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Thripse bekämpfen

Ganzjährig können Freiland- und Gewächshauskulturen von verschiedenen Thripsarten heimgesucht werden. Allein in Mitteleuropa gibt es etwa 300 Arten. Besonders bei trockenem und warmem Sommerwetter vermehrt sich der Schädling schnell und es können erhebliche Schäden entstehen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Thripse bekämpft werden können.

Caroline Polzin
Produktspezialistin Pflanzenschutz | 15. Juli 2022 | Lesedauer: 5 min. 
Übersicht Thripse
Thripse bekämpfen
Merkmale:
gelb (Larve), braun-schwarz (Adult), 1-3 mm, langgestreckt, Mundwerkzeuge
Schadbild:
gelbe oder silbrige Fraßflecken auf Blättern und Blüten 
Vorkommen: 
in vielen Kulturen (Zierpflanzen & Gemüse)
Natürliche Feinde:      
u.a. N. cucumeris, H. miles, Orius, S. feltiae, T. montdorensis, A. swirskii
Befallsperiode:
123456789101112

Thripslarven sind an ihrer gelblichen Farbe zu erkennen. Sie finden sie, genau wie ihre adulten Artgenossen, auf oder unter den Blättern sowie in den Blüten der Pflanzen. Erwachsenen Thripse sind braun bis schwarz und etwa 1-3 mm lang. Durch das Aufhängen von blauen Signalrollen sowie regelmäßige Blatt- und Blütenkontrollen kann ein Thripsbefall meist frühzeitig erkannt werden.
Am Beispiel des Gynaikothrips:
Ei-Stadium Thripse
Ei-Stadium
Larvenstadien-Thripse
zwei Larvenstadien
Larvenstadien-Thripse
(Prä-)Puppenstadien
Adulter Thrips
Adulte
Weibliche Thripse legen ihre Eier in Blätter oder in Blütenblätter. Die Länge des Ei-Stadiums variiert je nach Thripsart und Temperatur. Die nach einigen Tagen schlüpfenden Larven sind noch flügellos, ähneln adulten Thripsen allerdings bereits in ihrer Gestalt und Lebensweise. Die meist gelblichen Larven sind sehr beweglich und ernähren sich von oberirdischen Pflanzenteilen. Es gibt zwei Larvenstadien an die sich ein Präpuppenstadium anschließt. Die (Prä-)Puppenstadien finden im Boden statt. Dort entwickeln sich die Flügel und Antennen der Schädlinge. Die adulten Tiere fliegen schließlich aus. Die weiblichen adulten Thripse leben mehrere Tage und legen bis zu 300 Eier in Blätter oder Blüten. In warmen Gewächshäusern können viele Thripsarten zahlreiche Generationen pro Jahr ausbilden. Thripse überwintern an geschützten Orten wie im Boden oder in Spalten.
Gelbe oder silbrige Sprenkel auf der Blattoberseite oder Blattunterseite sowie braune Punkte auf den Blüten sind das typische Schadbild bei einem Thripsbefall. Bei jungen Blättern kann es zu Deformationen kommen. Bei einem starken Befall können die Blätter verwelken und vertrocknen. In Paprikapflanzen kann es zu warzenähnlichen Wucherungen kommen, die durch die Eiablage verursacht werden. Neben Beißschäden kann es auch zu Schäden durch Virusübertragungen kommen. Thripse können beispielsweise das Tomato Spotted Wild Virus (TSWV) übertragen.
Thripse können auf verschiedene Weise effektiv bekämpft werden. Zunächst sollten Präventionsmaßnahmen getroffen werden. Dazu gehören eine gute Gewächshaushygiene und kräftige Pflanzen durch gute Umgebungsbedingungen. Wir empfehlen das Aufhängen von Signaltafeln oder -bändern, um einen Befall frühzeitig bemerken zu können. Auch einige Nützlingsarten eignen sich zur Prävention.

