr Spritzbrühe als an den Seiten. Deshalb müssen Sie sich überlappen, so dass überall die gleiche Menge an Spritzbrühe dosiert wird. Die gesamte Breite der Düse wird als Arbeitsbreite bezeichnet.

Um die Sprühbreite einer Düse zu sehen, ist es am besten, auf ein gehärtetes Stück zu sprühen, zum Beispiel auf den Betonweg. 
Achtung: Halten Sie die Düse immer etwa 50 Zentimeter über dem Boden. Das ist nicht nur angenehm in der Handhabung, sondern sorgt auch für das beste Ergebnis.

Die von Ihnen verwendete Sprühkappe hat eine Sprühbreite von 1 m und eine Arbeitsbreite von 50 cm. Die ersten und letzten 50 cm benötigen eine halbe Dosis. Sie gehen insgesamt 3 mal (nämlich auf 50 cm, 100 cm und 150 cm). Insgesamt sind es 300 m in 6 Minuten. Ihre Gehgeschwindigkeit ist dann wie folgt:
  • 300 : 6 = 50 m/Minute
  • 50 x 60 Minuten = 3 km/Stunde
Über eine 100 Meter lange Strecke laufen Sie 100:50 m/min = 2 Minuten.

Es ist wichtig, dass Sie ständig mit der gleichen Geschwindigkeit laufen und nicht stillstehen. Dadurch wird eine gleichmäßige Verteilung der Spritzbrühe gewährleistet und eine Überdosierung verhindert. 
Die Dosierung nach einer Lösungskonzentration wird in der Regel auf ein hohes Pflanzenmaterial angewendet. Sie müssen die erforderliche Menge an Spritzbrühe nach Augenmaß bestimmen und dann wie auf dem Etikett angegeben dosieren. 

Beispiel: Sie wollen einen Teil des Erntegutes besprühen. Das sind 150 x 3 Meter. Die Fläche beträgt dann 450 m². Das Etikett des Pestizids enthält 5 Liter Pestizid pro Hektar mit 200 Liter Wasser. Für dieses Stück benötigen Sie (450 : 10.000) x 200 = 9 L Wasser.

Mit einer Lösungskonzentration von 2% berechnen Sie die Wassermenge wie folgt: 0,02 x 9 L = 0,18 L = 180 ml.
Eine höhere Dosierung der Spritzbrühe bedeutet nicht, dass das Mittel besser wirkt; in einigen Fällen wirkt es kontraproduktiv, insbesondere bei der Verwendung von systemischen Mitteln gegen Unkräuter. Bei Überdosierung verbrennt der oberirdische Teil des Unkrauts und stirbt schnell ab. Dadurch kann das Produkt nicht rechtzeitig aufgenommen werden und die Wurzeln werden nicht erreicht. Die Wurzeln überleben dann und wachsen wieder nach.
Um den Kontakt mit der Spritzflüssigkeit zu vermeiden, können Sie die folgenden Sicherheitsmaßnahmen ergreifen:
  • Tragen Sie beim Sprühen immer eine persönliche Schutzausrüstung. Achtung: Auch bei der Herstellung der Spritzbrühe den richtigen Schutz tragen!
  • Gehen Sie rückwärts statt vorwärts. Auf diese Weise müssen Sie nicht durch den Sprühstrahl gehen und kommen nicht mit dem Pflanzenschutzmittel in Berührung.
  • Verwenden Sie eine (längere) Lanze anstelle einer Spritzpistole.
Die Verwendung verursacht Verschleiß an den Düsen. Dies wirkt sich auf das Sprühbild aus. Überprüfen Sie daher die Düsen regelmäßig auf Verschleiß und reinigen Sie sie, um Verschleiß so weit wie möglich zu vermeiden.
Es ist wichtig, dass Sie nach dem Sprühen immer das Rückensprühgerät reinigen. Dies geschieht wie folgt:
  1. Füllen Sie den Tank mit etwas Wasser und schütteln Sie ihn vorsichtig. Gegebenenfalls etwas Haushaltsammonium- oder Chlorbleichlauge zugeben (Hinweis: Nie beide Mittel hinzufügen, da dies zur Gasbildung führt).
  2. Sprühen Sie den Rest über das Pflanzenmaterial. 
  3. Säubern Sie die Außenseite der Rückenspritze mit Wasser und Bürste. Achten Sie darauf, dass Sie dieses Wasser auffangen, da es nicht abgeleitet werden sollte, da es Pflanzenschutzmittel enthält.
Kontaktieren Sie uns.
Wünschen Sie eine persönliche Beratung? Füllen Sie das Kontaktformular aus und einer unserer Mitarbeitenden setzt sich schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung.
Frank Schoenmakers
Weitere Wissensdatenbankartikel
Wie wählt man die richtige Spritzpistole aus?
Unterschiedliche Tätigkeiten erfordern unterschiedliche Spritzpistolen. Es gibt Spritzpistolen für den Pflanzenschutz, für die Schaumdesinfektion, für die Zerstäubung und Spritzpistolen, die in Kombination mit einem Hochdruckreiniger eingesetzt werden.
Worauf sollten Sie beim Kauf eines Spritzwagens achten?
Beim Kauf eines Spritzwagens müssen Sie eine Reihe von Faktoren berücksichtigen, damit Sie letztendlich den richtigen Spritzwagen für Ihre Situation auswählen und mit den richtigen Hilfsmitteln ausstatten können.

Worin besteht der Unterschied zwischen Vernebelung und LVM?
Bei der Durchführung einer Raumbehandlung gibt es zwei Möglichkeiten: Fogging und LVM. Zwischen diesen beiden Anwendungen gibt es jedoch Unterschiede.