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Welche Nebeneffekte können chemischen Pflanzenschutzmittel auf Nützlinge haben?

Züchter setzen immer häufiger natürliche Feinde zur Bekämpfung von Schädlingen an ihren Pflanzen ein. Dies ist eine Folge der stets zunehmenden Nachfachfrage des Verbrauchers nach biologisch angebauten Produkten und vermindert außerdem das Risiko der Resistenzbildung gegen bestimmte Pflanzenschutzmittel. In einigen Fällen ist die Anwendung eines chemischen Pflanzenschutzmittels jedoch für die Behandlung erforderlich. Viele Züchter entscheiden sich daher für einen integrierten Pflanzenschutz, bei dem eine Kombination aus biologischem Pflanzenschutz und chemischem Pflanzenschutz Anwendung findet. Jedoch kann nicht jedes chemische Pflanzenschutzmittel mit jedem natürlichen Feind kombiniert werden. Diese Mittel können nämlich Nebeneffekte auf die Biologie haben.
Sprizbaum fur Pflanzenschutzmittel
Jan Krouwer
Produktspezialist Pflanzenschutz | 08. Oktober 2020 | Lesedauer: 3 min. 

Nicht-selektive und selektive Mittel

Es gibt viele verschiedene Arten an chemischen Pflanzenschutzmitteln. Einige davon sind nicht-selektive Allestöter; andere Mittel wirken hingegen selektiv. Die nicht-selektiven Mittel töten nicht nur die zu bekämpfenden Schädlinge, sondern ebenfalls die auf der Pflanze befindlichen natürlichen Feinde. Selektive Mittel töten hingegen ausschließlich die Schädlinge und sind ungefährlich für die natürlichen Feinde auf der Pflanze. Wenn Sie neben dem Einsatz biologischer Mittel dennoch auf chemischen Pflanzenschutz zurückgreifen müssen, beachten Sie dann die folgenden Punkte:
  • Selektive Pestizide haben wenig oder gar keinen Negativeffekt auf natürliche Feinde und Hummeln. Entscheiden Sie sich daher, sofern möglich, für ein selektives Pestizid.
  • Ist der Gebrauch selektiver Pestizide nicht möglich, wählen Sie dann eine selektive Anwendung (zum Beispiel durch Angießen oder Betropfung) und ein Pflanzenschutzmittel mit geringer Nachwirkung. Unsere Pflanzenschutzspezialisten können Sie dazu beraten.
  • Hummeln können Sie – im Gegensatz zu natürlichen Feinden – zeitweise von der Pflanze entfernen, wenn Sie chemischen Pflanzenschutz einsetzen. Stellen Sie dabei den Hummelkasten an eine Stelle mit einer Temperatur von 18 bis 20 Grad Celsius für maximal zwei bis drei Tage (bei einer längeren Periode entsteht ein Blütenstaubmangel, der negative Auswirkungen auf die Hummelkolonie hat).
  • Überprüfen Sie beim Einsatz von chemischem Pflanzenschutz auch, wie lange ein Mittel schädliche Auswirkungen auf die Biologie Ihrer Pflanze hat. Viele Mittel können nach der Anwendung noch (längere) Zeit negative Auswirkungen auf natürliche Feinde und/oder Hummeln haben. Wie lange ein Mittel schädlich ist, ist auf dem Etikett angegeben. Steht nichts auf dem Etikett, dann ist die Nachwirkung unbekannt.

Erkennen der Nebeneffekte von chemischen Pflanzenschutzmitteln

Es ist folglich wichtig, dass Sie die Nebeneffekte eines chemischen Pflanzenschutzmittels kennen, bevor Sie dieses an Ihrer Pflanze anwenden. Aber wie erfahren Sie, welches Mittel Sie benutzen sollen und woraus die eventuellen Nebeneffekte dieses Mittels bestehen? Diese Informationen sehen Sie auf dem Etikett des chemischen Pflanzenschutzmittels.
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Leonie van Rooijen
Leonie van Rooijen
Produktspezialistin Pflanzenschutz | 08. Oktober 2020 | Lesedauer: 3 min. 
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Nicht-selektive und selektive Mittel

Es gibt viele verschiedene Arten an chemischen Pflanzenschutzmitteln. Einige davon sind nicht-selektive Allestöter; andere Mittel wirken hingegen selektiv. Die nicht-selektiven Mittel töten nicht nur die zu bekämpfenden Schädlinge, sondern ebenfalls die auf der Pflanze befindlichen natürlichen Feinde. Selektive Mittel töten hingegen ausschließlich die Schädlinge und sind ungefährlich für die natürlichen Feinde auf der Pflanze. Wenn Sie neben dem Einsatz biologischer Mittel dennoch auf chemischen Pflanzenschutz zurückgreifen müssen, beachten Sie dann die folgenden Punkte:
  • Selektive Pestizide haben wenig oder gar keinen Negativeffekt auf natürliche Feinde und Hummeln. Entscheiden Sie sich daher, sofern möglich, für ein selektives Pestizid.
  • Ist der Gebrauch selektiver Pestizide nicht möglich, wählen Sie dann eine selektive Anwendung (zum Beispiel durch Angießen oder Betropfung) und ein Pflanzenschutzmittel mit geringer Nachwirkung. Unsere Pflanzenschutzspezialisten können Sie dazu beraten.
  • Hummeln können Sie – im Gegensatz zu natürlichen Feinden – zeitweise von der Pflanze entfernen, wenn Sie chemischen Pflanzenschutz einsetzen. Stellen Sie dabei den Hummelkasten an eine Stelle mit einer Temperatur von 18 bis 20 Grad Celsius für maximal zwei bis drei Tage (bei einer längeren Periode entsteht ein Blütenstaubmangel, der negative Auswirkungen auf die Hummelkolonie hat).
  • Überprüfen Sie beim Einsatz von chemischem Pflanzenschutz auch, wie lange ein Mittel schädliche Auswirkungen auf die Biologie Ihrer Pflanze hat. Viele Mittel können nach der Anwendung noch (längere) Zeit negative Auswirkungen auf natürliche Feinde und/oder Hummeln haben. Wie lange ein Mittel schädlich ist, ist auf dem Etikett angegeben. Steht nichts auf dem Etikett, dann ist die Nachwirkung unbekannt.

Erkennen der Nebeneffekte von chemischen Pflanzenschutzmitteln

Es ist folglich wichtig, dass Sie die Nebeneffekte eines chemischen Pflanzenschutzmittels kennen, bevor Sie dieses an Ihrer Pflanze anwenden. Aber wie erfahren Sie, welches Mittel Sie benutzen sollen und woraus die eventuellen Nebeneffekte dieses Mittels bestehen? Diese Informationen sehen Sie auf dem Etikett des chemischen Pflanzenschutzmittels.
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Leonie van Rooijen
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