Wurde ein Befall festgestellt, sollte zügig gehandelt werden. Es können sowohl biologische Produkte wie Nützlinge und biologische Pflanzenschutzmittel, als auch chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.

Um Thripse zu bekämpfen, können verschiedene Nützlinge eingesetzt werden.

Raubmilben gegen Thripse:
  • Neoseiulus cucumeris: Gegen junge Larven verschiedener Thripsarten. Einsatz früh in der Anbauphase ab 18°C im Obst-, Gemüse-, und Zierpflanzenanbau.
  • Amblyseius degenerans: Präventiv und auch bei kälterem Wetter einsetzbar.
  • Hypoaspis miles: Wirkt auch gegen Trauermücken. Ab 15°C einsetzbar. 
  • Transeius montdorensis: Gegen junge Larven verschiedener Thripsarten. Wirkt auch gegen Weiße Fliegen und verschiedene (Spinn-)Milbenarten.
  • Amblyseius swirskii: Bekämpft junge Thripslarven. Ab 20°C einsetzbar. Etabliert sich schnell in der Kultur und baut bei einem Befall eine starke Population auf. Wirkt auch gegen Weiße Fliegen und verschiedene Milben.

Thripse mit Nematoden bekämpfen:
  • Steinernema feltiae: Wirken gegen verschiedene Schädlinge, Blattanwendung gegen Thripslarven oder Bodenanwendung gegen Thripspuppen durch Gießverfahren. Ergänzend zum Einsatz von Raubwanzen oder Raubmilben.

Raubwanzen zur Bekämpfung von Thripsen:
  • Orius laevigatus und Orius majusculus: Bekämpfen, im Gegensatz zu Raubmilben, auch adulte Thripse. Wenn sich keine Thripse in der Kultur befinden können die Orius-Raubwanzen sich auch von Blattläusen, Schmetterlingseiern, Spinnmilben und Pollen ernähren. Orius werden oft mit T. montdorensis und Spezialfutter kombiniert - so können Thripse optimal kontrolliert werden. Erfahren Sie nachfolgend mehr dazu.
Thripsschaden Topfpflanzen
Thripsschäden an Topfpflanzen
Thripsschaden an Blättern
Thripsschäden an Blättern
Thripsschaden Gerbera
Thripsschäden an Gerbera
Thripsschäden an Rose
Thripsschäden an Rose
Ein biologisches Pflanzenschutzmittel gegen Thripse ist NeemAzal. Bitte lassen Sie sich für die berufliche Anwendung von unseren Pflanzenschutzspezialisten beraten.
Chemische Pflanzenschutzmittel gegen Thripse sind beispielsweise Winner, Mainspring und Vertimec Pro. Für eine vollständige Übersicht der chemischen Pflanzenschutzmittel nach Kultur werfen Sie einen Blick in unsere Spritzempfehlungskarten. Bitte lassen Sie sich für die berufliche Anwendung von unseren Pflanzenschutzspezialisten beraten. 
Folgende Thripsarten sind im Gewächshausgartenbau weit verbreitet, darüber hinaus können auch andere Arten auftreten:
Erfolgreiche Thripsbekämpfung mit Orius & Power Food Plus
Orius-Raubwanzen sind hervorragende Thripsjäger. Sie werden daher häufig im Paprikaanbau verwendet. Ein Punkt, der verbessert werden sollte, ist die Bevölkerungsentwicklung im Frühjahr. Mit dem neuen Power Food Plus, das von Royal Brinkman und dem spanischen Unternehmen Agrobío speziell für Orius entwickelt wurde, ist das mit deutlich weniger Aufwand möglich.
Bertus
Bertus von Orius Pepper sagt:

“Schneller Aufbau von Orius mit Power Food Plus”

Haben Sie Fragen zur Bekämpfung von Thripsen oder wünschen Sie eine persönliche Beratung? Füllen Sie das Kontaktformular aus und einer unserer Mitarbeitenden setzt sich schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung.

