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Was sind Nematoden?

Nematoden sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, welche natürlich im Boden vorkommen. Einige parasitäre Arten werden im Gartenbau zur Bekämpfung vieler Insekten und anderer Schädlinge eingesetzt. Parasitäre Nematoden sind indes für Mensch, Garten und Umwelt unbedenklich.

Nematoden dringen in den Körper der Beute ein, welche dann als Nahrungsquelle und Brutstätte genutzt wird. Innerhalb weniger Tage verstirbt der Wirt. Die Wirkung der Nematoden ist schnell zu erkennen: Nach zwei bis drei Tagen sind keine Schädlinge mehr ersichtlich. Ausgewachsene Fadenwürmer sind ca. 0,6 mm groß und mit dem bloßen Auge kaum sichtbar.
Kevin van Kester
Produktspezialist Pflanzenschutz | 28. August 2022 | Lesedauer: 4 min. 
Nematoden
In diesem Artikel
Nematoden vermehren sich schnell und nach 2-6 Wochen begibt die neue Generation sich auf die Suche nach Schadinsekten. Dieser Vermehrungsprozess geht weiter, sofern ausreichend Futter (sprich Schädlinge) für die Nematoden vorhanden ist. Eine andere Bedingung für den Fortpflanzungsprozess ist, dass die Bodentemperatur nicht zu niedrig für die Fadenwürmer sein darf.
Was sind Nematoden
Nematoden können sowohl im Gewächshaus als auch im Freien eingesetzt werden. Die meisten Nematoden konzentrieren sich auf Bodenschichten. Sie werden beispielsweise gegen die Larven des Maikäfers (Raupen), die Larven der Trauermücken, verschiedene Rüsselkäferarten, Schnecken und die Puppen von Thripsen eingesetzt. Darüber hinaus werden auch gute Ergebnisse mit Blattanwendungen bei verschiedenen oberirdischen Schädlingen erzielt. Voraussetzung ist, dass die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus oder auf dem Feld ausreichend hoch für die Nematoden sind (die genauen Angaben und Richtwerte finden Sie auf den jeweiligen Verpackungen).
Im Video auf der rechten Seite sind Bilder von Nematoden der Sorte Steinernema feltiae unter dem Mikroskop zu sehen. Diese Nematoden werden gegen Thripse, Minierfliegen und Trauermücken im Gewächshausgartenbau eingesetzt.

Tipp: Wählen Sie in den Einstellungen deutschsprachige Untertitel aus.
Unsere Pflanzenschutzspezialistin Caroline Polzin stellt in diesem Video die neuen abbaubaren Encarsia-Kugeln vor. 
Nematoden werden in Wasser gelöst und mittels eines Sprüh- oder Bewässerungssystem ausgebracht. Sie können auch über ein Tropfbewässerungssystem verteilt werden, vorausgesetzt, die Filter sind größer als 0,3 Millimeter. Bei guten Bodenverhältnissen können Nematoden bis zu vier Wochen überleben und den Boden nach einem Wirt absuchen. Die Wirksamkeit einer Blattanwendung hängt stark von der Überlebenszeit auf dem Blatt ab. Um beste Ergebnisse zu erzielen, empfehlen wir daher, Nematoden nur bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von mehr als 75 % auszubringen. Eine geringe Sonneneinstrahlung und die richtige Temperatur sind ebenfalls wichtig.
Beim Aussetzen der parasitären Nematoden müssen Sie für eine feuchte Umgebung sorgen. Nematoden sollten nicht bei sonnigem Wetter ausgebracht werden. Es ist auch wichtig, dass die Bodentemperatur (je nach Art) 5 - 30°C beträgt. Das Aussetzen der Nematoden erfolgt mithilfe eines Spritzgerätes oder einer Gießkanne. Während der Verwendung der Spritzflüssigkeit müssen Sie kontinuierlich rühren, um zu verhindern, dass die Nematoden absinken. Die Spritzflüssigkeit kann nicht gelagert werden. Eine Übersicht über die Anwendungsmöglichkeiten und die angebotenen Nematodenarten finden Sie nachsstehend:
  • Bodenanwendung: Die Nematoden werden mit einer Gießkanne auf die Bodenfläche verteilt. Diese Anwendung eignet sich zur Bekämpfung aller im Boden vorkommenden Schädlinge, wie z.B. die Larven des Dickmaulrüsslers, Maden und Milben.
  • Anwendung auf dem Blatt: Mit einem Spritzgerät können Sie die Nematoden z.B. auf Sträucher auftragen. Diese Anwendung eignet sich für Schädlinge, die sich auf dem Blatt befinden, wie z.B. Raupen.
  • Baumrindenanwendung: Verwenden Sie ein Spritzgerät, um die Nematoden z.B. auf den Stamm von Obstbäumen aufzutragen. Diese Anwendung eignet sich zum Beispiel für die Larven der Fruchtmotte.

