Home Wissensdatenbank​​​​

Die Tomatenwolllaus (Pseudococcus viburni) bekämpfen

Die Tomatenwolllaus (Pseudococcus viburni), auch Gewächshauswolllaus genannt, ist ein Schädling, der nicht nur in Tomaten, sondern auch in verschiedenen Zierpflanzen, einschließlich Orchideen und Pelargonien, vorkommt.
Neben der Schädigung durch Pseudococcus viburni durch Aufsaugen von Pflanzensaft hinterlässt das Tier auch Honigtau. Dies hat zur Folge, dass das Wachstum der Pflanze gehemmt wird, Triebe oder gar die komplette Pflanze abstirbt. 
Tomatenwolllaus Pseudococcus viburni
Caroline Polzin
Produktspezialistin Pflanzenschutz | 20. Juli 2021 | Lesedauer: 4 min. 
Artikel teilen
In diesem Artikel
Sie erkennen eine weibliche Tomatenwolllaus Pseudococcus viburni an der weißen, wachsartigen Schicht auf dem Körper. Sie haben auch kurze Wachsfäden am Rand ihres Körpers und zwei Haare auf der Rückseite. Tomatenwollläuse bzw. Pseudococcus viburni haben in einem jüngeren Stadium noch keine dicke Wachsschicht auf dem Körper und sind gelb bis braun gefärbt. 
Pseudococcus viburni
Das Weibchen der Pseudococcus viburni legt nach der Befruchtung zwischen 100 und 400 Eier. Sie legt diese Eier in einen Eierbeutel aus klebrigen Wachsfäden. Danach verschrumpelt und stirbt sie. Die Eier schlüpfen - je nach den Umständen - nach zwei bis zehn Tagen und die Tomatenwolllaus Pseudococcus viburni durchläuft dann vier Stadien: drei Nymphenstadien und das Erwachsenenstadium. Die Tomatenwolllaus ist besonders im ersten Nymphenstadium aktiv. In den anderen Stadien bewegt sie sich wenig bis überhaupt nicht. 

Eine männliche Tomatenwolllaus Pseudococcus viburni ist kleiner und hat - im Gegensatz zum Weibchen - zwei Flügelpaare. Sie haben auch keine Mundwerkzeuge und bilden daher keine Gefahr für die Kultur. Ihre einzige Beschäftigung ist die Befruchtung von Frauen. Da männliche Pseudococcus viburni kürzer als die Weibchen leben, werden sie in einer Kultur häufig nicht in großer Zahl beobachtet. 

Die Tomatenwollläuse Pseudococcus viburni können sich nicht über große Entfernungen ausbreiten, was bedeutet, dass der Schädling hauptsächlich in Herden auftritt. Die Ausbreitung in der Kultur erfolgt, weil die Mitarbeiter mit der Tomatenwolllaus in Kontakt kommen. Insbesondere Eierbeutel, die die Eier der Schmierlaus enthalten, können leicht ausgebreitet werden. Diese sind nämlich klebrig und können daher an Kleidung und Händen der Mitarbeiter haften.
Pseudococcus viburni saugt Pflanzensäfte auf. Dies kann zu Wachstumshemmung, Laubfall, zum Absterben von Trieben und manchmal sogar zum Absterben der gesamten Pflanze führen. Beim Aufsaugen dieser Pflanzensäfte nimmt die Tomatenwolllaus eine zu große Zuckermenge auf, die sie dann als Honigtau absondert. Dies führt zu kosmetischen Schäden an der Pflanze, sorgt aber auch dafür, dass weniger Photosynthese stattfinden kann. Honigtau ist auch ein Nährboden für verschiedene Arten von Pilzen, einschließlich Schwärzepilze. 
Die Tomatenwolllaus Pseudococcus viburni wird oft mit der Gattung der Zitrusschmierlaus verwechselt. Dies ist nicht verwunderlich, da sowohl die Insekten selbst als auch das Schadbild sehr ähnlich sind. Es gibt jedoch eine Reihe von Unterschieden. Zum Beispiel hat die Tomatenwolllaus eine dickere Wachsschicht und die Fäden am Rand des Körpers und die Haare am Bauch sind länger. 
Pseudococcus viburni zu bekämpfen ist unter Zuhilfenahme verschiedener Nützlinge möglich. Andererseits ist die chemische Bekämpfung von Pseudococcus viburni aufgrund ihrer schützenden Wollschicht schwierig.
Es gibt verschiedene Nützlinge gegen Wollläuse, mit denen man die Tomatenwolllaus Pseudococcus viburni bekämpfen kann.

