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Trauermücke bekämpfen

Trauermücken ernähren sich von abgestorbenem organischem Material, aber wenn es kein solches Material gibt, fressen sie auch an den Wurzeln lebender Pflanzen. Trauermücken sind das ganze Jahr über in Gewächshäusern zu finden. Trauermücken bewegen sich kaum durch die Pflanzen, deshalb verursachen sie nur lokale Schäden.
Leonie van Rooijen
Produktspezialistin Pflanzenschutz | 8. April 2022 | Lesedauer: 4 min. 
Übersicht Neoseiulus cucumeris
Adulte trauermücken
Merkmale:
3-4 mm groß, schwarzbraun, lange Beine, schlanke Gestalt
Schadbild:
durch Larven angefressene Wurzeln
Vorkommen: 
in vielen Kulturen, insbesondere bei Feuchtigkeit
Natürliche Feinde:      
u.a. Steinernema feltiae, Atheta coriaria, Hypoapis miles
Befallsperiode:
123456789101112

Trauermücken erkennen

Die Larven der Trauermücken sind glasig bis weiß und haben einen dunklen Kopf. Sie finden sich in der Blumenerde der Pflanzen, in der Nähe der Wurzeln oder am und im Stamm. Beschädigte Wurzeln können sehr leicht von schädlichen Pilzen und Bakterien angegriffen werden, was die Pflanze weiter schwächt. Besonders Pflanzen, die sich bereits in einem nicht optimalen Zustand befinden, und junges Pflanzenmaterial sind empfindlich gegenüber den Larven der Trauermücken.

Erwachsene Trauermücke sind ungefähr 3 bis 4 mm groß und erkennbar am V-Zeichen am Flügelende. Sie haben einen schwarzen Kopf  und einen schwarz-braunen Körper mit langen Beinen.
Adulte Trauermucken
​​​​Adulte Trauermücken​​​​
Scaria larve
​​​​Trauermückenlarve​​​​
Trauermücken legen ihre Eier in die feuchte Blumenerde zwischen die Wurzeln der Pflanze. Nach einigen Tagen schlüpfen die Eier und nach 3 Wochen hat sich eine erwachsene Trauermücke entwickelt. Aufgrund des kurzen Lebenszyklus können sich Trauermücken schnell zu einer großen Plage entwickeln.

Die Trauermücke wird oft mit der Sumpffliege (auch als Salzfliege bekannt) verwechselt. Die beiden Insekten verursachen unterschiedliche Schäden und sind bei genauem Hinsehen auch im Aussehen zu unterscheiden. Eine Trauermücke ist weniger stabil gebaut als eine Sumpffliege und hat längere Antennen. Außerdem verursacht eine Sumpffliege oft nur kosmetische Schäden und frisst die Ernte nicht, wie es die Laven der Trauermücken tun. 

Schadbild von Trauermücken

Trauermücke verursachen auf drei Arten Schaden an einer Kultur:
  • Die Larven - die die größten Probleme verursachen - fressen Setzlinge, entwöhnte Pflanzen und Stecklinge und verursachen so Schäden an der Ernte. Diese Schäden manifestieren sich z.B. in einer Wachstumsverzögerung, da Nährstoffe nicht richtig aufgenommen werden können, aber im schlimmsten Fall sterben Pflanzen ab. Hohe Temperaturen tragen zur kontinuierlichen Vermehrung des Insekts bei, die nur 3-4 Wochen dauert.
  • Außerdem verursachen Trauermücken mit ihrem Kot kosmetische Schäden an den Pflanzen.
  • Darüber hinaus können sowohl Larven als auch erwachsene Trauermücken verschiedene Viren und Pilze - wie Botrytis und Fusarium- in der Kultur verbreiten.

Trauermücken bekämpfen 

Trauermücken treten oft bei hoher Luftfeuchtigkeit und hohen Temperaturen auf. Im Durchschnitt legen Trauermücken-Weibchen täglich 100 Eier. Eine frisch geschlüpfte Trauermücke kann bereits nach wenigen Stunden Eier legen. Aus diesem Grund ist es wichtig, Trauermücken so schnell wie möglich zu bekämpfen. Dies kann durch die Verwendung verschiedener Nützlinge oder Chemikalien erreicht werden. Lesen Sie mehr dazu weiter unten.

