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Alles über den pH-Wert den Pflanzen brauchen

PH-Wert (für Pflanzen): ein häufig diskutierter Begriff in Gewächshausbetrieben. Nicht nur der pH-Wert des Wassers ist wichtig, sondern auch der des Substrats oder des Bodens, in dem die Pflanzen wachsen.
pH-Wert Pflanzen
Han van der Kooij
Produktspezialist Pflanzenpflege | 03. April 2024 | Lesedauer: 3 min. 
In diesem Artikel
Häufige Fragen rund um den pH-Wert bei Pflanzen sind:
  • Was genau ist der pH-Wert?
  • Warum ist der pH-Wert so wichtig für die Pflanzen?
  • Welchen pH-Wert brauchen Pflanzen?
  • Und haben verschiedene Pflanzen unterschiedliche optimale pH-Werte?
pH-Wert Pflanzen
Der pH-Wert zeigt den Säuregrad des Wassers oder des Substrats an. Der richtige pH-Wert ist wichtig für die Aufnahme von Nährstoffen. Es gibt Möglichkeiten, den pH-Wert für Gießwasser, Düngemittellösung und Substrate zu regulieren; der optimale pH-Wert ist für Gießwasser, Substrat- und Freilandanbau jedoch unterschiedlich. Beachten Sie zudem, dass der pH-Wert im A-Tank anders als im B-Tank ist. Die korrekte Art und Weise, den pH-Wert zu bestimmen, hängt von der Flüssigkeit oder dem Substrat ab. 
Der pH-Wert zeigt den Säuregrad des Wassers oder Substrats an. Je niedriger der pH-Wert, desto saurer ist das Wasser oder das Substrat. Der pH ist ein logarithmischer Wert, der die die Konzentration der H+ -Ionen in der Lösung angibt. 
Beispiel:
Ein pH-Wert von 7 bedeutet, dass die Probe 10-7mol H+ -Ionen pro Liter enthält, das sind 0,0000001 mol H+ -Ionen. Ein pH-Wert von 3 bedeutet ein saures Milieu, die Lösung enthält 0,001 mol H+ -Ionen, das sind 1 mmol H+ -Ionen/Liter. 

Das Beispiel zeigt, dass aufgrund des Logarithmus die Menge der H+ -Ionen kleiner wird, je höher der pH-Wert ansteigt. Der Unterschied in der Menge der H+ -Ionen zwischen pH 2 und pH 3 beträgt 0,01-0,001=0,009 mol H+. Der Unterschied in der Konzentration zwischen pH 5 und pH 6 beträgt 0,00001-0,000001=0,000009 mol H+. Das Beispiel zeigt, dass nur eine geringe Säuremenge ausreicht, um den pH-Wert zu verringern und nur wenig Lauge, um den pH-Wert zu erhöhen.
Im Gartenbau spielt der pH-Wert des Gießwassers oder des Substrats eine entscheidende Rolle für die Absorptionsfähigkeit und die Verfügbarkeit von Nährstoffen. Die sechs Hauptelemente (Stickstoff, Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor und Schwefel) und die sechs Spurenelemente (Eisen, Mangan, Zink, Bor, Kupfer und Molybdän) haben jeder für sich ihren eigenen idealen pH-Wert in Bezug auf die Absorptionsfähigkeit und die Verfügbarkeit für die Wurzeln. 