Es werden hierzu hauptsächlich Schlupfwespen und Marienkäfern verwendet. Es gibt drei Arten von Schlupfwespen, die Pseudococcus viburni bekämpfen:
  • Leptomastix dactylopii: Diese Schlupfwespe wird hauptsächlich gegen die etwas älteren Stadien (drittes Larvenstadium und junges adultes Stadium) der Schmierlaus und insbesondere gegen Tomatenwolllaus eingesetzt.
  • Leptomastidae abnormis: Diese Schlupfwespe bevorzugt Schmierläuse (insbesondere Tomatenwolllaus) des zweiten Larvenstadiums.
  • Allotropa musae: Parasitiert das erste und zweite Stadium verschiedener Arten von Schmierläusen wie Dysmicoccus, Phenacoccus, Planacoccus und Pseudococcus. Aufgrund der geringen Größe der erwachsenen Schlupfwespe und ihrer Kokons (parasitierte Schmierlaus) sind sie schwer zurückzufinden.
Der Marienkäfer Cryptolaemus montrouzieri ist auch ein sehr wirksamer Nützling gegen Pseudococcus viburni. Setzen Sie die Käfer zu einem kühlen Zeitpunkt des Tages an den Befallsherden der Pseudococcus viburni aus. Öffnen Sie die Flasche und streuen Sie den Cryptolaemus m. auf die betroffenen Pflanzen.

Darüber hinaus ist die Gemeine Florfliege Chrysoperla carnea auch ein guter Nützling gegen Pseudococcus viburni. Der Nachteil ist, dass die erwachsenen Tiere leicht aus dem Gewächshaus fliegen. Durch das Aussetzen von Larven können Sie jedoch immer noch ein gutes Ergebnis erzielen. Die Gemeine Florfliege durchläuft drei Larvenstadien, wobei das dritte Stadium das wichtigste ist, da dieses Stadium 80 % der Nahrungsaufnahme ausmacht. Neben Läusen bekämpft die Chrysoperla carnea (wenn auch in geringerem Maße) auch Schädlinge wie Thripse, Mottenschildläuse und Schmetterlingseier.
Auch chemischer Pflanzenschutz kann zur Bekämpfung der Tomatenwolllaus Pseudococcus viburni angewendet werden. Ältere Pseudococcus viburni halten sich oft im unteren Bereich der Kultur auf. Sprühen Sie hier mehr Flüssigkeit, um den Schädling gut zu bekämpfen. Ältere Pseudococcus viburni haben jedoch oft viel Wolle um sich, so dass es schwierig ist, sie zu bekämpfen. Versuchen Sie also, die chemische Anwendung auf das Stadium zu konzentrieren, in dem die jungen Tomatenwollläuse aus der Wolle der Elterntiere kommen. Wenn im Gewächshaus Pseudococcus viburni festgestellt wurden, ist es daher wichtig, kurz nacheinander zu sprühen, damit die neu geschlüpften Läuse bekämpft werden. Zu diesem Zeitpunkt ist die Schmierlaus am anfälligsten. Im überdachten Anbau tritt diese Phase oft das ganze Jahr über auf. 

Sie können Pflanzenschutzmittel am besten mit einem Netzmittel kombinieren, damit Sie die Insekten besser treffen. Das Netzmittel sorgt dafür, dass die Flüssigkeit besser durch die Wollschicht dringt und mit dem Insekt in Berührung kommt, was für die Wirkung von wesentlicher Bedeutung ist. 
Wünschen Sie eine persönliche Beratung zur Bekämpfung der Tomatenwolllaus (Pseudococcus viburni)? Füllen Sie das Kontaktformular aus und einer unserer Mitarbeitenden setzt sich schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung.
Weitere Artikel
Große Rosenblattlaus (Macrosiphum rosae)
Die Rosenblattlaus, Macrosiphum rosae, ist ein Problem beim Anbau von verschiedener Rosengattungen. Die Bekämpfung von Rosenblattlaus wird immer häufiger mit Nutzlingen durchgeführt.
Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae subsp. persicae)
Die ursprünglich asiatische Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) hat inzwischen im niederländischen Gartenanbau viele Wirtspflanzen eingenommen.
Gefleckte Gewächshauslaus (Neomyzus circumflexus)
Die Bekämpfung der gefleckten Gewächshauslaus kann auf biologische und chemische Weise erfolgen. Optionen für natürliche Feinde sind: Schlupfwespen, Marienkäfer und Florfliegen.