Trauermücken biologisch bekämpfen

Zur biologischen Bekämpfung gegen Trauermücken werden hauptsächlich Nützlinge gegen Trauermücken, aber auch andere biologische Insektizide wie beispielsweiße Insektizide mit dem Bacillus thuringiensis (Gnatrol SC) verwendet. 

Als Nützlinge zur Bekämpfung von Trauermücken werden Nematoden und Raubkäfer eingesetzt:
  • Trauermücken können mit Nematoden bekämpft werden. Die Nematoden Steinernema felitae suchen nach der Verabreichung aktiv nach der Beute und dringen in sie ein, wonach sie Bakterien absondern und die Beute töten. Im Boden kann Steinernema feltiae die Larvenstadien von Trauermücken, die Puppen von Thripsen und die Larven von Rüsselkäfern bekämpfen. Nematoden sind Fadenwürmer, die natürlich im Boden vorkommen. Sie sind sehr klein (0,3 bis 0,7 mm) und daher für das menschliche Auge nicht erkennbar. Sie sind unschädlich für Menschen, Tiere und Pflanzen.
  • Der Raubkäfer Atheta coriaria, ein Kurzflügelkäfer, schadet der Kultur nicht und kann in fast allen Kulturen eingesetzt werden, die nicht zu trocken sind. Auch er wirkt gegen die Trauermückenlarven, -eier und -puppen sowie gegen die Larven weiterer Schädlinge. 
  • Hypoaspis Miles ist eine Bodenraubmilbe, die Trauermücken und weitere Insekten effektiv bekämpft. Diese Raubmilbe lebt in der oberen Bodenschicht bis in zu 4 cm Tiefe, kann sich schnell durch die Bodenschicht bewegen und fühlt sich in feuchter (Topf-)Erde wohl. Hypoaspis miles zielt hauptsächlich auf die Eier, Larven und Puppen von Trauermücken ab, wobei Larven bevorzugt werden. Diese Raubmilbe wirkt nicht gegen die bereits anwesenden adulten Trauermücken.

Trauermücken chemisch bekämpfen

Um Trauermücken zu bekämpfen eignen sich chemische Mittel vor allem für das Erwachsenenstadium der Mücke. Durch den kurzen Lebenszyklus des Schädlings, ist es wichtig, die Behandlung in kurzen Abständen zu wiederholen. 

Für weitere Informationen zu allen zugelassenen Produkten für Ihre Kultur, können Sie unsere Pflanzenschutzspezialisten kontaktieren und unsere Spritzempfehlungen einsehen. 
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Leonie van Rooijen
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Produktspezialistin Pflanzenschutz | 8. April 2022 | Lesedauer: 4 min. 
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In diesem Artikel
  • Trauermücken erkennen
  • Schadbild
  • Trauermücken bekämpfen
  • Nützlinge und biologische Pflanzenschutzmittel
  • Chemische Pflanzenschutzmittel
Trauermücken bekämpfen
Adulte trauermücken
Merkmale:3-4 mm groß, schwarzbraun, lange Beine, schlanke Gestalt
Schadbild:    
durch Larven angefressene Wurzeln
Vorkommen: in vielen Kulturen, insbesondere bei Feuchtigkeit
Natürliche Feinde:u.a. Steinernema feltiae, Atheta coriaria, Hypoaspis miles
Befallperiode: 
123456789101112

Trauermücken erkennen

Die Larven der Trauermücken sind glasig bis weiß und haben einen dunklen Kopf. Sie finden sich in der Blumenerde der Pflanzen, in der Nähe der Wurzeln oder am und im Stamm. Beschädigte Wurzeln können sehr leicht von schädlichen Pilzen und Bakterien angegriffen werden, was die Pflanze weiter schwächt. Besonders Pflanzen, die sich bereits in einem nicht optimalen Zustand befinden, und junges Pflanzenmaterial sind empfindlich gegenüber den Larven der Trauermücken.

Erwachsene Trauermücke sind ungefähr 3 bis 4 mm groß und erkennbar am V-Zeichen am Flügelende. Sie haben einen schwarzen Kopf  und einen schwarz-braunen Körper mit langen Beinen.
Adulte Trauermucken
​​​​Adulte Trauermücken​​​​
Scaria larve
​​​​Trauermückenlarve​​​​
Trauermücken legen ihre Eier in die feuchte Blumenerde zwischen die Wurzeln der Pflanze. Nach einigen Tagen schlüpfen die Eier und nach 3 Wochen hat sich eine erwachsene Trauermücke entwickelt. Aufgrund des kurzen Lebenszyklus können sich Trauermücken schnell zu einer großen Plage entwickeln.