Für die meisten Spurenelemente sorgt ein pH-Wert von 4,5 - 5,0 für eine optimale Verfügbarkeit. Allerdings werden viele Hauptelemente am besten bei einem pH-Wert über 5 absorbiert. Damit alle Elemente für die Pflanzen ausreichend verfügbar sind, ist der richtige pH-Wert daher sehr wichtig. Deshalb gilt ein pH-Wert von 5,2 -5,4 als ideal für eine gute Absorptionsfähigkeit der Pflanze.
Wenn Sie bei Ihrem Pflanzenanbau auf den pH-Wert achten, können Sie ihn leicht anpassen, wenn das Wasser oder das Substrat zu sauer oder zu alkalisch ist. Der pH-Wert sorgt nämlich dafür, dass man sehr gut berechnen kann, wie der pH-Wert nach oben oder unten korrigiert werden kann. Der pH-Wert lässt sich allerdings nicht immer auf die gleiche Art und Weise anpassen. Das hängt völlig von der Flüssigkeit oder dem Substrat der Pflanze ab, für die der pH-Wert korrigiert werden muss.
Nicht nur in Flüssigkeiten muss der pH-Wert stimmen. Das gilt auch für Substrate und im Freiland. Dort kann nämlich bereits durch eine Reaktion des Substrats oder des Bodens eine alkalische oder saure Umgebung entstehen. Wenn der pH-Wert zu hoch oder zu niedrig ist, können die Wurzeln der Pflanze beschädigt werden. 
Für den Substratanbau wird in der Regel ein pH-Wert zwischen 5,2 und 5,8 empfohlen. Für den Freilandanbau sollte der pH-Wert um 6,0 liegen. Da hier die Bodenart den Ausschlag gibt, muss man den vorhandenen pH-Wert des Bodens berücksichtigen. 
Im Freiland wird nicht nur die Absorptionsfähigkeit der Nährstoffe vom pH-Wert bestimmt, sondern auch die Struktur. Ein niedriger pH-Wert (niedriger als 5,5) zeigt an, dass der Boden relativ kalkarm ist, das fördert die Bodenverschlämmung. Beim Freilandanbau hantieren wir also einen höheren pH-Wert als für die optimale Verfügbarkeit ideal wäre.
Der pH-Wert ist auch wichtig, wenn Düngemittel in Lösung gebracht werden. Im Allgemeinen werden ein A- und ein B-Tank verwendet, um unterschiedliche Nährstoffe für die Pflanzen aufzulösen. Lesen Sie auch, wie Sie die Düngebehälter vorbereiten.

Der ideale pH-Wert in der Düngemittellösung
Im A-Tank sind in der Regel gut lösliche Düngemittel gelöst, sodass der pH-Wert nicht so gut zu regulieren ist wie im B-Tank. Für den A-Tank ist allerdings wichtig, dass der pH-Wert immer zwischen 4 und 6 liegt. Im B-Tank darf der pH-Wert maximal 5 betragen. Wenn der pH-Wert höher liegt, werden die Düngemittel nicht vollständig gelöst und kann eine trübe Lösung entstehen.
Im Wasser kann der pH-Wert erheblich variieren. Das muss keine erheblichen Konsequenzen haben, weil eine Gefahr für die Wurzeln erst dann entsteht, wenn der pH-Wert unter 4 absinkt. Allerdings sollte der pH-Wert im Gießwasser nicht unter 4,8 liegen, denn das kann zu einer unerwünschten Versäuerung der Wurzelumgebung führen. 

Der ideale pH-Wert im Gießwasser
Wenn der pH-Wert über dem Wert 4 schwankt, stellt dies kurzfristig meist keine Bedrohung für die Pflanzen dar. Aber wenn dies über einen längeren Zeitraum passiert, sind verschiedene Spurenelemente nicht mehr in ausreichendem Maße für die Pflanze verfügbar. Unser Fachmann schrieb einen Artikel darüber, wie der pH-Wert im Wasser überprüft werden sollte.
Der pH-Wert kann auf unterschiedliche Weise gemessen werden. 
  • Freiland: Für die Messung des pH-Werts in der Erde gilt: ein Teil Erde mit zwei Teilen demineralisiertem Wasser vermischen. Der pH-Wert dieser Lösung kann mit einem normalen pH-Messgerät bestimmt werden. Es gibt auch Tests, die direkt im Boden messen, aber sie werden oft nur indikativ verwendet, denn sie sind nicht sehr genau.
  • Gießwasser:Für die Messung des pH-Werts im Wasser können Sie ein dafür geeignetes pH-Messgerät verwenden. In einem anderen Artikel hat unser Fachmann einen Stufenplan beschrieben, wie der pH-Wert des Wassers gemessen wird. 
  • Düngemittellösung: Wenn der pH-Wert im Düngebehälter zu hoch ist, kann zusätzlich Säure zu der Lösung hinzugefügt werden. Zu diesem Zweck kann Salpetersäure oder Phosphorsäure verwendet werden. Achten Sie bei der Verwendung von Salpetersäure darauf, dass dies eine zusätzliche Stickstoffquelle im Wasser bedeutet. Bei der Verwendung von Phosphorsäure ist dies nicht der Fall. Phosphorsäure kann allerdings nur im B-Tank verwendet werden, während Salpetersäure zu beiden Tanks hinzugefügt werden kann. Im Hinblick auf den Abbau von Chelaten sollten Sie immer darauf achten, dass die Dosierung begrenzt bleibt.
Wenn der pH-Wert im Tank gesenkt werden muss, raten wir Salpetersäure an, trotz der geringen zusätzlichen Stickstoffmengen.

