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Wie kann man die Grüne Reiswanze (Nezara viridula) bekämpfen?

Die Grüne Reiswanze (Nezara viridula) ist ein relativ neuer Schädling in Deutschland, der in Äthiopien heimisch ist. Der Schädling hat eine große Anzahl von Wirtspflanzen und kommt im Gartenbau hauptsächlich im Paprikaanbau vor. Anfangs wurde die Grüne Reiswanze erst gegen Ende des Sommers entdeckt, aber Nezara viridula ist in den letzten Jahren zunehmend früher aufgetaucht.
Leonie van Rooijen
Produktspezialistin Pflanzenschutz | 19. April 2024 | Lesedauer: 3 min. 
Übersicht Grüne Reiswanze
Grüne Reiswanze
Merkmale:
grün, 12-17 mm groß, weiße Punkte
Symptome:
Flecken, Verkorkungen, Deformationen
Vorkommen: 
viele Wirtspflanzen, oft in Paprika
Natürliche Feinde:      
noch nicht verfügbar (Forschungen laufen) Befallsperiode:
123456789101112

Die Grüne Reiswanze (Nezara viridula) ist 11,5 bis 16,5 Millimeter groß und daher mit bloßem Auge leicht zu erkennen. Eine erwachsene Wanze hat einen schildförmigen Körper, der im Sommer mattgrün und im Winter rotbraun ist, mit einem Fleckenmuster auf dem hinteren Körper. Die Grünen Reiswanzen haben sechs Beine, zwei Flügelpaare, schwarze oder dunkelrote Augen und einen kleinen Kopf mit zwei Antennen. Sobald sie sich bedroht fühlen, geben sie eine stinkende Flüssigkeit ab, weshalb sie auch den Namen „Stinkwanze“ tragen.

Nezara viridula Weibchen legen ungefähr 30 bis 130 Eier gleichzeitig, die in „zusammengeklebenden“, gelb-weißen Trauben auf der Blattunterseite zu finden sind. Kurz nach der Ablage sehen sie wie kleine Perlen aus. Je näher der Zeitpunkt des Schlüpfens rückt, desto mehr färben sich die Eier rosa. Je nach Temperatur schlüpfen die Eier der Grünen Reiswanze nach 4 Tagen bis 3 Wochen und die leeren Schalen bleiben auf dem Blatt. Die Nymphen bleiben zunächst zusammen und sind noch unschädlich für die Pflanzen. Sie durchlaufen dann verschiedene Stadien, wobei sich ihr Aussehen ändert. Im fünften Stadium verbreite sich die Grünen Reiswanzen über die Pflanze und beginnen diese anzufressen.
Grüne Reiswanze geschlüpft
​​​​Grüne Reiswanzen frisch geschlüpft    ​​​​
Grünen Reiswanze in Gerbera
​​​​Nymphen der Grünen Reiswanze in Gerbera    ​​​​
Adulte Grüne Reiswanze
​​​​Adulte Grüne Reiswanze​​​​
Mit ihren saugenden Mundwerkzeugen dringt die Grüne Reiswanze (Nezara viridula) in das Pflanzengewebe ein, vorzugsweise in junge Pflanzenteile, wachsende Triebe und Früchte. Sie nimmt Pflanzensaft auf, injiziert aber auch giftigen Speichel, der in den Saftstrom gelangt. Der Speichel zerstört das Gewebe. Bei Paprika kann man erkennen, wie sich nekrotisches Gewebe auf den Früchten entwickelt.

Ein weiteres Problem sind die durch die Grüne Reiswanze (Nezara viridula) verursachten Wunden. Über diese Wunden können Pilze und Bakterien leicht in die Pflanze gelangen, was bedeutet, dass die Pflanze schneller infiziert werden kann.  
Schäden Paprikablättern
Schäden durch die Grüne Reiswanze an Paprikablättern
Schäden Paprika
​​​​Schäden durch die Grüne Reiswanze an Paprika              ​​​​
Schäden Gerbera
​​​​Schäden durch die Grüne Reiswanze in Gerbera                ​​​​
Um zu verhindern, dass die Grüne Reiswanze (Nezara viridula) und weitere Schädlinge in das Gewächshaus gelangen, können Sie Insektengitter verwenden. Da der Schädling sehr polyphag ist, ist es auch ratsam, etwaige Wirtspflanzen im und um das Gewächshaus zu entfernen. Auf diese Weise verhindern Sie, dass sich rund um das Gewächshaus Befallsherde entwickeln.
Die Bekämpfung der Grünen Reiswanze (Nezara viridula) ist derzeit noch sehr schwierig und es sind kaum integrierte Lösungen verfügbar. Es können jedoch verschiedene breit angelegte chemische Mittel verwendet werden, einschließlich Vertimec, Sivanto Prime, Decis forte und Karate Zeon. Im Hinblick auf die Bildung von Resistenzen ist es wichtig, diese Mittel mit Mitteln abzuwechseln, die eine andere Wirkungsweise haben. Als biologische Mittel können Neemazal und Micula eingesetzt werden.
Produkte zur Bekämpfung der Grünen Reiswanze
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Leonie van Rooijen
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Merkmale
grün, 12-17 mm groß, weiße Punkte
Symptome:Flecken, Verkorkungen, Deformationen
Vorkommen: viele Wirtspflanzen, oft in Paprika
Natürliche Feinde:      
noch nicht verfügbar (Forschungen laufen)                                    

