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Wie kann man Kohlschaben bekämpfen?

Die Kohlschabe oder Kohlmotte (Plutella xylostella) ist ein Schmetterling, der heute auf der ganzen Welt an Orten zu finden ist, an denen Brassicaceae-Arten (Kreuzblütler-Wirtspflanzen) vorkommen. Die Raupen der Kohlschabe verursachen im Gartenbau große Schäden, unter anderem an Radieschen und Pak Choi.
Kohlschabe
Kees Kouwenhoven
Produktspezialist Pflanzenschutz | 21. Dezember 2022 | Lesedauer: 3 min. 

Kohlschaben erkennen

Das erwachsene Stadium der Kohlschabe (Plutella xylostella) ist graubraun und hat lange, ausgeprägte Fühler. Die Flügel haben eine Spannweite von etwa 1,5 cm, sind schmal und laufen spitz zu. Der obere Teil der Vorderflügel ist bei den Männchen dunkel und bei den Weibchen hell orange-gelb. Bei beiden Geschlechtern hat dieser Teil der Flügel manchmal weiß-gelbliche Schuppen. Der untere Teil ist hell orange-gelb mit einem hellen oberen Rand. Außerdem ist auf der Oberseite des Körpers ein weißer bis hellbrauner Rand zu sehen. Oft ist dieser Rand nicht ganz gerade, wodurch ein „Rautenmuster“ entsteht.

Obwohl die Kohlschabe ein Wanderfalter ist, fliegt sie eher wenig und lässt sich während ihrer Wanderungen hauptsächlich vom Wind tragen. Daher breitet sich der Schädling nicht so schnell innerhalb der Kultur aus. Kohlschaben fliegen hauptsächlich während der Dämmerung. Tagsüber verstecken sie sich und halten ihre Flügel zusammen, weswegen ein Befall im Gewächshaus lange unentdeckt bleiben kann.

Die Kohlschabe (Plutella xylostella) legt ihre Eier einzeln oder in kleinen Gruppen auf der Unter- und Oberseite des Blattes ab, oft entlang der Adern oder in Gruben im Blatt. Die Eier sind oval, sehr klein (ca. 0,5 mm) und gelblich gefärbt. Aus den Eiern schlüpfen gelbe Raupen, die sich im Laufe einiger Wochen zu grünen, etwa 1,5 cm langen Raupen entwickeln. 

Anschließend verpuppt sich die Raupe. Dabei bildet sie einen weißen Kokon entlang der Blattrippe auf der Unterseite des Blattes. Die Puppe selbst ist zartrosa bis hellorange und wird schließlich braun, wenn sie das Erwachsenenstadium erreicht.

Schadbild

Im Mai und Juni tritt die erste Kohlschabenwelle in Deutschland auf. Die zweite Welle folgt im August und bereitet größere Probleme, da die Populationen viel größer sind. Die Kohlschaben können durch die Lüftungsöffnungen ins Gewächshaus gelangen, woraufhin sich der Schädling in der Kultur ausbreitet.

Unmittelbar nachdem die Eier der Kohlschabe (Plutella xylostella) geschlüpft sind, beginnen die jungen Raupen, die Unterseite der Blätter anzufressen. Sie fressen sich nicht durch das gesamte Blatt, sondern lassen die oberste Schicht intakt. Außerdem fressen sie die grünen Teile der Stängel. In einem späteren Stadium fressen die Raupen ganze Löcher in das Blatt und es bleiben nur die Blattadern übrig. Sie fressen auch die Wachstumsspitzen junger Pflanzen, was den größten Schaden verursacht. Ein Kohlschabenbefall führt sofort zu einer Wachstumshemmung. Bei starkem Befall können die Pflanzen sogar absterben.

Kohlschaben vorbeugen und bekämpfen

Es ist ratsam, Insektenschutznetze anzubringen, sodass die Kohlschaben nicht durch die Lüftungsöffnungen in das Gewächshaus gelangen können. Verwenden Sie auch Signaltafeln, um Kohlschaben rechtzeitig zu erkennen. Je eher Sie den Schädling entdecken, desto früher können Sie ihn bekämpfen. Sie können Kohlschaben chemisch oder biologisch bekämpfen.

Kohlschaben technische bekämpfen

Um das Erwachsenenstadium, also den Schmetterling, zu bekämpfen, können Sie Insektenvernichter verwenden. Schalten Sie diese vor allem während der Dämmerung ein, denn dann ist die Kohlschabe am aktivsten. Die erwachsenen Schmetterlinge schwärmen dann zu dem ultravioletten Licht und werden gefangen.

Kohlschaben biologisch bekämpfen

Die biologische Bekämpfung der Kohlschabe kann mit Hilfe verschiedener Nützlinge erfolgen, darunter die Schlupfwespe Trichogramma. Neben diesen Nützlingen können Sie auch das biologische Pflanzenschutzmittel CoStar einsetzen.

