Home Wissensdatenbank​​​​

Das Arabis Mosaik Virus und seine Bekämpfung

Das bodenbürtige Arabis-Mosaik-Virus (ArMV) hat einen großen Wirtspflanzenkreis und verursacht Schäden unter anderem in Erdbeeren. Das aus England stammende Virus tritt in Deutschland dank konsequenter Selektion und Hygiene in Vermehrungsbetrieben relativ selten auf, kann aber sowohl die Erntemenge, als auch den Bestand gefährden. Der Befall hängt stark von der Anwesenheit bestimmter Nematoden ab. Da auch Unkräuter als Wirt dienen, kann das Virus in nematodenverseuchten Böden lange überdauern.
Arabis mosaik virus
Caroline Polzin
Produktspezialistin Pflanzenschutz | 9. August 2021 | Lesedauer: 3 min. 

Übertragung oft unerkannt

Virusüberträger sind die freilebenden ektoparasitischen Wurzelnematoden Xiphinema diversicaudatum und X. coxi. Die Nematoden ernähren sich von den infizierten Pflanzenwurzeln, nehmen das Virus dabei auf und übertragen es auf weitere Pflanzen. 
Das Virus soll zudem über Insekten oder sogar Pollen übertragen werden können und ist zudem samenübertragbar. Die Ausbreitung geschieht vor allem über infiziertes Pflanzenmaterial und Pfropfungen. Vor allem mit Erdbeeren, auch Frigopflanzen, und Rubus-Arten, verbreitet sich das Virus leicht unerkannt.

Die Symptome

Mit dem Virus infizierte Erdbeer-Pflanzen bleiben in ihrer Entwicklung zurück und wirken extrem gestaucht. Die Blätter sind chlorotisch gescheckt oder mosaikartig aufgehellt, teils auch gestreift. Die Chlorosen können später in Nekrosen übergehen. Die Blätter sind meist gekräuselt oder verdreht und die Stolonenbildung ist stark reduziert. Der Befall kann ungleichmäßig im Bestand sowie nesterartig auftreten. Kranke Pflanzen sterben meistens nach wenigen Monaten ab und es bilden sich deutliche Fehlstellen im Bestand. Die Symptome treten besonders im Frühjahr und Herbst auf und verschwinden meist über den Sommer. Nur die Verzwergung der Pflanzen bleibt erhalten. Die Ausprägung der Symptome ist stark abhängig von der Erdbeersorte und dem Virus-Stamm.

Diagnose nicht einfach

Die Bestimmung ist anhand der sichtbaren Symptome nicht eindeutig möglich, da anderer Virosen oder einen Blattälchenbefall ähnliche Symptome hervorrufen kann. Häufig sind Mischinfektionen mit dem Strawberry latent ringspot virus (SLRV), das ähnliche Symptome zeigt. Ein Befall durch Blattälchen (Aphelenchoides fragariae und A. ritzemabosi) kann ebenfalls ein ähnliches Symptombild hervorrufen. Lassen Sie bei Verdacht eine serologische Untersuchung durchführen. Diese kann durch eine Bodenuntersuchung auf Xiphinema unterstützt werden.

Bekämpfung des Virus

Leider stehen keine zugelassenen chemischen Pflanzenschutzmittel zur Verfügung, um das Virus zu bekämpfen. Es bleiben Hygienemaßnahmen wie Bodenentseuchung, um möglicherweise vorhandene Xiphinema-Nematoden zu eliminieren. Sie sollten ausschließlich gesundes Pflanzenmaterial verwenden. Achten Sie bei einer Begehung auf schwachwüchsige, gestauchte Pflanzen. Vernichten Sie viruskranke Pflanzen umgehend, wechseln Sie die Anbaufläche und bauen Sie den Bestand mit gesundem Pflanzenmaterial auf.

Günstig erweist sich ein Jahr Schwarzbrache. Führen Sie eine konsequente Unkrautbekämpfung durch. Da Unkräuter als Wirt dienen können, kann das Virus lange in mit Nematoden verseuchten Böden überdauern. Bekannte Zwischenwirte wie Unkräuter, Himbeeren, Brombeeren, Zuckerrüben, Tomaten, Gurken, Bohnen, Erbsen, Rhabarber, Tabak oder Süßkirschen sollten nicht in unmittelbarer Nähe stehen. 
Ähnliche Produkte
Kontaktieren Sie uns.
Wünschen Sie eine persönliche Beratung? Füllen Sie das Kontaktformular aus und einer unserer Mitarbeitenden setzt sich schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung.
Weitere Wissensdatenbankartikel

