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Xylella fastidiosa (Feuerbakterium)

Xylella fastidiosa (dt. Feuerbakterium) ist ein Bakterium, das mehr als 500 Pflanzenarten befallen, und dort schwere Erkrankungen hervorrufen kann. Eine Infektion führt zum Verwelken, Austrocknen oder Absterben der Pflanze. 

Ursprünglich kommt das Bakterium aus Amerika, wo es weit verbreitet ist. Auch in Europa breitet es sich zunehmend aus. Auch aufgrund der schwierigen Vorbeugung und Bekämpfung von Xylella fastidiosa gilt das Bakterium als gefährlich und ist das Auftreten meldepflichtig.
Xylella fastidiosa
Caroline Polzin
Produktspezialistin Pflanzenschutz | 20. Juli 2022 | Lesedauer: 3 min. 

Xylella fastidiosa ist ein Quarantäne-Organismus

Innerhalb der EU wird das Bakterium als ein Quarantäne-Organismus eingestuft. Das bedeutet, dass Pflanzen, bei denen Xylella fastidiosa nachgewiesen wurde, entfernt und verbrannt werden müssen. Zudem muss um den Befall herum eine Pufferzone errichtet werden. Da sich die Bestimmungen hierzu jederzeit ändern können, informieren Sie sich für aktuelle Regelungen bitte direkt bei den zuständigen Behörden.
Xylella fastidiosa

Xylella fastidiosa erkennen

Eine Infektion von Xylella fastidiosa weist unterschiedliche Symptome auf, die zwischen den Pflanzen variieren können. Die Symptome äußern sich unter anderem durch absterbende Zweige, braune Blattränder, braunen Flecken auf dem Blatt mit absterbendem Blattgewebe und Blattvergilbung. Jedoch können Pflanzen auch mit Xylella fastidiosa infiziert sein, ohne sichtbare Symptome zu zeigen. 

Das Bakterium verstopft die Leitungsbahnen des Xylems der Pflanze, wodurch eine Wasser- und Nährstoffzufuhr erschwert oder sogar vollkommen blockiert wird. 

Wirtspflanzen von Xylella fastdiosa

Xylella fastidiosa wurde bereits an vielen Wirtspflanzen nachgewiesen, darunter:
  • Weinreben
  • Zitrusfrüchte
  • Kaffee
  • Oliven
  • Rosmarin
  • Oleander
  • Süßkirsche
  • Ulme
  • Kreuzblume
  • Pfirsich
  • Mandel
Zu beachten ist, dass es verschiedene Stämme des Bakteriums Xylella fastidiosa gibt, die vermutlich verschiedene Wirtspflanzen haben. Auch ist davon auszugehen, dass der Kreis der Wirtspflanzen weit größer ist. Bisher sind weltweit bereits circa 600 Pflanzenarten bekannt, die von Xylella fastidiosa befallen werden können.
Ein besonders hohes Risiko stellt der Erreger für den Wein-, Obst- und Zierpflanzenbau dar.

Xylella fastdiosa bekämpfen

Bisher gibt es keine chemischen Pflanzenschutzmittel gegen das Bakterium Xylella fastidiosa. Bei dem Verdacht, dass eine oder mehrere Pflanzen in Ihrer Kultur von Xylella fastidiosa befallen sind, müssen Sie direkt das Amt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit einschalten (da es sich bei Xylella fastidiosa, wie bereits erwähnt, um einen Quarantäne-Organismus handelt). Danach tritt das Xylella-Protokoll in Kraft und die Pflanze wird vernichtet.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit empfiehlt zudem, übertragende Insektenarten vorbeugend zu bekämpfen und Pflanzen regelmäßig, vor allem vor dem Versand in andere Regionen, auf einen Befall zu prüfen.

Übertragung von Xylella fastidiosa 

Alle aus dem Holzteil der höheren Pflanze (Xylem) saugenden Insekten, wie beispielsweise Blattflöhe und Schaumzirpen, sind potentielle Überträger des Bakteriums von Pflanze zu Pflanze. Die Ausbreitung von Xylella fastidiosa kann zudem über infiziertes Pflanzenmaterial erfolgen. Problematisch ist die lange Inkubationszeit, die mehrere Monate dauert, wodurch ein Befall oft lange unentdeckt bleibt. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist sehr hoch.

Jährlicher Test auf Xylella fastidiosa bei häufigen Wirtspflanzen

Züchter der häufigsten Wirtspflanzen von Xylella fastidiosa sind verpflichtet, jährlich einen Test auf das Bakterium durchführen zu lassen. Dabei handelt es sich um die Pflanzen Coffea, Lavandula dentata, Nerium oleander, Olea europaea, Polygala myrtifolia und Prunus dulcis.