Berücksichtigen Sie bei der Wahl der Säuren auch das Düngemittelschema. Bei Fragen oder für eine Beratung empfehlen wir den Kontakt mit einem unserer Fachleute für Düngemittel aus der Abteilung Pflanzenpflege.
  • Substrat: Im Substrat kann der pH-Wert mit einem pH-Messgerät gemessen werden. Im Substrat wird auch immer den pH-Wert des Wassers gemessen.
Glücklicherweise gibt es die Möglichkeit, den pH-Wert anzupassen. Die Anpassung hängt davon ab, ob der pH-Wert im Wasser, Freiland, Substrat oder in der Düngemittellösung verändert werden muss. 

  • Freiland: Im Freiland kann der pH-Wert durch die Zugabe von Kalk erhöht werden. Der pH-Wert kann auch einfach gesenkt werden, indem ammoniumhaltige Düngemittel verwendet werden. Eine andere, seltenere Option für die Korrektur des pH-Wertes ist die Zugabe von Speisewasser mit einem hohen oder niedrigem pH-Wert. Diese Methode wird nicht oft angewendet, weil sie den pH-Wert nur geringfügig beeinflusst. 
  • Wasser: Im Wasser mit einem zu hohen Carbonatgehalt sollte das Carbonat bis zu einer Konzentration von etwa 0,5 mmol HCO3 „weggesäuert“ werden. Das ist häufig der Fall bei Quell- oder Grabenwasser. Es ist allerdings ratsam, sicherzustellen, dass das Gießwasser einen kleinen Carbonat-Puffer besitzt, um plötzliche Absenkungen des pH-Werts zu verhindern, wenn der Wert unter 5 absinkt. 
  • Substrat: Wenn der pH-Wert des Substrats zu hoch ist, gibt es zwei Möglichkeiten, dies zu korrigieren. Der einfachste Weg besteht darin, vorübergehend einen niedrigeren pH-Wert im Gießwasser einzustellen. Oft ist das nicht ausreichend, weil die Verringerung letztendlich beschränkt ist. Achten Sie darauf, dass ein niedriger pH-Wert andere Probleme verursachen kann, beispielsweise eine gestörte Spurenelementaufnahme, Wurzelbrand oder im schlimmsten Fall eine Beschädigung der Substratstruktur. Die beste Abhilfe bei einem hohen pH-Wert ist die Verwendung von Düngemitteln, die den Säuregrad erhöhen. Denken Sie dabei vor allem an ammoniumhaltige Düngemittel.
  • Düngemittellösung: Die meisten Units sind mit einer pH-Steuerung ausgestattet, die mehr oder weniger (Salpeter-) Säure hinzufügt. Wenn Sie einen höheren oder niedrigeren EC-Wert einstellen, wird mehr oder weniger Säure dosiert. Ist der pH-Wert des Gießwassers zu niedrig, weil das Drainagewasser im Desinfektor beispielsweise zu sauer ist? Dann kann der pH-Wert durch Zugabe einer Lauge erhöht werden. Einige Units können sowohl den sauren als auch den basischen Charakter erhöhen. Allerdings haben die meisten Units nur eine der beiden Möglichkeiten. Dann können Sie das Produkt austauschen. Verwenden Sie Kalilauge oder Kaliumcarbonat, um den Säuregrad im Düngebehälter zu verringern. 
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Han van der Kooij
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PH-Wert (für Pflanzen): ein häufig diskutierter Begriff in Gewächshausbetrieben. Nicht nur der pH-Wert des Wassers ist wichtig, sondern auch der des Substrats oder des Bodens, in dem die Pflanzen wachsen.
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pH-Wert Pflanzen
In diesem Artikel
Häufige Fragen rund um den pH-Wert bei Pflanzen sind:
  • Was genau ist der pH-Wert?
  • Warum ist der pH-Wert so wichtig für die Pflanzen?
  • Welchen pH-Wert brauchen Pflanzen?
  • Und haben verschiedene Pflanzen unterschiedliche optimale pH-Werte?
pH-Wert Pflanzen
Der pH-Wert zeigt den Säuregrad des Wassers oder des Substrats an. Der richtige pH-Wert ist wichtig für die Aufnahme von Nährstoffen. Es gibt Möglichkeiten, den pH-Wert für Gießwasser, Düngemittellösung und Substrate zu regulieren; der optimale pH-Wert ist für Gießwasser, Substrat- und Freilandanbau jedoch unterschiedlich. Beachten Sie zudem, dass der pH-Wert im A-Tank anders als im B-Tank ist. Die korrekte Art und Weise, den pH-Wert zu bestimmen, hängt von der Flüssigkeit oder dem Substrat ab. 
Der pH-Wert zeigt den Säuregrad des Wassers oder Substrats an. Je niedriger der pH-Wert, desto saurer ist das Wasser oder das Substrat. Der pH ist ein logarithmischer Wert, der die die Konzentration der H+ -Ionen in der Lösung angibt. 
Beispiel:
Ein pH-Wert von 7 bedeutet, dass die Probe 10-7mol H+ -Ionen pro Liter enthält, das sind 0,0000001 mol H+ -Ionen. Ein pH-Wert von 3 bedeutet ein saures Milieu, die Lösung enthält 0,001 mol H+ -Ionen, das sind 1 mmol H+ -Ionen/Liter. Das Beispiel zeigt, dass aufgrund des Logarithmus die Menge der H+ -Ionen kleiner wird, je höher der pH-Wert ansteigt. Der Unterschied in der Menge der H+ -Ionen zwischen pH 2 und pH 3 beträgt 0,01-0,001=0,009 mol H+. Der Unterschied in der Konzentration zwischen pH 5 und pH 6 beträgt 0,00001-0,000001=0,000009 mol H+. Das Beispiel zeigt, dass nur eine geringe Säuremenge ausreicht, um den pH-Wert zu verringern und nur wenig Lauge, um den pH-Wert zu erhöhen.
Im Gartenbau spielt der pH-Wert des Gießwassers oder des Substrats eine entscheidende Rolle für die Absorptionsfähigkeit und die Verfügbarkeit von Nährstoffen. Die sechs Hauptelemente (Stickstoff, Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor und Schwefel) und die sechs Spurenelemente (Eisen, Mangan, Zink, Bor, Kupfer und Molybdän) haben jeder für sich ihren eigenen idealen pH-Wert in Bezug auf die Absorptionsfähigkeit und die Verfügbarkeit für die Wurzeln. Für die meisten Spurenelemente sorgt ein pH-Wert von 4,5 - 5,0 für eine optimale Verfügbarkeit. Allerdings werden viele Hauptelemente am besten bei einem pH-Wert über 5 absorbiert. Damit alle Elemente für die Pflanzen ausreichend verfügbar sind, ist der richtige pH-Wert daher sehr wichtig. Deshalb gilt ein pH-Wert von 5,2 -5,4 als ideal für eine gute Absorptionsfähigkeit der Pflanze.
Wenn Sie bei Ihrem Pflanzenanbau auf den pH-Wert achten, können Sie ihn leicht anpassen, wenn das Wasser oder das Substrat zu sauer oder zu alkalisch ist. Der pH-Wert sorgt nämlich dafür, dass man sehr gut berechnen kann, wie der pH-Wert nach oben oder unten korrigiert werden kann. Der pH-Wert lässt sich allerdings nicht immer auf die gleiche Art und Weise anpassen. Das hängt völlig von der Flüssigkeit oder dem Substrat der Pflanze ab, für die der pH-Wert korrigiert werden muss.
Nicht nur in Flüssigkeiten muss der pH-Wert stimmen. Das gilt auch für Substrate und im Freiland. Dort kann nämlich bereits durch eine Reaktion des Substrats oder des Bodens eine alkalische oder saure Umgebung entstehen. Wenn der pH-Wert zu hoch oder zu niedrig ist, können die Wurzeln der Pflanze beschädigt werden. 
Für den Substratanbau wird in der Regel ein pH-Wert zwischen 5,2 und 5,8 empfohlen. Für den Freilandanbau sollte der pH-Wert um 6,0 liegen. Da hier die Bodenart den Ausschlag gibt, muss man den vorhandenen pH-Wert des Bodens berücksichtigen. 
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Der ideale pH-Wert im Gießwasser
Wenn der pH-Wert über dem Wert 4 schwankt, stellt dies kurzfristig meist keine Bedrohung für die Pflanzen dar. Aber wenn dies über einen längeren Zeitraum passiert, sind verschiedene Spurenelemente nicht mehr in ausreichendem Maße für die Pflanze verfügbar. Unser Fachmann schrieb einen Artikel darüber, wie der pH-Wert im Wasser überprüft werden sollte.
Der pH-Wert kann auf unterschiedliche Weise gemessen werden. 
  • Freiland: Für die Messung des pH-Werts in der Erde gilt: ein Teil Erde mit zwei Teilen demineralisiertem Wasser vermischen. Der pH-Wert dieser Lösung kann mit einem normalen pH-Messgerät bestimmt werden. Es gibt auch Tests, die direkt im Boden messen, aber sie werden oft nur indikativ verwendet, denn sie sind nicht sehr genau.
  • Gießwasser:Für die Messung des pH-Werts im Wasser können Sie ein dafür geeignetes pH-Messgerät verwenden. In einem anderen Artikel hat unser Fachmann einen Stufenplan beschrieben, wie der pH-Wert des Wassers gemessen wird. 
  • Düngemittellösung: Wenn der pH-Wert im Düngebehälter zu hoch ist, kann zusätzlich Säure zu der Lösung hinzugefügt werden. Zu diesem Zweck kann Salpetersäure oder Phosphorsäure verwendet werden. Achten Sie bei der Verwendung von Salpetersäure darauf, dass dies eine zusätzliche Stickstoffquelle im Wasser bedeutet. Bei der Verwendung von Phosphorsäure ist dies nicht der Fall. Phosphorsäure kann allerdings nur im B-Tank verwendet werden, während Salpetersäure zu beiden Tanks hinzugefügt werden kann. Im Hinblick auf den Abbau von Chelaten sollten Sie immer darauf achten, dass die Dosierung begrenzt bleibt.
Wenn der pH-Wert im Tank gesenkt werden muss, raten wir Salpetersäure an, trotz der geringen zusätzlichen Stickstoffmengen.