Mit diesen drei Anwendungstechniken können Sie die folgenden Nematoden-Arten einsetzen: 
  • Steinernema kraussei: Diese Nematoden können zur Bekämpfung von Dickmaulrüsslern (Otiorhynchus sulcatus) und anderen Rüsselkäfern wie Otiorhynchus armadillo und Otiorchynchus sallicicola verwendet werden. Nach der Verabreichung suchen und dringen die Nematoden aktiv in die Beute ein, danach scheiden sie Bakterien aus, die die Beute töten.
  • Steinernema carpocapsae: Diese Nematoden bekämpfen Salzfliegen (Scatella stagnalis) und Raupen.
  • Steinernema feltiae: Diese Nematoden können zur Bekämpfung von Thripsen, Blattläusen und der Minierfliege eingesetzt werden.
  • Heterorhabditis bacteriophora: Diese Nematoden kontrollieren den Dickmauslrüssler (Otiorhynchus sulcatus) und andere Rüsselkäferarten wie Otiorhynchus armadillo und Otiorchynchus sallicicola.
  • Phasmarhabditis hermaphrodita: Diese Nematoden werden zur Bekämpfung von Nacktschnecken eingesetzt.
Neben insektenparasitären Nematoden gibt es auch pflanzenparasitäre Nematoden. Diese Nematoden ernähren sich nicht von Schädlingen, sondern von Pflanzenmaterial. Das sind unerwünschte Nematoden. Beispiele für pflanzlich parasitäre Nematoden sind die Pratylenchus penetrans Nematode und das Wurzelgallenälchen. Diese Schädlinge können mit Hilfe von Nematiziden bekämpft werden.
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Kevin van Kester
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Steinernema feltiae
Steinernema feltiae
sind Nematoden, die zur Bekämpfung von Thripsen, Trauermücken und Minierfliegen eingesetzt werden.

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Kevin van Kester
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Produktspezialist Pflanzenschutz | 28. August 2022 | Lesedauer: 4 min. 
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Nematoden
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Nematoden vermehren sich schnell und nach 2-6 Wochen begibt die neue Generation sich auf die Suche nach Schadinsekten. Dieser Vermehrungsprozess geht weiter, sofern ausreichend Futter (sprich Schädlinge) für die Nematoden vorhanden ist. Eine andere Bedingung für den Fortpflanzungsprozess ist, dass die Bodentemperatur nicht zu niedrig für die Fadenwürmer sein darf.
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Nematoden können sowohl im Gewächshaus als auch im Freien eingesetzt werden. Die meisten Nematoden konzentrieren sich auf Bodenschichten. Sie werden beispielsweise gegen die Larven des Maikäfers (Raupen), die Larven der Trauermücken, verschiedene Rüsselkäferarten, Schnecken und die Puppen von Thripsen eingesetzt. Darüber hinaus werden auch gute Ergebnisse mit Blattanwendungen bei verschiedenen oberirdischen Schädlingen erzielt. Voraussetzung ist, dass die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus oder auf dem Feld ausreichend hoch für die Nematoden sind (die genauen Angaben und Richtwerte finden Sie auf den jeweiligen Verpackungen).
Im Video auf der rechten Seite sind Bilder von Nematoden der Sorte Steinernema feltiae unter dem Mikroskop zu sehen. Diese Nematoden werden gegen Thripse, Minierfliegen und Trauermücken im Gewächshausgartenbau eingesetzt.

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  • Bodenanwendung: Die Nematoden werden mit einer Gießkanne auf die Bodenfläche verteilt. Diese Anwendung eignet sich zur Bekämpfung aller im Boden vorkommenden Schädlinge, wie z.B. die Larven des Dickmaulrüsslers, Maden und Milben.
  • Anwendung auf dem Blatt: Mit einem Spritzgerät können Sie die Nematoden z.B. auf Sträucher auftragen. Diese Anwendung eignet sich für Schädlinge, die sich auf dem Blatt befinden, wie z.B. Raupen.
  • Baumrindenanwendung: Verwenden Sie ein Spritzgerät, um die Nematoden z.B. auf den Stamm von Obstbäumen aufzutragen. Diese Anwendung eignet sich zum Beispiel für die Larven der Fruchtmotte.

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