Thripse bekämpfen

Ganzjährig können Freiland- und Gewächshauskulturen von verschiedenen Thripsarten heimgesucht werden. Allein in Mitteleuropa gibt es etwa 300 Arten. Besonders bei trockenem und warmem Sommerwetter vermehrt sich der Schädling schnell und es können erhebliche Schäden entstehen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Thripse bekämpft werden können.
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Übersicht Thripse
Thripse bekämpfen
Merkmale
gelb (Larve), braun-schwarz (Adult), 1-3 mm, langgestreckt, Mundwerkzeuge
Schadbild:gelbe oder silbrige Fraßflecken auf Blättern und Blüten 
Vorkommen:  in vielen Kulturen (Zierpflanzen & Gemüse)
Natürliche Feinde:      
     
u.a. N. cucumeris, H. miles, Orius, S. feltiae, T. montdorensis, A. swirskii                   

Befallsperiode: 
123456789101112
In diesem Artikel
Thripslarven sind an ihrer gelblichen Farbe zu erkennen. Sie finden sie, genau wie ihre adulten Artgenossen, auf oder unter den Blättern sowie in den Blüten der Pflanzen. Erwachsenen Thripse sind braun bis schwarz und etwa 1-3 mm lang. Durch das Aufhängen von blauen Signalrollen sowie regelmäßige Blatt- und Blütenkontrollen kann ein Thripsbefall meist frühzeitig erkannt werden.
Am Beispiel des Gynaikothrips:
Ei-Stadium Thripse
Ei-Stadium
Larvenstadien-Thripse
zwei Larvenstadien
Larvenstadien-Thripse
(Prä-)Puppenstadien
Adulter Thrips
Adulte
Weibliche Thripse legen ihre Eier in Blätter oder in Blütenblätter. Die Länge des Ei-Stadiums variiert je nach Thripsart und Temperatur. Die nach einigen Tagen schlüpfenden Larven sind noch flügellos, ähneln adulten Thripsen allerdings bereits in ihrer Gestalt und Lebensweise. Die meist gelblichen Larven sind sehr beweglich und ernähren sich von oberirdischen Pflanzenteilen. Es gibt zwei Larvenstadien an die sich ein Präpuppenstadium anschließt. Die (Prä-)Puppenstadien finden im Boden statt. Dort entwickeln sich die Flügel und Antennen der Schädlinge. Die adulten Tiere fliegen schließlich aus. Die weiblichen adulten Thripse leben mehrere Tage und legen bis zu 300 Eier in Blätter oder Blüten. In warmen Gewächshäusern können viele Thripsarten zahlreiche Generationen pro Jahr ausbilden. Thripse überwintern an geschützten Orten wie im Boden oder in Spalten.
Gelbe oder silbrige Sprenkel auf der Blattoberseite oder Blattunterseite sowie braune Punkte auf den Blüten sind das typische Schadbild bei einem Thripsbefall. Bei jungen Blättern kann es zu Deformationen kommen. Bei einem starken Befall können die Blätter verwelken und vertrocknen. In Paprikapflanzen kann es zu warzenähnlichen Wucherungen kommen, die durch die Eiablage verursacht werden. Neben Beißschäden kann es auch zu Schäden durch Virusübertragungen kommen. Thripse können beispielsweise das Tomato Spotted Wild Virus (TSWV) übertragen.
Thripse können auf verschiedene Weise effektiv bekämpft werden. Zunächst sollten Präventionsmaßnahmen getroffen werden. Dazu gehören eine gute Gewächshaushygiene und kräftige Pflanzen durch gute Umgebungsbedingungen. Wir empfehlen das Aufhängen von Signaltafeln oder -bändern, um einen Befall frühzeitig bemerken zu können. Auch einige Nützlingsarten eignen sich zur Prävention.