Das Arabis Mosaik Virus und seine Bekämpfung

Das bodenbürtige Arabis-Mosaik-Virus (ArMV) hat einen großen Wirtspflanzenkreis und verursacht Schäden unter anderem in Erdbeeren. Das aus England stammende Virus tritt in Deutschland dank konsequenter Selektion und Hygiene in Vermehrungsbetrieben relativ selten auf, kann aber sowohl die Erntemenge, als auch den Bestand gefährden. Der Befall hängt stark von der Anwesenheit bestimmter Nematoden ab. Da auch Unkräuter als Wirt dienen, kann das Virus in nematodenverseuchten Böden lange überdauern.
Wissensdatenbank durchsuchen
Finden Sie in unserer Wissensdatenbank eine Antwort auf Ihre Frage. Mehr als 500 von unseren Spezialisten geschriebene Artikel.
Caroline Polzin
Caroline Polzin
Produktspezialistin Pflanzenschutz | 9. August 2021 | Lesedauer: 3 min. 
Artikel teilen

Arabis mosaik virus

Übertragung oft unerkannt

Virusüberträger sind die freilebenden ektoparasitischen Wurzelnematoden Xiphinema diversicaudatum und X. coxi. Die Nematoden ernähren sich von den infizierten Pflanzenwurzeln, nehmen das Virus dabei auf und übertragen es auf weitere Pflanzen. 
Das Virus soll zudem über Insekten oder sogar Pollen übertragen werden können und ist zudem samenübertragbar. Die Ausbreitung geschieht vor allem über infiziertes Pflanzenmaterial und Pfropfungen. Vor allem mit Erdbeeren, auch Frigopflanzen, und Rubus-Arten, verbreitet sich das Virus leicht unerkannt.

Die Symptome

Mit dem Virus infizierte Erdbeer-Pflanzen bleiben in ihrer Entwicklung zurück und wirken extrem gestaucht. Die Blätter sind chlorotisch gescheckt oder mosaikartig aufgehellt, teils auch gestreift. Die Chlorosen können später in Nekrosen übergehen. Die Blätter sind meist gekräuselt oder verdreht und die Stolonenbildung ist stark reduziert. Der Befall kann ungleichmäßig im Bestand sowie nesterartig auftreten. Kranke Pflanzen sterben meistens nach wenigen Monaten ab und es bilden sich deutliche Fehlstellen im Bestand. Die Symptome treten besonders im Frühjahr und Herbst auf und verschwinden meist über den Sommer. Nur die Verzwergung der Pflanzen bleibt erhalten. Die Ausprägung der Symptome ist stark abhängig von der Erdbeersorte und dem Virus-Stamm.

Diagnose nicht einfach

Die Bestimmung ist anhand der sichtbaren Symptome nicht eindeutig möglich, da anderer Virosen oder einen Blattälchenbefall ähnliche Symptome hervorrufen kann. Häufig sind Mischinfektionen mit dem Strawberry latent ringspot virus (SLRV), das ähnliche Symptome zeigt. Ein Befall durch Blattälchen (Aphelenchoides fragariae und A. ritzemabosi) kann ebenfalls ein ähnliches Symptombild hervorrufen. Lassen Sie bei Verdacht eine serologische Untersuchung durchführen. Diese kann durch eine Bodenuntersuchung auf Xiphinema unterstützt werden.

Bekämpfung des Virus

Leider stehen keine zugelassenen chemischen Pflanzenschutzmittel zur Verfügung, um das Virus zu bekämpfen. Es bleiben Hygienemaßnahmen wie Bodenentseuchung, um möglicherweise vorhandene Xiphinema-Nematoden zu eliminieren. Sie sollten ausschließlich gesundes Pflanzenmaterial verwenden. Achten Sie bei einer Begehung auf schwachwüchsige, gestauchte Pflanzen. Vernichten Sie viruskranke Pflanzen umgehend, wechseln Sie die Anbaufläche und bauen Sie den Bestand mit gesundem Pflanzenmaterial auf.

Günstig erweist sich ein Jahr Schwarzbrache. Führen Sie eine konsequente Unkrautbekämpfung durch. Da Unkräuter als Wirt dienen können, kann das Virus lange in mit Nematoden verseuchten Böden überdauern. Bekannte Zwischenwirte wie Unkräuter, Himbeeren, Brombeeren, Zuckerrüben, Tomaten, Gurken, Bohnen, Erbsen, Rhabarber, Tabak oder Süßkirschen sollten nicht in unmittelbarer Nähe stehen. 
Ähnliche Produkte
Kontaktieren Sie uns.
Wünschen Sie eine persönliche Beratung? Füllen Sie das Kontaktformular aus und einer unserer Mitarbeitenden setzt sich schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung.
Caroline Polzin
Weitere Wissensdatenbankartikel
Echter Mehltau an Erdbeeren und Bekämpfungsmöglichkeiten
Die Blattränder Ihrer Erdbeerpflanzen kräuseln sich und auf der Unterseite ist ein feines weißes Pilzmyzel sowie eine unregelmäßig hellviolette Fleckung erkennbar?
Botrytis bekämpfen? - So geht's
Wenn eine Pflanze mit Botrytis infiziert ist, entstehen auf dem Blatt kreisförmige, graubraune Flecken, die sich unter feuchten Bedingungen schnell ausbreiten und die Pflanze verrotten lassen.
Alternaria bekämpfen? So geht's
Alternaria ist ein Schimmelpilz, der Pflanzen befällt, welche bereits durch Alterung, Virusinfektionen oder Stress geschwächt sind.