Home > Wissensdatenbank > Seasun über AC-Folien

“Bei allem, was wir tun, prüfen wir kritisch die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt und ob es möglich ist, Prozesse nachhaltiger zu gestalten. Gemeinsam mit Royal Brinkman und dem Hersteller Oerlemans Plastics haben wir die Initiative ergriffen, um die Verwendung von Antikondensationsfolie nachhaltiger zu gestalten. Wenn die AC-Folie in Gewächshäusern mit Heftklammern befestigt wird, kann die Folie nicht recycelt werden. Die AC-Folie wird jetzt mit Bändern festgebunden und nicht mehr getackert, sodass sie vollständig recycelbar ist.”

Wir sind bei Seasun in Kapelle. Mit einer Fläche von 63 Hektar ist Seasun in Kapelle in Zeeland einer der größten Gewächshausgemüsebetriebe der Niederlande. Der Geschäftsführer Jozua Lagendijk berichtet: "Wir bauen hier auf 15 Hektar gelbe, grüne und rote Paprika an, der Rest der Hektar wird für den Anbau von Tomaten genutzt; von losen Tomaten bis hin zu kleinen Kirsch- und Snacktomaten, von denen 13 Hektar belichtet sind."

“Um Energie zu sparen, verwenden wir schon seit Jahren in den Wintermonaten AC-Folien. So halten wir die Wärme besser drin und die Antikondensationsschicht sorgt dafür, dass sich das Kondenswasser gleichmäßiger über die Folienoberfläche verteilt. Auf diese Weise ist die Folie lichtdurchlässiger, sodass weniger Energie verbraucht werden muss. Und das ist ein großer Vorteil, vor allem bei den derzeit hohen Energiepreisen", sagt Jozua Lagendijk.

“Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Geschäftsprozesse nachhaltiger zu gestalten. Die Verwendung von AC-Folie war ein Prozess, den wir verbessern wollten, da die Verwendung von Heftklammern das Recycling der Folie unmöglich machte. Gemeinsam mit Royal Brinkman und Oerlemans Plastics haben wir deshalb eine neue Befestigungsmethode mit Bändern entwickelt. Da das Produkt nun vollständig aus Kunststoff besteht, ist die AC-Folie recycelbar und wir können umweltfreundlicher arbeiten.” 

"Die Verwendung von Kunststoff ist im Gartenbausektor unverzichtbar. Gleichzeitig sollte er im Hinblick auf Nachhaltigkeit sparsam und verantwortungsvoll eingesetzt werden.", erklärt der Kulturwechselspezialist Martin Meuldijk. Martin spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der neuen Befestigungsmethode. "Der Vorteil von Antikondensationsfolien ist, dass sie sauber sind und daher recycelt werden können. Zur Befestigung der Folie werden jedoch Klammern verwendet. Diese Klammern lassen sich nur schwer von der Folie trennen, so dass die AC-Folie nicht recycelt werden kann. Deshalb landet sie meist in der Verbrennungsanlage. Das ist nicht nur alles andere als nachhaltig, sondern auch sehr teuer."

Jozua Lagendijk sagt, dass mehrere Ideen in Betracht gezogen wurden. "Schließlich erwies sich der Vorschlag, die AC-Folienstreifen mit Kunststoffbändern anstelle von Heftklammern zu verbinden, als der Vielversprechendste. Die ersten Tests damit haben wir 2020/2021 durchgeführt. Mit Erfolg: Im November 2021 werden alle Gewächshäuser, mit Ausnahme von 13 Hektar belichteten Kulturen, mit der neuen gebundenen AC-Folie ausgestattet sein."

Henri van Hemert von Oerlemans Plastics erklärt, dass sich auf beiden Seiten der AC-Folienstreifen Löcher befinden, durch die die Folienstreifen mit schmalen Folienbändern aneinandergebunden werden. "Diese Bänder bestehen aus demselben Material wie die AC-Folie. Dadurch ist die Folie nach Gebrauch vollständig recycelbar. Am Ende des Anbaus wird die Antikondensationsfolie kostenlos eingesammelt und wird zu einem Rohstoff für die Herstellung neuer AC-Folie recycelt. Die innovative Befestigungsmethode trägt somit zu einer Kreislaufwirtschaft bei.

Jozua Lagendijk sagt, dass die Bänder leicht zu befestigen sind. "Die Bänder zu befestigen, ist viel einfacher und schneller für die Mitarbeiter, als das Tackern der Heftklammern. Wir können auch deutlich sehen, dass weniger Zeit für das Anbringen und Befestigen der Folie benötigt wird. Zudem entfallen die Entsorgungskosten für die alten Folien. Unterm Strich wird also eine deutliche Kosteneinsparung erreicht. Das war nicht unser Hauptziel, aber es ist ein netter Bonus.

Lagendijk sieht in der Zunahme der Nachhaltigkeit auch einen Mehrwert für den Verkauf. "Wir sagen unseren Kunden immer, dass wir so nachhaltig wie möglich arbeiten, aber es ist schön, wenn man das auch mit konkreten Beispielen und eigenen Projekten belegen kann. Ein Projekt wie dieses verschafft uns also definitiv einen Vorsprung auf dem Markt".

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