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Wie kann man die Grüne Gurkenblattlaus (Aphis gossypii) bekämpfen?

Seit den 80er Jahren richtet die Grüne Gurkenblattlaus (Aphis gossypii), auch Baumwollblattlaus genannt, große wirtschaftliche Schäden an unterschiedlichen Gartenanbaupflanzen an.

Die Laus kann mehr als 700 verschiedene Pflanzen besiedeln, zu denen Gurken, Paprika, Erdbeeren und Chrysanthemen gehören.
Grüne Gurkenblattlaus
Leonie van Rooijen
Produktspezialistin Pflanzenschutz | 24. April 2023 | Lesedauer: 4 min. 

Grüne Gurkenblattlaus erkennen

Die Grüne Gurkenblattlaus (Aphis gossypii) befindet sich vornehmlich an den jüngeren Pflanzenstellen und dabei häufig an der Unterseite der Blätter und Sprösslinge. Grüne Gurkenblattläuse gibt es sowohl geflügelte, als auch ungeflügelte.  
Aphis gossypii
Die ungeflügelten Aphis gossypii haben eine stämmige, runde Statur von 0,9-1,8 mm Größe. Die Größe hängt von der Temperatur, der verfügbaren Nahrung und der Populationsdichte ab. Ihre Farbe variiert von hellgelb bis schwarzgrün. Des Weiteren haben sie rote Augen und schwarze Siphone. 

Die geflügelten Grünen Gurkenblattläuse sind im Durchschnitt etwas größer, haben einen schwarzen Kopf und Bruststück sowie einen gelben/dunkelgrünen Hinterleib. Die Siphone der geflügelten Grünen Gurkenblattlaus sind ebenfalls schwarz und kurz.

Für das frühzeitige Aufspüren der Grünen Gurkenblattlaus können Signalierungsprodukte verwendet werden.

Lebenszyklus von Aphis gossypii

Der Lebenszyklus und das Vorhandensein sexueller oder asexueller (oder eines Mixes davon) Fortpflanzung ist bei der Grünen Gurkenblattlaus klimaabhängig. So erfolgt in der Natur zum Ende einer warmen Periode die sexuelle Fortpflanzung häufiger. Dabei legt das Weibchen Eier, die überwintern können und sich zu einem Zeitpunkt, an dem es die Temperatur zulässt, öffnen. Die Weibchen der Grünen Gurkenblattlaus können in Abhängigkeit von ihrer Größe drei bis zehn Eier pro Tag legen. Asexuelle Fortpflanzung wird in Gewächshäusern aufgrund der konstanten und warmen Temperatur häufiger vorkommen. Dabei zeugt das Aphis gossypii Weibchen eine Nymphe. Diese Nymphen beginnen sofort nach der Geburt, sich von Pflanzensäften zu ernähren. Die Entwicklungszeit der Nymphen beträgt sechs Tage bei 28°C und zehn Tage bei 16°C (Anbau: Gurken). Während des Entwicklungsstadiums der Laus häutet sich diese insgesamt viermal. Nach jeder Häutung lässt die Laus eine weiße Schuppenhaut zurück. Die gesamte Lebensdauer der Aphis gossypii kann zwischen zwei und drei Wochen variieren, und die Eier der Laus können in deutschen Gewächshäusern überwintern, um sich im folgenden Frühjahr zu öffnen.

Schadbild von Aphis gossypii

Die Grüne Gurkenblattlaus verrät ihre Anwesenheit auf der Pflanze durch das Zurücklassen von zahlreichen weißen Schuppenhautresten. Außerdem ist das Vorhandensein von Honigtau ein guter Indikator. Beim Anfressen der Blätter löst der Speichel der Grünen Pfirsichblattlaus eine allergische Reaktion an der Pflanze aus. Dabei leitet die Laus gleichzeitig Toxine in die Pflanze. Diese Toxine führen dazu, dass die Pflanze hängende Blätter bekommt und dass die Blätter verfärben. In schweren Fällen können auch ganze Blätter durch Aphis gossypii absterben. 
Vor allem bei hohen Temperaturen kann die Populationsentwicklung der Aphis gossypii schnell ansteigen, und rasch kann ein Großteil der Pflanze befallen sein. Zu Anfang besteht die Population aus ungeflügelten Läusen. Wenn die Populationen größer werden, entwickeln sich auch geflügelte Läuse. Diese können sich dann leicht in anderen Bereichen des Gewächshauses verteilen.

Daneben kann die Einschleppung eines der vielen Pflanzenviren in Abhängigkeit von der Pflanzenart auch zu großen Schäden an der Pflanze führen, wie ernsthaften Blattkräuselungen, Verformungen, Blattverkleinerungen und Nekrose.