Kontaktieren Sie uns.
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Xylella fastidiosa (Feuerbakterium)

Xylella fastidiosa (dt. Feuerbakterium) ist ein Bakterium, das mehr als 500 Pflanzenarten befallen, und dort schwere Erkrankungen hervorrufen kann. Eine Infektion führt zum Verwelken, Austrocknen oder Absterben der Pflanze. Ursprünglich kommt das Bakterium aus Amerika, wo es weit verbreitet ist. Auch in Europa breitet es sich zunehmend aus. Auch aufgrund der schwierigen Vorbeugung und Bekämpfung von Xylella fastidiosa gilt das Bakterium als gefährlich und ist das Auftreten meldepflichtig.
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Caroline Polzin
Caroline Polzin
Produktspezialistin Pflanzenschutz | 20. Juli 2023 | Lesedauer: 3 min. 
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Xylella fastidiosa

Xylella fastidiosa ist ein Quarantäne-Organismus

Innerhalb der EU wird das Bakterium als ein Quarantäne-Organismus eingestuft. Das bedeutet, dass Pflanzen, bei denen Xylella fastidiosa nachgewiesen wurde, entfernt und verbrannt werden müssen. Zudem muss um den Befall herum eine Pufferzone errichtet werden. Da sich die Bestimmungen hierzu jederzeit ändern können, informieren Sie sich für aktuelle Regelungen bitte direkt bei den zuständigen Behörden.
Xylella fastidiosa

Xylella fastidiosa erkennen

Eine Infektion von Xylella fastidiosa weist unterschiedliche Symptome auf, die zwischen den Pflanzen variieren können. Die Symptome äußern sich unter anderem durch absterbende Zweige, braune Blattränder, braunen Flecken auf dem Blatt mit absterbendem Blattgewebe und Blattvergilbung. Jedoch können Pflanzen auch mit Xylella fastidiosa infiziert sein, ohne sichtbare Symptome zu zeigen. 

Das Bakterium verstopft die Leitungsbahnen des Xylems der Pflanze, wodurch eine Wasser- und Nährstoffzufuhr erschwert oder sogar vollkommen blockiert wird. 

Wirtspflanzen von Xylella fastidiosa

Xylella fastidiosa wurde bereits an vielen Wirtspflanzen nachgewiesen, darunter:
  • Weinreben
  • Zitrusfrüchte
  • Kaffee
  • Oliven
  • Rosmarin
  • Oleander
  • Süßkirsche
  • Ulme
  • Kreuzblume
  • Pfirsich
  • Mandel
Zu beachten ist, dass es verschiedene Stämme des Bakteriums Xylella fastidiosa gibt, die vermutlich verschiedene Wirtspflanzen haben. Auch ist davon auszugehen, dass der Kreis der Wirtspflanzen weit größer ist. Bisher sind weltweit bereits circa 600 Pflanzenarten bekannt, die von Xylella fastidiosa befallen werden können.
Ein besonders hohes Risiko stellt der Erreger für den Wein-, Obst- und Zierpflanzenbau dar.

Unterarten von Xylella fastidiosa

Bisher sind vier Unterarten von Xylella fastidiosabekannt:
  • Xylella fastidiosa subsp. fastidiosa (Nord- und Zentralamerika, Taiwan: Weinrebe, Zitrus, Kaffee, Mandel und andere Prunusarten; sehr großer Wirtspflanzenkreis, darunter viele Nutzpflanzen)
  • Xylella fastidiosa subsp. multiplex (Vereinigte Staaten, Brasilien: Mandel und andere Prunusarten, Eiche, Olive, Oleander, Ulme)
  • Xylella fastidiosa subsp. pauca (Europa, Zentral- und Südamerika: Zitrus und Kaffee)
  • Xylella fastidiosa subsp. sandyi (Vereinigte Staaten: Oleander)

Xylella fastdiosa bekämpfen

Bisher gibt es keine chemischen Pflanzenschutzmittel gegen das Bakterium Xylella fastidiosa. Bei dem Verdacht, dass eine oder mehrere Pflanzen in Ihrer Kultur von Xylella fastidiosa befallen sind, müssen Sie direkt das Amt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit einschalten (da es sich bei Xylella fastidiosa, wie bereits erwähnt, um einen Quarantäne-Organismus handelt). Danach tritt das Xylella-Protokoll in Kraft und die Pflanze wird vernichtet.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit empfiehlt zudem, übertragende Insektenarten vorbeugend zu bekämpfen und Pflanzen regelmäßig, vor allem vor dem Versand in andere Regionen, auf einen Befall zu prüfen.

Übertragung von Xylella fastidiosa 

Alle aus dem Holzteil der höheren Pflanze (Xylem) saugenden Insekten, wie beispielsweise Blattflöhe und Schaumzirpen, sind potentielle Überträger des Bakteriums von Pflanze zu Pflanze. Die Ausbreitung von Xylella fastidiosa kann zudem über infiziertes Pflanzenmaterial erfolgen. Problematisch ist die lange Inkubationszeit, die mehrere Monate dauert, wodurch ein Befall oft lange unentdeckt bleibt. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist sehr hoch.

Jährlicher Test auf Xylella fastidiosa bei häufigen Wirtspflanzen

Züchter der häufigsten Wirtspflanzen von Xylella fastidiosa sind verpflichtet, jährlich einen Test auf das Bakterium durchführen zu lassen. Dabei handelt es sich um die Pflanzen Coffea, Lavandula dentata, Nerium oleander, Olea europaea, Polygala myrtifolia und Prunus dulcis.

Kontaktieren Sie uns.
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Caroline Polzin
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