Wurde ein Befall festgestellt, sollte zügig gehandelt werden. Es können sowohl biologische Produkte wie Nützlinge und biologische Pflanzenschutzmittel, als auch chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.

Um Thripse zu bekämpfen, können verschiedene Nützlinge eingesetzt werden.

Raubmilben gegen Thripse:
  • Neoseiulus cucumeris: Gegen junge Larven verschiedener Thripsarten. Einsatz früh in der Anbauphase ab 18°C im Obst-, Gemüse-, und Zierpflanzenanbau.
  • Amblyseius degenerans: Präventiv und auch bei kälterem Wetter einsetzbar.
  • Hypoaspis miles: Wirkt auch gegen Trauermücken. Ab 15°C einsetzbar. 
  • Transeius montdorensis: Gegen junge Larven verschiedener Thripsarten. Wirkt auch gegen Weiße Fliegen und verschiedene (Spinn-)Milbenarten.
  • Amblyseius swirskii: Bekämpft junge Thripslarven. Ab 20°C einsetzbar. Etabliert sich schnell in der Kultur und baut bei einem Befall eine starke Population auf. Wirkt auch gegen Weiße Fliegen und verschiedene Milben.

Thripse mit Nematoden bekämpfen:
  • Steinernema feltiae: Wirken gegen verschiedene Schädlinge, Blattanwendung gegen Thripslarven oder Bodenanwendung gegen Thripspuppen durch Gießverfahren. Ergänzend zum Einsatz von Raubwanzen oder Raubmilben.

Raubwanzen zur Bekämpfung von Thripsen:
  • Orius laevigatus und Orius majusculus: Bekämpfen, im Gegensatz zu Raubmilben, auch adulte Thripse. Wenn sich keine Thripse in der Kultur befinden können die Orius-Raubwanzen sich auch von Blattläusen, Schmetterlingseiern, Spinnmilben und Pollen ernähren. Orius werden oft mit T. montdorensis und Spezialfutter kombiniert - so können Thripse optimal kontrolliert werden. Erfahren Sie nachfolgend mehr dazu.
Thripsschaden Topfpflanzen
Thripsschäden an Topfpflanzen
Thripsschaden an Blättern
Thripsschäden an Blättern
Thripsschaden Gerbera
Thripsschäden an Gerbera
Thripsschäden an Rose
Thripsschäden an Rose
Ein biologisches Pflanzenschutzmittel gegen Thripse ist NeemAzal. Bitte lassen Sie sich für die berufliche Anwendung von unseren Pflanzenschutzspezialisten beraten.
Chemische Pflanzenschutzmittel gegen Thripse sind beispielsweise Winner, Mainspring und Vertimec Pro. Für eine vollständige Übersicht der chemischen Pflanzenschutzmittel nach Kultur werfen Sie einen Blick in unsere Spritzempfehlungskarten. Bitte lassen Sie sich für die berufliche Anwendung von unseren Pflanzenschutzspezialisten beraten. 
Folgende Thripsarten sind im Gewächshausgartenbau weit verbreitet, darüber hinaus können auch andere Arten auftreten:
Erfolgreiche Thripsbekämpfung mit Orius & Power Food Plus
Orius-Raubwanzen sind hervorragende Thripsjäger. Sie werden daher häufig im Paprikaanbau verwendet. Ein Punkt, der verbessert werden sollte, ist die Bevölkerungsentwicklung im Frühjahr. Mit dem neuen Power Food Plus, das von Royal Brinkman und dem spanischen Unternehmen Agrobío speziell für Orius entwickelt wurde, ist das mit deutlich weniger Aufwand möglich.
Bertus
Bertus von Orius Pepper sagt:

“Schneller Aufbau von Orius mit Power Food Plus”

Haben Sie Fragen zur Bekämpfung von Thripsen oder wünschen Sie eine persönliche Beratung? Füllen Sie das Kontaktformular aus und einer unserer Mitarbeitenden setzt sich schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung.
Caroline Polzin