Berücksichtigen Sie bei der Wahl der Säuren auch das Düngemittelschema. Bei Fragen oder für eine Beratung empfehlen wir den Kontakt mit einem unserer Fachleute für Düngemittel aus der Abteilung Pflanzenpflege.
  • Substrat: Im Substrat kann der pH-Wert mit einem pH-Messgerät gemessen werden. Im Substrat wird auch immer den pH-Wert des Wassers gemessen.
Glücklicherweise gibt es die Möglichkeit, den pH-Wert anzupassen. Die Anpassung hängt davon ab, ob der pH-Wert im Wasser, Freiland, Substrat oder in der Düngemittellösung verändert werden muss. 

  • Freiland: Im Freiland kann der pH-Wert durch die Zugabe von Kalk erhöht werden. Der pH-Wert kann auch einfach gesenkt werden, indem ammoniumhaltige Düngemittel verwendet werden. Eine andere, seltenere Option für die Korrektur des pH-Wertes ist die Zugabe von Speisewasser mit einem hohen oder niedrigem pH-Wert. Diese Methode wird nicht oft angewendet, weil sie den pH-Wert nur geringfügig beeinflusst. 
  • Wasser: Im Wasser mit einem zu hohen Carbonatgehalt sollte das Carbonat bis zu einer Konzentration von etwa 0,5 mmol HCO3 „weggesäuert“ werden. Das ist häufig der Fall bei Quell- oder Grabenwasser. Es ist allerdings ratsam, sicherzustellen, dass das Gießwasser einen kleinen Carbonat-Puffer besitzt, um plötzliche Absenkungen des pH-Werts zu verhindern, wenn der Wert unter 5 absinkt. 
  • Substrat: Wenn der pH-Wert des Substrats zu hoch ist, gibt es zwei Möglichkeiten, dies zu korrigieren. Der einfachste Weg besteht darin, vorübergehend einen niedrigeren pH-Wert im Gießwasser einzustellen. Oft ist das nicht ausreichend, weil die Verringerung letztendlich beschränkt ist. Achten Sie darauf, dass ein niedriger pH-Wert andere Probleme verursachen kann, beispielsweise eine gestörte Spurenelementaufnahme, Wurzelbrand oder im schlimmsten Fall eine Beschädigung der Substratstruktur. Die beste Abhilfe bei einem hohen pH-Wert ist die Verwendung von Düngemitteln, die den Säuregrad erhöhen. Denken Sie dabei vor allem an ammoniumhaltige Düngemittel.
  • Düngemittellösung: Die meisten Units sind mit einer pH-Steuerung ausgestattet, die mehr oder weniger (Salpeter-) Säure hinzufügt. Wenn Sie einen höheren oder niedrigeren EC-Wert einstellen, wird mehr oder weniger Säure dosiert. Ist der pH-Wert des Gießwassers zu niedrig, weil das Drainagewasser im Desinfektor beispielsweise zu sauer ist? Dann kann der pH-Wert durch Zugabe einer Lauge erhöht werden. Einige Units können sowohl den sauren als auch den basischen Charakter erhöhen. Allerdings haben die meisten Units nur eine der beiden Möglichkeiten. Dann können Sie das Produkt austauschen. Verwenden Sie Kalilauge oder Kaliumcarbonat, um den Säuregrad im Düngebehälter zu verringern. 
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