Befallsperiode: 

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Die Grüne Reiswanze (Nezara viridula) ist 11,5 bis 16,5 Millimeter groß und daher mit bloßem Auge leicht zu erkennen. Eine erwachsene Wanze hat einen schildförmigen Körper, der im Sommer mattgrün und im Winter rotbraun ist, mit einem Fleckenmuster auf dem hinteren Körper. Die Grünen Reiswanzen haben sechs Beine, zwei Flügelpaare, schwarze oder dunkelrote Augen und einen kleinen Kopf mit zwei Antennen. Sobald sie sich bedroht fühlen, geben sie eine stinkende Flüssigkeit ab, weshalb sie auch den Namen „Stinkwanze“ tragen.

Nezara viridula Weibchen legen ungefähr 30 bis 130 Eier gleichzeitig, die in „zusammengeklebten“, gelblich-weißen Trauben auf der Blattunterseite zu finden sind. Kurz nach der Ablage sehen sie aus wie kleine Perlen. Je näher der Zeitpunkt des Schlüpfens rückt, desto mehr färben sich die Eier rosa. Je nach Temperatur schlüpfen die Eier der Grünen Reiswanze nach 4 Tagen bis 3 Wochen und die leeren Schalen verbleiben auf dem Blatt. Die Nymphen bleiben zunächst zusammen und sind noch unschädlich für die Pflanzen. Sie durchlaufen dann verschiedene Stadien, wobei sich ihr Aussehen ändert. Im fünften Stadium breiten sich die Grünen Reiswanzen über die Pflanze aus und beginnen diese anzufressen.
Grüne Reiswanze geschlüpft
​​​​Grüne Reiswanze frisch geschlüpft    ​​​​
Grünen Reiswanze in Gerbera
​​​​Nymphen der Grünen Reiswanze in Gerbera    ​​​​
Adulte Grüne Reiswanze
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Mit ihren saugenden Mundwerkzeugen dringt die Grüne Reiswanze (Nezara viridula) in das Pflanzengewebe ein, vorzugsweise in junge Pflanzenteile, wachsende Triebe und Früchte. Sie nimmt Pflanzensaft auf, injiziert aber auch giftigen Speichel, der in den Saftstrom gelangt. Der Speichel zerstört das Gewebe. Bei Paprika kann man erkennen, wie sich nekrotisches Gewebe auf den Früchten entwickelt.

Ein weiteres Problem sind die durch die Grüne Reiswanze (Nezara viridula) verursachten Wunden. Über diese Wunden können Pilze und Bakterien leicht in die Pflanze gelangen, was bedeutet, dass die Pflanze schneller infiziert werden kann.  
Schäden Paprikablättern
Schäden durch die Grüne Reiswanze an Paprikablättern
Schäden Paprika
​​​​Schäden durch die Grüne Reiswanze an Paprika              ​​​​
Schäden Gerbera
​​​​Schäden durch die Grüne Reiswanze in Gerbera                ​​​​
Um zu verhindern, dass die Grüne Reiswanze (Nezara viridula) und weitere Schädlinge in das Gewächshaus gelangen, können Sie Insektengitter verwenden. Da der Schädling sehr polyphag ist, ist es auch ratsam, etwaige Wirtspflanzen im und um das Gewächshaus zu entfernen. Auf diese Weise verhindern Sie, dass sich rund um das Gewächshaus Befallsherde entwickeln.
Die Bekämpfung der Grünen Reiswanze (Nezara viridula) ist derzeit noch sehr schwierig und es sind kaum integrierte Lösungen verfügbar. Es können jedoch verschiedene breit angelegte chemische Mittel verwendet werden, einschließlich Vertimec, Sivanto Prime, Decis forte und Karate Zeon. Im Hinblick auf die Bildung von Resistenzen ist es wichtig, diese Mittel mit Mitteln abzuwechseln, die eine andere Wirkungsweise haben. Als biologische Mittel können Neemazal und Micula eingesetzt werden.
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