Die Tomatenwolllaus (Pseudococcus viburni) bekämpfen

Die Tomatenwolllaus (Pseudococcus viburni), auch Gewächshauswolllaus genannt, ist ein Schädling, der nicht nur in Tomaten, sondern auch in verschiedenen Zierpflanzen, einschließlich Orchideen und Pelargonien, vorkommt.
Neben der Schädigung durch Pseudococcus viburni durch Aufsaugen von Pflanzensaft hinterlässt das Tier auch Honigtau. Dies hat zur Folge, dass das Wachstum der Pflanze gehemmt wird, Triebe oder gar die komplette Pflanze abstirbt. 
Wissensdatenbank durchsuchen
Finden Sie in unserer Wissensdatenbank eine Antwort auf Ihre Frage. Mehr als 500 von unseren Spezialisten geschriebene Artikel.
Caroline Polzin
Caroline Polzin
Produktspezialistin Pflanzenschutz | 20. Juli 2021 | Lesedauer: 4 min. 
Artikel teilen
Tomatenwolllaus Pseudococcus viburni
In diesem Artikel
Sie erkennen eine weibliche Tomatenwolllaus Pseudococcus viburni an der weißen, wachsartigen Schicht auf dem Körper. Sie haben auch kurze Wachsfäden am Rand ihres Körpers und zwei Haare auf der Rückseite. Tomatenwollläuse bzw. Pseudococcus viburni haben in einem jüngeren Stadium noch keine dicke Wachsschicht auf dem Körper und sind gelb bis braun gefärbt. 
Pseudococcus viburni
Das Weibchen der Pseudococcus viburni legt nach der Befruchtung zwischen 100 und 400 Eier. Sie legt diese Eier in einen Eierbeutel aus klebrigen Wachsfäden. Danach verschrumpelt und stirbt sie. Die Eier schlüpfen - je nach den Umständen - nach zwei bis zehn Tagen und die Tomatenwolllaus Pseudococcus viburni durchläuft dann vier Stadien: drei Nymphenstadien und das Erwachsenenstadium. Die Tomatenwolllaus ist besonders im ersten Nymphenstadium aktiv. In den anderen Stadien bewegt sie sich wenig bis überhaupt nicht. 

Eine männliche Tomatenwolllaus Pseudococcus viburni ist kleiner und hat - im Gegensatz zum Weibchen - zwei Flügelpaare. Sie haben auch keine Mundwerkzeuge und bilden daher keine Gefahr für die Kultur. Ihre einzige Beschäftigung ist die Befruchtung von Frauen. Da männliche Pseudococcus viburni kürzer als die Weibchen leben, werden sie in einer Kultur häufig nicht in großer Zahl beobachtet. 

Die Tomatenwollläuse Pseudococcus viburni können sich nicht über große Entfernungen ausbreiten, was bedeutet, dass der Schädling hauptsächlich in Herden auftritt. Die Ausbreitung in der Kultur erfolgt, weil die Mitarbeiter mit der Tomatenwolllaus in Kontakt kommen. Insbesondere Eierbeutel, die die Eier der Schmierlaus enthalten, können leicht ausgebreitet werden. Diese sind nämlich klebrig und können daher an Kleidung und Händen der Mitarbeiter haften.
Pseudococcus viburni saugt Pflanzensäfte auf. Dies kann zu Wachstumshemmung, Laubfall, zum Absterben von Trieben und manchmal sogar zum Absterben der gesamten Pflanze führen. Beim Aufsaugen dieser Pflanzensäfte nimmt die Tomatenwolllaus eine zu große Zuckermenge auf, die sie dann als Honigtau absondert. Dies führt zu kosmetischen Schäden an der Pflanze, sorgt aber auch dafür, dass weniger Photosynthese stattfinden kann. Honigtau ist auch ein Nährboden für verschiedene Arten von Pilzen, einschließlich Schwärzepilze. 
Die Tomatenwolllaus Pseudococcus viburni wird oft mit der Gattung der Zitrusschmierlaus verwechselt. Dies ist nicht verwunderlich, da sowohl die Insekten selbst als auch das Schadbild sehr ähnlich sind. Es gibt jedoch eine Reihe von Unterschieden. Zum Beispiel hat die Tomatenwolllaus eine dickere Wachsschicht und die Fäden am Rand des Körpers und die Haare am Bauch sind länger. 
Pseudococcus viburni zu bekämpfen ist unter Zuhilfenahme verschiedener Nützlinge möglich. Andererseits ist die chemische Bekämpfung von Pseudococcus viburni aufgrund ihrer schützenden Wollschicht schwierig.
Es gibt verschiedene Nützlinge gegen Wollläuse, mit denen man die Tomatenwolllaus Pseudococcus viburni bekämpfen kann.