Kohlschaben chemisch bekämpfen

In den letzten Jahren sind die verfügbaren Mittel zur Bekämpfung von Raupen stetig zurückgegangen. Darüber hinaus hat die Kohlschabe eine Resistenz gegen mehrere chemische Pflanzenschutzmittel entwickelt. Für eine Übersicht über alle für Ihre Kultur zugelassenen Mittel gegen die Kohlschabe verwenden Sie die Spritzempfehlungen.
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Kees Kouwenhoven
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Produktspezialist Pflanzenschutz | 21. Dezember 2022 | Lesedauer: 3 min. 
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Kohlschabe

Kohlschaben erkennen

Das erwachsene Stadium der Kohlschabe (Plutella xylostella) ist graubraun und hat lange, ausgeprägte Fühler. Die Flügel haben eine Spannweite von etwa 1,5 cm, sind schmal und laufen spitz zu. Der obere Teil der Vorderflügel ist bei den Männchen dunkel und bei den Weibchen hell orange-gelb. Bei beiden Geschlechtern hat dieser Teil der Flügel manchmal weiß-gelbliche Schuppen. Der untere Teil ist hell orange-gelb mit einem hellen oberen Rand. Außerdem ist auf der Oberseite des Körpers ein weißer bis hellbrauner Rand zu sehen. Oft ist dieser Rand nicht ganz gerade, wodurch ein „Rautenmuster“ entsteht.

Obwohl die Kohlschabe ein Wanderfalter ist, fliegt sie eher wenig und lässt sich während ihrer Wanderungen hauptsächlich vom Wind tragen. Daher breitet sich der Schädling nicht so schnell innerhalb der Kultur aus. Kohlschaben fliegen hauptsächlich während der Dämmerung. Tagsüber verstecken sie sich und halten ihre Flügel zusammen, weswegen ein Befall im Gewächshaus lange unentdeckt bleiben kann.

Die Kohlschabe (Plutella xylostella) legt ihre Eier einzeln oder in kleinen Gruppen auf der Unter- und Oberseite des Blattes ab, oft entlang der Adern oder in Gruben im Blatt. Die Eier sind oval, sehr klein (ca. 0,5 mm) und gelblich gefärbt. Aus den Eiern schlüpfen gelbe Raupen, die sich im Laufe einiger Wochen zu grünen, etwa 1,5 cm langen Raupen entwickeln. 

Anschließend verpuppt sich die Raupe. Dabei bildet sie einen weißen Kokon entlang der Blattrippe auf der Unterseite des Blattes. Die Puppe selbst ist zartrosa bis hellorange und wird schließlich braun, wenn sie das Erwachsenenstadium erreicht.

Schadbild

Im Mai und Juni tritt die erste Kohlschabenwelle in Deutschland auf. Die zweite Welle folgt im August und bereitet größere Probleme, da die Populationen viel größer sind. Die Kohlschaben können durch die Lüftungsöffnungen ins Gewächshaus gelangen, woraufhin sich der Schädling in der Kultur ausbreitet.

Unmittelbar nachdem die Eier der Kohlschabe (Plutella xylostella) geschlüpft sind, beginnen die jungen Raupen, die Unterseite der Blätter anzufressen. Sie fressen sich nicht durch das gesamte Blatt, sondern lassen die oberste Schicht intakt. Außerdem fressen sie die grünen Teile der Stängel. In einem späteren Stadium fressen die Raupen ganze Löcher in das Blatt und es bleiben nur die Blattadern übrig. Sie fressen auch die Wachstumsspitzen junger Pflanzen, was den größten Schaden verursacht. Ein Kohlschabenbefall führt sofort zu einer Wachstumshemmung. Bei starkem Befall können die Pflanzen sogar absterben.

Kohlschaben vorbeugen und bekämpfen

Es ist ratsam, Insektenschutznetze anzubringen, sodass die Kohlschaben nicht durch die Lüftungsöffnungen in das Gewächshaus gelangen können. Verwenden Sie auch Signaltafeln, um Kohlschaben rechtzeitig zu erkennen. Je eher Sie den Schädling entdecken, desto früher können Sie ihn bekämpfen. Sie können Kohlschaben chemisch oder biologisch bekämpfen.

Kohlschaben technische bekämpfen

Um das Erwachsenenstadium, also den Schmetterling, zu bekämpfen, können Sie Insektenvernichter verwenden. Schalten Sie diese vor allem während der Dämmerung ein, denn dann ist die Kohlschabe am aktivsten. Die erwachsenen Schmetterlinge schwärmen dann zu dem ultravioletten Licht und werden gefangen.

Kohlschaben biologisch bekämpfen

Die biologische Bekämpfung der Kohlschabe kann mit Hilfe verschiedener Nützlinge erfolgen, darunter die Schlupfwespe Trichogramma. Neben diesen Nützlingen können Sie auch das biologische Pflanzenschutzmittel CoStar einsetzen.

Kohlschaben chemisch bekämpfen

In den letzten Jahren sind die verfügbaren Mittel zur Bekämpfung von Raupen stetig zurückgegangen. Darüber hinaus hat die Kohlschabe eine Resistenz gegen mehrere chemische Pflanzenschutzmittel entwickelt. Für eine Übersicht über alle für Ihre Kultur zugelassenen Mittel gegen die Kohlschabe verwenden Sie die Spritzempfehlungen.
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