Die Trauermücke wird oft mit der Sumpffliege (auch als Salzfliege bekannt) verwechselt. Die beiden Insekten verursachen unterschiedliche Schäden und sind bei genauem Hinsehen auch im Aussehen zu unterscheiden. Eine Trauermücke ist weniger stabil gebaut als eine Sumpffliege und hat längere Antennen. Außerdem verursacht eine Sumpffliege oft nur kosmetische Schäden und frisst die Ernte nicht, wie es die Laven der Trauermücken tun. 

Schadbild von Trauermücken

Trauermücke verursachen auf drei Arten Schaden an einer Kultur:
  • Die Larven - die die größten Probleme verursachen - fressen Setzlinge, entwöhnte Pflanzen und Stecklinge und verursachen so Schäden an der Ernte. Diese Schäden manifestieren sich z.B. in einer Wachstumsverzögerung, da Nährstoffe nicht richtig aufgenommen werden können, aber im schlimmsten Fall sterben Pflanzen ab. Hohe Temperaturen tragen zur kontinuierlichen Vermehrung des Insekts bei, die nur 3-4 Wochen dauert.
  • Außerdem verursachen Trauermücken mit ihrem Kot kosmetische Schäden an den Pflanzen.
  • Darüber hinaus können sowohl Larven als auch erwachsene Trauermücken verschiedene Viren und Pilze - wie Botrytis und Fusarium- in der Kultur verbreiten.

Trauermücken bekämpfen 

Trauermücken treten oft bei hoher Luftfeuchtigkeit und hohen Temperaturen auf. Im Durchschnitt legen Trauermücken-Weibchen täglich 100 Eier. Eine frisch geschlüpfte Trauermücke kann bereits nach wenigen Stunden Eier legen. Aus diesem Grund ist es wichtig, Trauermücken so schnell wie möglich zu bekämpfen. Dies kann durch die Verwendung verschiedener Nützlinge oder Chemikalien erreicht werden. Lesen Sie mehr dazu weiter unten.

Trauermücken biologisch bekämpfen

Zur biologischen Bekämpfung gegen Trauermücken werden hauptsächlich Nützlinge gegen Trauermücken, aber auch andere biologische Insektizide wie beispielsweiße Insektizide mit dem Bacillus thuringiensis (Gnatrol SC) verwendet. 

Als Nützlinge zur Bekämpfung von Trauermücken werden Nematoden und Raubkäfer eingesetzt:
  • Trauermücken können mit Nematoden bekämpft werden. Die Nematoden Steinernema felitae suchen nach der Verabreichung aktiv nach der Beute und dringen in sie ein, wonach sie Bakterien absondern und die Beute töten. Im Boden kann Steinernema feltiae die Larvenstadien von Trauermücken, die Puppen von Thripsen und die Larven von Rüsselkäfern bekämpfen. Nematoden sind Fadenwürmer, die natürlich im Boden vorkommen. Sie sind sehr klein (0,3 bis 0,7 mm) und daher für das menschliche Auge nicht erkennbar. Sie sind unschädlich für Menschen, Tiere und Pflanzen.
  • Der Raubkäfer Atheta coriaria, ein Kurzflügelkäfer, schadet der Kultur nicht und kann in fast allen Kulturen eingesetzt werden, die nicht zu trocken sind. Auch er wirkt gegen die Trauermückenlarven, -eier und -puppen sowie gegen die Larven weiterer Schädlinge. 
  • Hypoaspis Miles ist eine Bodenraubmilbe, die Trauermücken und weitere Insekten effektiv bekämpft. Diese Raubmilbe lebt in der oberen Bodenschicht bis in zu 4 cm Tiefe, kann sich schnell durch die Bodenschicht bewegen und fühlt sich in feuchter (Topf-)Erde wohl. Hypoaspis miles zielt hauptsächlich auf die Eier, Larven und Puppen von Trauermücken ab, wobei Larven bevorzugt werden. Diese Raubmilbe wirkt nicht gegen die bereits anwesenden adulten Trauermücken.
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