Es werden hierzu hauptsächlich Schlupfwespen und Marienkäfern verwendet. Es gibt drei Arten von Schlupfwespen, die Pseudococcus viburni bekämpfen:
  • Leptomastix dactylopii: Diese Schlupfwespe wird hauptsächlich gegen die etwas älteren Stadien (drittes Larvenstadium und junges adultes Stadium) der Schmierlaus und insbesondere gegen Tomatenwolllaus eingesetzt.
  • Leptomastidae abnormis: Diese Schlupfwespe bevorzugt Schmierläuse (insbesondere Tomatenwolllaus) des zweiten Larvenstadiums.
  • Allotropa musae: Parasitiert das erste und zweite Stadium verschiedener Arten von Schmierläusen wie Dysmicoccus, Phenacoccus, Planacoccus und Pseudococcus. Aufgrund der geringen Größe der erwachsenen Schlupfwespe und ihrer Kokons (parasitierte Schmierlaus) sind sie schwer zurückzufinden.
Der Marienkäfer Cryptolaemus montrouzieri ist auch ein sehr wirksamer Nützling gegen Pseudococcus viburni. Setzen Sie die Käfer zu einem kühlen Zeitpunkt des Tages an den Befallsherden der Pseudococcus viburni aus. Öffnen Sie die Flasche und streuen Sie den Cryptolaemus m. auf die betroffenen Pflanzen.

Darüber hinaus ist die Gemeine Florfliege Chrysoperla carnea auch ein guter Nützling gegen Pseudococcus viburni. Der Nachteil ist, dass die erwachsenen Tiere leicht aus dem Gewächshaus fliegen. Durch das Aussetzen von Larven können Sie jedoch immer noch ein gutes Ergebnis erzielen. Die Gemeine Florfliege durchläuft drei Larvenstadien, wobei das dritte Stadium das wichtigste ist, da dieses Stadium 80 % der Nahrungsaufnahme ausmacht. Neben Läusen bekämpft die Chrysoperla carnea (wenn auch in geringerem Maße) auch Schädlinge wie Thripse, Mottenschildläuse und Schmetterlingseier.
Auch chemischer Pflanzenschutz kann zur Bekämpfung der Tomatenwolllaus Pseudococcus viburni angewendet werden. Ältere Pseudococcus viburni halten sich oft im unteren Bereich der Kultur auf. Sprühen Sie hier mehr Flüssigkeit, um den Schädling gut zu bekämpfen. Ältere Pseudococcus viburni haben jedoch oft viel Wolle um sich, so dass es schwierig ist, sie zu bekämpfen. Versuchen Sie also, die chemische Anwendung auf das Stadium zu konzentrieren, in dem die jungen Tomatenwollläuse aus der Wolle der Elterntiere kommen. Wenn im Gewächshaus Pseudococcus viburni festgestellt wurden, ist es daher wichtig, kurz nacheinander zu sprühen, damit die neu geschlüpften Läuse bekämpft werden. Zu diesem Zeitpunkt ist die Schmierlaus am anfälligsten. Im überdachten Anbau tritt diese Phase oft das ganze Jahr über auf. 

Sie können Pflanzenschutzmittel am besten mit einem Netzmittel kombinieren, damit Sie die Insekten besser treffen. Das Netzmittel sorgt dafür, dass die Flüssigkeit besser durch die Wollschicht dringt und mit dem Insekt in Berührung kommt, was für die Wirkung von wesentlicher Bedeutung ist. 
Wünschen Sie eine persönliche Beratung zur Bekämpfung der Tomatenwolllaus (Pseudococcus viburni)? Füllen Sie das Kontaktformular aus und einer unserer Mitarbeitenden setzt sich schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung.
Caroline Polzin
Weitere Wissensdatenbankartikel
Große Rosenblattlaus (Macrosiphum rosae)
Die Rosenblattlaus, Macrosiphum rosae, ist ein Problem beim Anbau von verschiedener Rosengattungen. Die Bekämpfung von Rosenblattlaus wird immer häufiger mit Nutzlingen durchgeführt.
Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae subsp. persicae)
Die ursprünglich asiatische Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) hat inzwischen im niederländischen Gartenanbau viele Wirtspflanzen eingenommen.
Gefleckte Gewächshauslaus (Neomyzus circumflexus)
Die Bekämpfung der gefleckten Gewächshauslaus kann auf biologische und chemische Weise erfolgen. Optionen für natürliche Feinde sind: Schlupfwespen, Marienkäfer und Florfliegen.