Problematisch ist, dass die Grüne Gurkenblattlaus Träger von mehr als 50 Pflanzenviren sein kann, die sehr schädlich für die Pflanze sein können. Außerdem ernährt sich die Blattlaus Aphis gossypii von großen Mengen Pflanzensaft und scheidet Honigtau aus. Aus dem Honigtau kann sich Schimmel, wie Rußtau bilden. Das Vorhandensein von Rußtau erschwert die Photosynthese, was zu Wachstumshemmungen und dem Absterben vor allem von jungen Pflanzen führen kann. Auch führt Rußtau zu einer geringeren Fruchtproduktion. Ein Nebeneffekt der Produktion von Honigtau liegt darin, dass dieser Ameisen anlockt. Die Anwesenheit von Ameisen im Gewächshaus hat einen negativen Effekt auf die natürlichen Feinde der Blattläuse.
Schadbild Aphis gossypii

Gurkenblattlaus bekämpfen

Die Grüne Gurkenblattlaus (Aphis gossypii) kann auf biologische und chemische Weise bekämpft werden. Da die natürlichen Feinde der Grünen Gurkenblattlaus eher lebensraumspezifisch als wirtspezifisch sind, hängt die Wahl des natürlichen Feindes von der Art der Pflanze ab. Lebensraumspezifische natürliche Feinde wirken auf einer bestimmten Pflanze, wobei sich wirtspezifische Feinde unabhängig vom Lebensraum auf das Bakterium selbst konzentrieren. Möglichkeiten für natürliche Feinde sind: Schlupfwespen, Marienkäfer und Florfliegen. Effektive chemische Pflanzenschutzmittel sind breit wirkende Insektizide, wie Movento SC. Eine weitere Alternative ist das Produkt Flipper, das sowohl im Gemüse-, als auch im Zierpflanzenanbau eingesetzt werden kann. Für eine Übersicht von allen zugelassenen Produkten für Ihren Anbau stehen Ihnen unsere Produktspezialisten zur Verfügung.

Um Schäden durch Grüne Gurkenblattläuse (Aphis gossypii) an der Pflanze zu verringern oder zu vermeiden, können außerdem zusätzliche Hygienemaßnahmen getroffen werden. Auch können Sie erwägen, Insektengaze an den Außenfenstern anzubringen.
Produkte zur Bekämpfung der Grünen Gurkenblattlaus
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Wie kann man die Grüne Gurkenblattlaus bekämpfen?

Seit den 80er Jahren richtet die Grüne Gurkenblattlaus (Aphis gossypii), auch Baumwollblattlaus genannt, große wirtschaftliche Schäden an unterschiedlichen Gartenanbaupflanzen an.

Die Laus kann mehr als 700 verschiedene Pflanzen besiedeln, zu denen Gurken, Paprika, Erdbeeren und Chrysanthemen gehören.
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Leonie van Rooijen
Leonie van Rooijen
Produktspezialistin Pflanzenschutz | 24. April 2023 | Lesedauer: 4 min. 
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Grüne Gurkenblattlaus

Grüne Gurkenblattlaus erkennen

Die Grüne Gurkenblattlaus (Aphis gossypii) befindet sich vornehmlich an den jüngeren Pflanzenstellen und dabei häufig an der Unterseite der Blätter und Sprösslinge. Grüne Gurkenblattläuse gibt es sowohl geflügelte, als auch ungeflügelte.  
Aphis gossypii
Die ungeflügelten Aphis gossypii haben eine stämmige, runde Statur von 0,9-1,8 mm Größe. Die Größe hängt von der Temperatur, der verfügbaren Nahrung und der Populationsdichte ab. Ihre Farbe variiert von hellgelb bis schwarzgrün. Des Weiteren haben sie rote Augen und schwarze Siphone. 

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Für das frühzeitige Aufspüren der Grünen Gurkenblattlaus können Signalierungsprodukte verwendet werden.

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Problematisch ist, dass die Grüne Gurkenblattlaus Träger von mehr als 50 Pflanzenviren sein kann, die sehr schädlich für die Pflanze sein können. Außerdem ernährt sich die Blattlaus Aphis gossypii von großen Mengen Pflanzensaft und scheidet Honigtau aus. Aus dem Honigtau kann sich Schimmel, wie Rußtau bilden. Das Vorhandensein von Rußtau erschwert die Photosynthese, was zu Wachstumshemmungen und dem Absterben vor allem von jungen Pflanzen führen kann. Auch führt Rußtau zu einer geringeren Fruchtproduktion. Ein Nebeneffekt der Produktion von Honigtau liegt darin, dass dieser Ameisen anlockt. Die Anwesenheit von Ameisen im Gewächshaus hat einen negativen Effekt auf die natürlichen Feinde der Blattläuse.

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